Meschede/Olsberg. Ausgerechnet im Impfzentrum des Hochsauerlandkreises ist ein Corona-Fall aufgetreten: Eine Mitarbeiterin ist positiv getestet worden. Die Folgen.

Im Impfzentrum des Hochsauerlandkreises ist nach Informationen dieser Zeitung eine medizinische Fachangestellte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Brisant daran: Die Mitarbeiterin war unmittelbar für angemeldete Senioren aus der Risikogruppe zuständig und hatte bis dahin Impfungen verteilt.

In Quarantäne

Seit ihrem Ergebnis befindet sie sich in Quarantäne. Inzwischen ist geprüft worden, ob die Infektion der Fachangestellten auch Folgen für jene hat, die Kontakt mit ihr während der Impfung hatten: Sie müssen jedoch nicht in Quarantäne und auch sonst keine Auflagen einhalten, weil es sich nur um sehr kurze Begegnungen unter Beachtung der Hygieneregeln handelte, entschieden die Behörden.

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Als Regel für eine Quarantäne gilt ein intensiver Kontakt von mindestens 15 Minuten in geschlossenen Räumen. Die Impfungen hingegen sind in nur wenigen Minuten abgewickelt, zudem werden FFP2-Masken getragen. Aus dem privaten Umfeld der positiv getesteten Mitarbeiterin sind dagegen Personen vom Kreisgesundheitsamt in Meschede in Quarantäne geschickt worden.

Was passiert mit Kollegen?

Bis zum Montagnachmittag wurde darüber hinaus geprüft, ob Kollegen der positiv getesteten Mitarbeiterin in Quarantäne müssen. Nach Informationen dieser Zeitung gibt es Beratungen dazu für den Personenkreis, der unter anderem gemeinsam mit der Kollegin an Besprechungen teilgenommen hatte.

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Das Impfzentrum des HSK ist weiterhin uneingeschränkt in Betrieb, teilten der Hochsauerlandkreis und die Kassenärztliche Vereinigung mit. „Wir arbeiten dort ja noch nicht mit Volllast“, sagte Heike Achtermann, Stabsbereichsleitung Kommunikation der KVWL. Deshalb sei es unproblematisch andere Mitarbeiter einzusetzen, wenn ein kleiner Teil kurzfristig ausfalle.

Über Unwohlsein geklagt

Die Corona-Infektion der Angestellten war am Freitag aufgefallen. Die Mitarbeiterin war zum Dienst erschienen, hätte ab mittags eine Impfstraße betreuen sollen, klagte aber schon länger über Unwohlsein - an dem Tag besonders. Ein Schnelltest fiel positiv aus. Daraufhin sei sie nach Hause geschickt worden. Ein PCR-Test beim Hausarzt bestätigte den Verdacht. In den Tagen zuvor war sie im Einsatz.

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Alle Kollegen, die mit der Kollegin zu tun hatten, seien derzeit nicht im Dienst, erklärte Heike Achtermann von der KVWL. Auch sie sollen vorsichtshalber Test ablegen. „Die Sache ist aus unserer Sicht nicht dramatisch, alle Vorsichtsmaßnahmen haben gegriffen“, sagte Achtmann. Auch der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Peter Kleeschulte, mahnte zur Besonnenheit: Für die Impflinge sei die Infektion der Frau nicht problematisch. Schließlich seien die Schutzmaßnahmen hoch.

Schutz für Risikopatienten

Das Impfzentrum des Hochsauerlandkreises war in der zweiten Februar-Woche in Betrieb gegangen. Es befindet sich in der Kur- und Konzerthalle Olsberg. Vor allem Risikopatienten sollen dort einen Schutz vor dem Coronavirus erhalten. Es sind drei Impfstraßen aufgebaut, bis zu 23 Mitarbeiter kümmern sich um den Ablauf. Der Impfstoff wird täglich angeliefert.