Winkhausen. Felix Weber ist weiterhin der einzige Sternekoch im Sauerland. Der Familienvater berichtet von seinem Corona-Jahr und Youtube-Anfängen.
Seit 2017 hält Felix Weber seinen Michelin-Stern für das Restaurant Hofstube Deimann. Und seit Freitagmittag weiß er: Er hat ihn auch in diesem schweren Jahr erfolgreich verteidigt.
Ist es ein komisches Gefühl, einen Stern zu bekommen, wenn man gerade gar nicht arbeiten darf?
Felix Weber: Nein, die Restaurants bekomme ihn ja für das, was bisher schon geleistet wurde, auch wenn ich diesmal nicht sagen könnte, wann die Prüfer überhaupt bei mir waren. Wir hatten ja nur rund ein halbes Jahr geöffnet. Ihn zu verlieren, hätte ich allerdings extrem unfair gefunden angesichts der schwierigen Situation.
Nach dem ersten Lockdown hatten Sie da das Gefühl, dass die Sehnsucht nach guter Küche groß war?
Auf jeden Fall. Da war immer Vollgas. Auch unter der Woche. Ein gutes Gefühl, wenn die eigene Arbeit so bestätigt wird.
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Wie haben Sie die Zeit des Lockdowns verbracht?
Gemeinsam mit meinem Bruder habe ich einen eigenen Youtube-Kanal „Glückliche Küche“ gestartet. Da zeige ich, wie man ein gutes Dressing zubereitet oder wie man Fisch richtig brät. Der ist schon sehr gut angelaufen.
Und privat?
Ich habe zwei kleine Töchter von ein und vier Jahren, die halten mich auf Trab. Außerdem habe ich 15 Kilo abgenommen (lacht). Es hat auch Vorteile, wenn man nicht immer erst abends spät nach Hause kommt und dann noch isst.
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Sie hatten mal überlegt, den elterlichen Hof in Wingeshausen selbst als Restaurant zu nutzen?
Ja, aber Gott sei Dank habe ich das angesichts von Corona nicht gemacht. Ich bin sehr froh, dass die Familie Deimann weiterhin mein Arbeitgeber ist. Aktuell bauen wir dort ein eigenes Restaurant und verlassen dann die Showküche. Eine gute Ausgangsposition, um sich bei der Sterne-Bewertung noch zu steigern.
Wann denken Sie, stehen Sie wieder am Herd?
Ich habe immer scherzhaft gesagt, wenn’s Spargel gibt, bin ich wieder da. Ich fürchte, es wird April/Mai.