Eslohe. Von der Hellebrücke in Eslohe ist nicht viel übrig geblieben. Jetzt wirft das ungewöhnliche Projekt erneut Fragen auf.

Die Esloher Hellebrücke ist im Erdreich verschwunden, der Geländeeinschnitt über den sie führt, ist mit tonnenweise Material aufgefüllt. Und doch scheint das Projekt irgendwie immer noch nicht ganz abgeschlossen. Dieser Eindruck sei zumindest an die SPD herangetragen worden, wie deren Fraktionschef Volker Frenzel betont.

Anfrage an die Gemeindeverwaltung

Daher haben sich die Sozialdemokraten jüngst mit einer Anfrage an die Gemeindeverwaltung gewendet - und um eine Stellungnahme gebeten. Denn, so betont die SPD in ihrem Schreiben: „Wesentlicher Bestandteil der Rahmenbedingungen sollte die Schaffung einer mit Schotter befestigten Brückenumfahrung sowie die Fertigstellung der Aufschüttung in Richtung ehemaliger Bahnhof einschließlich Rekultivierung und Bepflanzung bis 2015 sein.“

Begrünt worden sind die angefüllten Erdmassen in Richtung Dampf-Land-Leute-Museum  immer noch nicht.
Begrünt worden sind die angefüllten Erdmassen in Richtung Dampf-Land-Leute-Museum immer noch nicht. © Frank Selter

Damit sei die Frist der Ausführung zum jetzigen Zeitpunkt um 57 Monate überschritten worden. Angesichts einer bislang nur sehr grob ausgeführten Decke und der immer noch nicht erfolgten Begrünung sei die Dringlichkeit offensichtlich nicht so groß gewesen wie es in den Ratssitzungen und der Öffentlichkeit gegenüber dargestellt worden war, so die SPD. Ihre Fragen an die Verwaltung: Hätte man die Fristen in der Ausschreibung anders gestalten müssen?

Oder hätte man die Maßnahme nach Ablauf der Frist Ende 2015 nicht neu ausschreiben müssen? Hätten bei einer längeren Frist für die Gemeinde möglicherweise größere Einnahmen erzielt werden können? Sind andere, hiesige Unternehmen möglicherweise benachteiligt worden, da eine Aufschüttung mit einer längeren Frist für sie wirtschaftlich von größerem Interesse gewesen wäre?

Fragen, auf die es jetzt Antworten gab. Aus Sicht der Verwaltung werde die aktuelle Brückenumfahrung mit ihrer wassergebundenen Decke als vertragsgemäß fertiggestellt angesehen, hat Bürgermeister Stephan Kersting in der jüngsten Sitzung als Reaktion auf die SPD-Anfrage betont.

Auch interessant

Die Umfahrung sei in der zweiten Jahreshälfte 2017 fertiggestellt worden. „Und wir sind froh, dass sie fertig ist“, so Kersting mit Blick auf die Lage der Forstwirtschaft. Denn: Gebaut worden war die Hellebrücke seinerzeit für ein Gewicht von maximal 10 Tonnen. „Selbst wenn wir die Brücke erhalten und restauriert hätten, könnte sie von den heute 40 und zum Teil sogar 60 Tonnen schweren Langholztransportern nicht genutzt werden, so Kersting.

Anfrage an heimischen Firmen

Ferner sei aus Sicht der Verwaltung, die Frist für die Wiederverfüllung und Herstellung der Umfahrung der Brücke zum damaligen Zeitpunkt angemessen gewählt worden. Die Umfahrung der Brücke sei in der zweiten Jahreshälfte 2017 fertiggestellt worden. Die zeitliche Überschreitung bezogen auf den Hauptzweck der Maßnahme sieht Kersting als akzeptabel an. Seinerzeit sei allen angefragten Unternehmen eine große Flexibilität in Bezug auf den zeitlichen Rahmen zugesagt worden.

Auch interessant

Ob eine neue Ausschreibung beziehungsweise eine längere Frist für die Verfüllung zu einem besseren Ergebnis geführt hätte, könne nur spekuliert werden. „Angesichts des damaligen Abfrage-Ergebnisses ist das aber eher unwahrscheinlich“, so Kersting. Der Leistungsanfrage sei seinerzeit eine breit gestreute Interessenabfrage an Tiefbauunternehmen in Eslohe, Schmallenberg, Sundern und Meschede vorausgegangen. „Alle Tiefbauunternehmen hätten also die Möglichkeit gehabt, an der Leistungsabfrage teilzunehmen“, so Kersting. Eine Teilnahme von Esloher Firmen habe aber nicht stattgefunden.