Cobbenrode. In Eslohe hat sich eine weitere Bürgerinitiative gegen den Bau von vier gewaltigen Windrädern gegründet. Wie es nun weitergeht.
Gegen den Bau mehrerer Windräder auf dem Herrscheid bei Cobbenrode gibt es jetzt Widerstand aus mehreren Richtungen. Nach der Gründung der Bürgerinitiative „Kein Windindustriegelände Herrscheid-Lennestadt und Herrscheid-Eslohe“ gibt es inzwischen eine zweite Initiative mit dem Namen „Gegenwind Oedingen-Cobbenrode“.
Ins Leben gerufen hat sie Christina Baumhoff. Die Cobbenroderin war damals auch an der Gründung der ersten Initiative beteiligt. Jetzt geht sie gemeinsam mit derzeit 30 weiteren Mitstreiterin ihren eigenen Weg. Die Richtung hat sich dabei allerdings nicht geändert: Ziel ist und bleibt es, den Bau von vier Windrädern im Bereich von Cobbenrode zu verhindern. Wie bereits berichtet, plant die Firma Abo-Wind die Errichtung von zwei Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Stadt Lennestadt sowie zwei weiterer Anlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Eslohe.
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Zu den Planungen ihrer Initiative will Baumhoff aktuell noch nicht allzu sehr ins Detail gehen. „Weil Abo-Wind immer mitliest“, sagt sie. Wichtig, und daraus macht sie keinen Hehl, sei ihr zunächst der direkte Kontakt zur Politik aber auch zur Bevölkerung. Es sei wichtig, die Menschen zu informieren, so Baumhoff. Sie stößt sich unter anderem an der gewaltigen Dimension der geplanten Windräder. Sie sollen eine Höhe von 240 Metern haben. „Davon machen sich viele keine Vorstellung“, sagt die Cobbenroderin.
Fakt aber sei: „Wenn die Windräder mit einer solchen Höhe erst einmal stehen, wird man sie sogar von einigen Bereichen aus Meschede sehen können.“ Und das sei den meisten gar nicht bewusst. Daher gelte es, ordentliche Aufklärungsarbeit zu betreiben. Das geschieht derzeit durch das Verteilen von Flyern. Geplant ist außerdem das Anbringen von Bannern im Bereich der Bundesstraße 55 in Cobbenrode und in Oedingen. „Ich hoffe, dass es für die Bürgerinnen und Bürger eine Initialzündung ist, sich Gedanken zu machen“, sagt die Cobbenroderin.
Versammlung geplant
Sobald es die Corona-Situation zulasse, werde ihre Bürgerinitiative auch zu einer Bürgerversammlung einladen. Momentan sei allerdings noch völlig offen, wann dies der Fall sein wird. Derzeit befinde sich die Homepage im Aufbau, auf der sie über kurz oder lang alle wichtigen Informationen zur Verfügung stellen werde. Im Zweifelsfalle könne man eine solche Veranstaltung möglicherweise auch unter freiem Himmel stattfinden lassen.
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Derzeit organisiert sich die Initiative „Gegenwind Oedingen-Cobbenrode“ coronabedingt in erster Linie über eine WhatsApp-Gruppe. Aktuell bestehe diese Gruppe aus 30 Leuten von denen rund 12 aktiv mit dabei seien. Mit diesen Zahlen ist Baumhoff zunächst einmal zufrieden. „Wir stehen ja erst ganz am Anfang“. Die Cobbenroderin geht davon aus, dass die Zahlen im Laufe der nächsten Wochen und Monate deutlich steigen werden.
Stand jetzt handelt es sich bei der Initiative um einen losen Zusammenschluss. „Das reicht zunächst einmal aus“, sagt Baumhoff. Um klagen zu können, müsse aus diesem Zusammenschluss jedoch später ein rechtskräftigen Verein werden. Das sei durchaus auch das Ziel, auch wenn man damit derzeit keine Eile habe. Zumal eine Vereinsgründung aktuell ohnehin an Corona scheitere, weil dazu eine Gründungsversammlung organisiert werden müsste.
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Auch in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wird die Windkraft am morgigen Donnerstag Thema sein. Konkret geht es dann um die Rücknahme des Antrags auf Berufung im Klageverfahren „Windpark auf der Sange GmbH“. „Wenn das so beschlossen wird, steht den Windkraft-Investoren Tür und Tor offen“, fürchtet Baumhoff. Dann könne plötzlich alles ganz schnell gehen und das sei eine Katastrophe. Zum einen stelle sie sich immer wieder die Frage, wie zukunftsträchtig die Windkraft überhaupt sei. Denn allein durch Windräder sei es nicht möglich, eine Grundversorgung herzustellen. Es seien also weiterhin Alternativen erforderlich.
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Zum anderen habe sie sich erst kürzlich wieder mit Betroffenen zum Thema Infraschall unterhalten. Und auch Schattenwürfe und Geräuschentwicklung der Windrad-Giganten dürften nicht unterschätzt werden. „Die Geräusche der Windräder werden auch in einer Entfernung zu hören sein, die über das gesetzlich geforderte Mindestmaß hinausgeht“, so Baumhoff.
Nicht zuletzt sei erwiesen, dass der Bau von Windrädern auch Auswirkungen auf die Immobilienpreise habe. „Und zwar in einem Umkreis von acht bis neun Kilometern“, so die Cobbenroderin. Über diese und viele weitere Fakten, gelte es zu informieren, bevor es zu spät sei.