Schmallenberg. Der Schmallenberger André Mergheimer kennt sie alle - die schönsten Wander-Routen in der Region. Hier verrät er seine Tipps rund ums Wandern.
André Mergheim ist Experte, wenn es um Wanderungen im Schmallenberger Sauerland geht. Und er ist „Schildbürger“, wie er selber lachend sagt. Den Titel habe ihm eine Redakteurin eines Wandermagazins vor einiger Zeit gegeben. Seitdem ist er geblieben und nach wie vor treffend. Denn Mergheim kümmert sich federführend um die Beschilderung der Wanderwege im Schmallenberger Stadtgebiet. Das fing vor rund 20 Jahren an und scheint ein Projekt zu sein, das niemals endet. Neue Routen kommen hinzu, Wege werden umgeleitet, verändert und ergänzt.
„Wandern kann man das ganze Jahr über“, sagt Mergheim. Und gerade jetzt in der Corona-Zeit, wo Veranstaltungen ausfallen, Freizeitbetriebe geschlossen haben und Kontakte minimiert werden sollen, sei das Wandern die ideale Freizeitbeschäftigung: „Das tut einfach richtig gut.“ Was sind die besten Routen? Wie sollte man sich kleiden und wie sieht die ideale Vorbereitung für eine Herbstwanderung aus? Das sind die Tipps von Wanderexperte André Mergheim.
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Vorbereitung
Die Vorbereitung auf eine Wanderung habe sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt, sagt Mergheim: „Früher ging man einfach los. Heute ist das anders. Man plant die Tour im Grunde von vorne bis hinten durch.“ Als erstes gehe es darum, eine Route nach seinem Geschmack zu finden. Das gehe am besten über das Internet: Kilometeranzahl, Streckenverlauf, Dauer und Niveau. Häufig sind die Beschreibungen dann mit Einkehrmöglichkeiten und Fotos gespickt: „Das Internet ist der Dreh- und Angelpunkt zur Vorbereitung.“
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Outdooractive und Kommoot seien Apps, über die sich Wanderrouten einfach und schnell aufrufen und planen lassen. Sie funktionieren wie ein Navigationsgerät: „Und wenn mir die Informationen nicht ausreichen, kann ich immer noch in die Touristinformation gehen und mir eine Wanderkarte holen.“ Dort gebe es dann auch persönliche Beratungsmöglichkeiten. Eine doppelte Ausrüstung aus Karte und App sei ideal, so Mergheim: „Die App ist praktisch und schnell, aber die Karte gibt einen wunderbaren Überblick.“
Ausrüstung und Kleidung
„Egal was für ein Wetter ist, die Leute gehen wandern“, sagt Mergheim: „Wenn man im Mittelgebirge unterwegs ist, reicht ja meistens schon ein Regenschirm, um auf der sicheren Seite zu sein.“ Von Vorteil sei aber in erster Linie immer ein Rucksack: „Den haben die meisten ja sowieso dabei.“ Da komme dann das Zwiebelsystem zum Tragen: „Man kann im T-Shirt loslaufen und wenn es dann anfängt zu regnen, greift man zur nächsten Schicht.“
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Praktisch sei, dass die Wanderkleidung heutzutage kaum noch Gewicht habe: „Knackpunkt ist, wenn man Rast macht. Die macht man am liebsten, weil es ja auch schön ist, draußen an der Strecke. Und wenn man dann geschwitzt hat und sitzt, dann greift man am besten zur Jacke, dann wird es gemütlich warm und dann ist auch das zu dieser Jahreszeit kein Problem.“
Routen
In diesem Jahr habe man besonders gesehen, wie sich jeder im Gelände bewegt, was auf den Wanderwegen los sei, sagt Mergheim: „Tagsüber hat quasi jeder mit einem PC zu tun. Und wenn man acht Stunden vor dem Monitor gesessen hat, ist eine Wanderung der perfekte Ausgleich. Jeder kleine Gang lohnt sich.“
Und Abwechslung bestehe auch in den rund 253 Routen im Schmallenberger Stadtgebiet. Kurze Touren, Tageswanderungen, Rundwege und Strecken für mehrere Tage. „Der Rothaarsteig ist eine Streckenwanderweg und natürlich ein Klassiker.“ Premium-Wanderwege seien der Kahler-Asten-Steig, der Schweden- und der Antonius-Steig, die neugestaltete Golddorf-Route in Oberkirchen. Beliebt seien auch der Hollenpfad in Bödefeld und der Sorper Panoramaweg mit dem Geheimtipp Knollen-Steinbruch: „Es gibt hier viele Möglichkeiten wo ich auch sicher sein kann, dass ich tolle Aussichten, tolle Erlebnisse, tolle Wege habe.“
Ein Tipp sei auch die Fotoroute in Oberhenneborn , die in Zusammenarbeit mit Klaus-Peter Kappest entstanden ist: „Oder der Wisent-Pfad in Jagdhaus, der hat in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen.“