Wasserfall/Ziegenhagen. Jahrelang war Sheriff Fuzzy der Publikumsliebling im Fort Fun. Jetzt hat er eine neue Heimat gefunden. Der Colt bleibt aber am Nagel. Vorerst!

Jahrelang war Sheriff Fuzzy der Publikumsliebling im Freizeitpark Fort Fun. Jetzt hat er eine neue Heimat gefunden. Seinen Colt wird er dort zwar vorerst noch nicht zücken, dafür aber soll er über kurz oder lang sogar eine eigene nigelnagelneue Westernstadt bekommen. Und dort wird er dann auch wieder für Recht und Ordnung sorgen - mit seiner lauten, unbekümmerten und fröhlichen Art, für die ihn die Parkbesucher im Fort Fun immer so geliebt haben - bis es Ende 2019 zur Trennung kam.

Streichelzoo im Aufbau

Aktuell hat Mario Tränkler, so heißt Sheriff Fuzzy im echten Leben, seinen Colt noch gegen den Pinsel getauscht - im Erlebnispark Ziegenhagen, der etwa 30 Kilometer von Kassel entfernt liegt. Dort laufen gerade die Vorbereitungen auf die neue Saison, die im April starten soll. Und bereits dabei mischen die Tränklers ordentlich mit.

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Denn: Die Familie wird in dem Park nicht nur für die Shows und die Gastronomie zuständig sein. Mario Tränklers Sohn Jerome ist sogar Mitgesellschafter. Christoph Nadermann, Geschäftsführer der Erlebnispark GmbH aus Delbrück hatte die Tränklers bereits zu Beginn des vergangenen Jahres angesprochen und mit ihnen eine mögliche Zukunft in Ziegenhagen durchgespielt. Dass man dabei am Ende überein gekommen ist, macht ihn ebenso froh, wie die Familie Tränkler, weil er um ihre Stärken im Showbereich wisse, sagt Nadermann. Und genau diese Stärke sollen die Tränklers künftig im Erlebnispark wieder ausspielen dürfen.

Figurentheater und Magic Show

Wenn der Park im April öffnet, werden die Tränklers mit ihrem Figurentheater und ihrer Magic Show dabei sein, die sie zuletzt im Saloon des Fort Fun präsentiert haben. Und das ist noch nicht alles: Auch einen Streichelzoo wollen sie bis dahin aufgebaut haben - mit Damwild, Lamas und Höckergänsen, die auf dem schönen großen Teich des Erlebnisparks ihre Kreise ziehen können.

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Klein aber fein, sei der Park, sagt Jerome Tränkler. Wenn man ihn mit Fort Fun vergleichen wolle, habe er in etwa die Größe der Westernstadt samt Bahnhof. Zielgruppe seien Kinder im Alter von bis zu 12 Jahren. Große Fahrgeschäfte wie im Fort Fun gebe es zwar nicht. Dafür jede Menge andere Attraktionen, die den Park liebenswert machten. „Autos, auf denen die Kinder fahren können, Klettergerüste, Bagger und eine Art Wildwasserbahn“, zählt Tränkler auf.

Märchen spielen eine große Rolle

Kurzum: Der früher als Märchen-Zoo bekannte Erlebnispark Ziegenhagen, der eingebettet in der schönen Landschaft zwischen Werratal und Kaufunger Wald liegt, hat Kindern wie Eltern eine ganze Menge zu bieten - von Tieren über Technik bis hin zu kleinen Fahrgeschäften und Spielplätzen. Und das Thema Märchen spielt dort immer noch eine große Rolle. Ihnen sind mehrere kleine Häuser gewidmet, die gerade mit Farbe und Pinsel für die neue Saison aufgehübscht werden. „Aktuell sind wir bei den Bremer Stadtmusikanten angekommen“, sagt Jerome Tränkler und lacht.

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Die Märchen sollen auch in der weiteren Zukunft des Parks eine Rolle spielen. Aber - und jetzt kommt Sheriff Fuzzy ins Spiel: „Wir wollen auf den vorhandenen großzügigen Grünflächen eine Westernstadt aufbauen“, sagt Geschäftsführer Christoph Nadermann. Bis dahin, wird Mario Tränkler seinen Colt aber wohl am Haken hängen lassen. „Wir können ihn ja nicht als Sheriff durch die Märchenwelt jagen, dann halten uns die Leute ja für vollends bekloppt“, erklärt Jerome Tränkler und lacht in bester Tränkler-Manier. Geplant sei, den Erlebnispark ab der Saison 2023 mit einer Westernshow zu bereichern.

Ob die Tränklers für den Erlebnispark Ziegenhagen das Sauerland hinter sich lassen, haben sie für sich noch nicht entschieden, wie Jerome Tränkler sagt. Das werde die Zeit zeigen müssen. Aktuell sei es so, dass man für die Saison vor Ort sei. Ganz so, wie es in der Branche üblich ist.

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So schwer es die Corona-Krise sämtlichen Parkbetreibern seit dem vergangenen Jahr auch macht: An eine Zukunft der Parks glaubt sowohl Jerome Tränkler als auch Christoph Nadermann. „Wir setzen in Ziegenhagen auf Qualität und Qualität setzt sich bekanntlich immer durch“, sagt Jerome Tränkler. Und bei der neuen Preisgestaltung lohnt sich ein Besuch in Ziegenhagen allemal.

„Wir haben das Angebot des Parks erweitert und sind gleichzeitig mit dem Eintrittspreis heruntergegangen“, sagt Christoph Nadermann. Er gehe fest davon aus, dass der Erlebnispark im Laufe des Aprils trotz der Corona-Krise öffnen darf. „Allerspätestens aber im Mai“, sagt er. Für mögliche Einschränkungen sei man selbstverständlich gerüstet. Und auch das Hygienekonzept sei bereits fertig.

  • Zwischenzeitlich war Mario Tränkler als Indianer „Papa Bär“ unterwegs, um den Menschen die Kultur und Tradition der Indianer näher zu bringen. Denn Mario Tränkler kann durchaus auch die leisen Töne. Seine lebendige Botschaft beruht auf Naturverbundenheit und Menschlichkeit.
  • Mario Tränklers Sohn Jerome verdiente nach der Trennung von Fort Fun den Unterhalt für seine Familie zwischenzeitlich mit einer Festanstellung bei der Fahrzeugaufbereitung Zwetschler in Meschede.
  • Als Sheriff angefangen hat Mario Tränkler bereits im Alter von 18 Jahren. Damals zunächst in einem Park in Franken. Sein Bruder und er waren die ersten, die damals die Italo-Western-Schiene in einen Freizeitpark gebracht und so die Menschen aus Korn genommen hatten. Von der Art der Truppe begeistert, hatte der damalige Fort-Fun-Geschäftsführer die Truppe schließlich abgeworben und ins Sauerland geholt.