Meschede. Die Verbraucherberatung im HSK warnt vor Goldhändlern, die vorgeben, dass sie auch Pelze und Porzellan kaufen. Doch meist stimmt das gar nicht.

In ganzseitigen Anzeigen werben Goldhändler für den Ankauf von Schmuck, Goldmünzen und selbst Zahngold. Der Grund: der Goldpreis bewegt sich derzeit auf einem Allzeithoch. Eine Feinunze (31,1 Gramm) kostet rund 1650 Euro.

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Petra Golly von der Verbraucherberatung Arnsberg weiß: „Das ist einerseits interessant für Besitzer von altem Schmuck, Münzen und Barren. Andererseits lockt das auch reisende Ankäufer an, die mit niedrigen Angeboten und oftmals falschen oder nur kurzzeitig angemieteten Adressen unerfahrene Besitzer des Edelmetalls prellen wollen.“

Pelzmarkt ist tot

Einige versuchten das in der Region unter dem Vorwand, auch Pelze und Antiquitäten erwerben zu wollen. „Das jedenfalls behaupten sie in Anzeigen, die sie zeitlich passend zu ihren Zwischenhalten schalten.“ Man müsse wissen, so Golly: „Der Pelzmarkt ist eigentlich tot. Für Pelze zahlt niemand mehr etwas.“ Das Angebot sei also eigentlich ein Vorwand, um an das Gold der Menschen zu kommen.

Die Begutachtung der Objekte finde dann gern auch zu Hause bei den Verkäufern statt. Golly warnt: „Immer wieder erreichen uns Klagen, dass die Ankäufer - einmal im Haus - erklären, dass sie Pelze und Porzellan nur in Verbindung mit einem Goldankauf akzeptieren.“ Verkäufer würden in so einer Situation schon mal schnell - ohne jede Vorinformation, was der Schmuck tatsächlich wert ist - in die Schublade greifen und Wertgegenstände anbieten.

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Betrüger spähen Wohnung aus

Golly rät: Wer unbekannte Aufkäufer ins Haus lässt, sollte sich der Risiken bewusst sein. So können Laien die finanziellen Angebote für Gold meist nicht kompetent beurteilen. Zu rechnen sei auch mit der Frage, ob noch andere Wertgegenstände vorhanden seien. „Wer darauf eingeht, sollte mitbedenken, dass Betrüger möglicherweise ausspähen, ob auf anderen, illegalen Wegen noch mehr zu holen ist.“

Außerdem werde bei dem Schmuck in der Regel nur der materielle Wert berücksichtigt. „Weder Handwerkskunst noch Erinnerungen zählen.“ Dieser Wert lasse sich aber über die Gravuren „333“, „585“ und „750“ gut im voraus vergleichen.

Vergleichsangebote einholen

Gibt es solche Gravuren nicht, lohne es sich, Vergleichsangebote eines örtlichen Edelmetall-Händlers oder Juweliers einzuholen, rät die Verbraucherberaterin. „Auf keinen Fall“, so Golly, „sollten sich Kunden unter Druck setzen lassen.“ Sie weiß auch, wer tatsächlich im Anschluss merkt, dass er über den Tisch gezogen wurde, meldet sich nur selten. „Scham spielt da eine große Rolle“, so Golly. Trotzdem bietet die Verbraucherberatung Hilfe an und wenn auch nur, um andere zu warnen.

>>>HINTERGRUND

Die Verbraucherberatung im Hochsauerlandkreis hat ihre Sitz in Arnsberg. Immer dienstags findet trotzdem eine persönliche Beratung im Mescheder Kreishaus statt.

Diese kann ausschließlich nach Terminvereinbarung stattfinden, um die erforderlichen Hygienemaßnahmen und und Abstandsregeln einhalten zu können und den Zugang zum Beratungsbüro im Kreishaus zu ermöglichen.

Ratsuchende können sich unter der Rufnummer 02932 - 5109701 montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr und montags und donnerstags von 14 bis 18 Uhr anmelden. Alternativ ist eine Online-Anmeldung auch über das Kontaktformular der Beratungsstelle unter www.verbraucherzentrale.nrw/arnsberg möglich.