Bad Fredeburg. Der Bezirksausschuss Bad Fredeburg lehnt die Erweiterung der Deponie „In der Robecke“ in der geplanten Form ab. Jetzt muss nachgebessert werden.

Seit 2014 gibt es die Deponie „In der Robecke“ - auch wenn dort ausschließlich Boden der Güteklasse 0, also Boden, Steine, Baggergut ohne gefährliche Stoffe, abgekippt wird, ist eine Erweiterung für den Kurort nur schwer zu akzeptieren. Das ist jetzt im Bezirksausschuss Bad Fedeburg deutlich geworden. Winfried Schauerte, Geschäftsführer der Robecke GbR, stand Rede und Antwort und wird bis zur nächsten Sitzung versuchen, die Einwände aus dem Weg zu räumen.

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Sicher sei die Bestandserweiterung in der Robecke leichter, als einen neuen Standort zu suchen, kritisierte Ralf Fischer (CDU) den Vorschlag der Stadtverwaltung, aber dafür habe er kein Verständnis. Die Stadtverwaltung hatte argumentiert, dass die Erweiterung einer neuen Standortsuche vorzuziehen sei: „Dafür sprechen neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch Umwelt- und Landschaftsbelange sowie genehmigungsrechtliche Aspekte“, hieß es in der Vorlage.

Ziel ist touristische Weiterentwicklung

Das sahen die Ausschussmitglieder anders: Bad Fredeburg wolle sich touristisch weiterentwickeln, man habe „einen gewissen Standard“ und gerade die Robecke sei für den Tourismus von Bedeutung. Man halte nichts davon, 20 Jahre dort auf eine Abbruchkante zu blicken.

Ausschussvorsitzender Michael Eiloff (links, CDU) wirft einen Blick auf die Erweiterungspläne der Deponie.
Ausschussvorsitzender Michael Eiloff (links, CDU) wirft einen Blick auf die Erweiterungspläne der Deponie. © Privat

Hinzu komme das Problem des Verkehrs, rund 900 bis 1000 Lkw-Touren seien da im Jahr nötig, rechnete Fischer vor und dieser „gewaltige Lkw-Verkehr“ führe über enge Waldwege.

Sebastian Beule (CDU) verwies besonders auf den Steilweg, auf dem sich Lkw, Radfahrer und Fußgänger nach dem aktuellen Fahrplan begegnen würden: „Ich sehe schon Wanderer und E-Bike-Fahrer ins Gebüsch springen.“ Auch das Viadukt sei da ein natürliches Nadelöhr.

Fischer betonte: „Wenn die Robecke erweitert wird, müssen wir über das Prozedere sprechen, über kleinere Abschnitte und eine bessere Zuwegung, gefahrlos für Radfahrer und Fußgänger.“

So könne er nicht zustimmen.

Jährliche Zahl der Lkw wird sich nicht erhöhen

Winfried Schauerte nahm die Kritik auf. Konkret zum Steilweg versprach er: „Ich nehme mit in die Planung, diesen Weg möglichst gar nicht zu nutzen.“ Allerdings gehe er davon aus, dass sich die jährliche Zahl an Lkw nicht erhöhen werde und dass die Deponie nicht erst in 25 Jahren, sonder bereits in zwölf Jahren verfüllt ist. „Aber auch ich kann nicht in die Glaskugel gucken.“

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Für eine noch anzusetzende Sondersitzung nach Ostern versprach er, eine Lösung der bestehenden Probleme vorzustellen, außerdem soll eine Visualisierung zeigen, wie die Deponie von Bad Fredeburg aus zu sehen ist. „Wir wollen der ganzen Sache nicht im Weg stehen“, fasste Ausschussvorsitzender Michael Eiloff (CDU) zusammen. „Aber bis zum nächsten Termin müssen die Einwände aus dem Weg geräumt werden.“

Hintergrund

Die Plangenehmigung für die Deponie durch den HSK aus dem Jahr 2014 ging von rund 105.000 Kubikmetern und einem Betriebszeitraum von 15 Jahren aus. (Wir berichteten) Bisher wurden dort 65.000 Kubikmeter Boden deponiert.

Betreibergesellschaft ist die Robecke GbR, mit den Bauunternehmen Feldhaus, Hepelmann, König, Trippe und Koche.

Das Erweiterungsvolumen beträgt nun 253.000 Kubikmeter in drei Abschnitten, die Deponiehöhe soll rund 20 Meter über Urgelände betragen.

Für den Deponiezeitraum sind 25 Jahre veranschlagt.