Meschede. Seit mehreren Jahren steht ein Haus in der Straße Überhenne leer. Auf dem Grundstück sollte ein Beginenhof entstehen. Nur eine Sternschnuppe?

Das Frauen-Wohnprojekt zwischen Beringhauser Straße und Überhenne stockt. Mittlerweile ärgert es auch die Anwohner, sie schimpfen gegenüber unserer Zeitung über „den Schandfleck“.

Seit 2011 plant ein Team um Ingrid Wiechert und Christel Hauert das Mescheder Beginen-Projekt. Nach anfänglich großen Schritten, die zügig zu einem Kooperationsvertrag zwischen Beginenverein und der Siedlungs- und Baugenossenschaft als Investor führte, stiegen die Frauen aus diesem Projekt wieder aus, weil ihnen unter anderem die Mieten zu hoch erschienen. Im Anschluss suchten sie aber weiter nach einem Investor. Sie fanden ihn in den Brüdern Jörg und Frank Hohmann.

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Investor mit Baugrundstück

Diese hatten auch eine Idee für das Bau-Grundstück: Das neue Beginenhaus sollte auf zwei Grundstücken entstehen. Das vordere - eine Baulücke - liegt an der Beringhauser Straße direkt gegenüber dem griechischen Restaurant. Auf dem hinteren, mit Zugang über die Straße Überhenne, steht ein Haus, das noch abgerissen werden muss.

Und dieses Haus, das schon seit mehreren Jahren leer steht, ärgert nun die Nachbarn. Sie nennen es einen Schandfleck am Hauptweg zum Hennepark. „Dieser Weg wird auch von vielen Urlaubern besucht, auf ihrem Weg zur Himmelstreppe.“ Sie schreiben: „Vor drei Jahren sollte mal an dieser Stelle der Beginenhof gebaut werden, eine Sternschnuppe?“ Und mit Blick auf das Abriss-Haus: „Es wäre schön, wenn auch dieser Schandfleck verschwinden würde.“

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Doch dazu eine klare Aussage zu bekommen, ist schwierig. Die Beginen verweisen auf Jörg und Frank Hohmann. Auf wiederholte Nachfrage nennt Jörg Hohmann jetzt einen Termin Ende Oktober, zu dem er und sein Bruder Frank das Projekt näher erläutern wollen. Seit ungefähr einem Jahr hieß es zuvor stets: „Ich bitte um Verständnis dafür, dass wir uns zur Zeit aufgrund laufender Planungen nicht zum aktuellen Stand äußern können.“ Allerdings betont er zuletzt , dass das Beginen-Haus noch nicht zu den Akten gelegt sei. „Was wir in jedem Fall sagen können ist, dass das Projekt durch uns weiter verfolgt wird. “

So sehen die Planungen des Beginenhofes zwischen Beringhauser Straße und Überhenne aus.
So sehen die Planungen des Beginenhofes zwischen Beringhauser Straße und Überhenne aus. © hei.di planungsgemeinschaft für architektur & städtebau

Auch Christel Hauert und Ingrid Wiechert, die von Anfang an dabei sind und mittlerweile schon zweimal umziehen mussten, weil ihr Wohnprojekt nicht vorankommt, betonen, dass sie nicht locker lassen. „Sie unterschätzen meine Durchhaltekraft“, gibt sich Ingrid Wiechert zuletzt bei einer Nachfrage kämpferisch. „Trotz der langen Zeit gab es nie die Situation, dass ich aus dem Projekt aussteigen wollte. Es war und ist unser Projekt, dessen Realisierung wir erleben werde.“ Sie wisse aus Erfahrung, dass es lange dauern könne, bis Frauenprojekte umgesetzt würden.

Leider sei aber die Zeit des Wartens und der Entscheidungen inzwischen so lang, „dass die Begeisterung und die Anzahl der interessierten Frauen geschrumpft ist.“ Klar sei allerdings, dass es einen Beginenhof in Meschede geben werde „und der Startschuss bald bevorsteht.“ Sie hofft, dass sich dann auch wieder genug Frauen finden, die das Projekt unterstützen.

>>Hintergrund

Insgesamt sollten - nach ersten Planungen - in jedem Haus drei Wohnungen entstehen, für jeweils ein bis zwei Personen.

Die Wohnungen sind zwischen 49 und 63 Quadratmeter groß.

Es gibt einen Gemeinschaftsraum, der auch als Gästewohnung genutzt werden kann und eine gemeinsam nutzbare Dachterrasse.