Freienohl. Wieder waren Diebe auf dem Freienohler Friedhof unterwegs und haben teure Gegenstände mitgehen lassen. Jetzt ist der Tatort besonders mysteriös.

Wieder haben Diebe auf dem Freienohler Friedhof ihr Unwesen getrieben. Wie in den vergangenen Jahren wurden auch jetzt in erster Linie Gegenstände aus Metall gestohlen und teils aufwenig abmontiert. Dabei schlugen die Diebe in einer Grabreihe zu, die verhältnismäßig weit entfernt vom Parkplatz liegt.

Spezielle Grabreihe

In einem Zeitraum zwischen November und Dezember 2019 waren bereits unter anderem Kupferkreuze sowie Grableuchten gestohlen worden, jetzt meldete die die Polizei dort den Diebstahl von Grabstein-Buchstaben sowie Blumenverzierungen. Die Betroffenen hatten sowohl die Friedhofsverwaltung informiert als auch Anzeige bei der Polizei erstattet.

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Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Meschede, bestätigt, dass sich die gemeldeten Diebstähle und Sachbeschädigungen nach Kenntnis der Stadtverwaltung nur auf eine Grabreihe beziehen: „Bislang ist unklar, warum ausschließlich eine Grabreihe betroffen ist – die noch dazu vergleichsweise weit vom Parkplatz entfernt ist. Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung werden noch einmal das direkte Umfeld des Fußwegs zwischen Parkplatz und Friedhof untersuchen, ob dort nicht gestohlene Utensilien „entsorgt“ worden sind“, versichert Fröhling auf Nachfrage.

Bronze-Relief gestohlen

Eine Freienohlerin hatte nach Veröffentlichung des Artikels zum neusten Diebstahl auf dem Freienohler Friedhof in der Redaktion angerufen und von einem weiteren Diebstahl berichtet, den sie am 10. August bemerkt hatte. Ein von ihr betreutes Grab sowie ein angrenzendes Grab, um das sich ihre Schwägerin kümmert, liegen in der betroffenen Reihe. „Ich habe die Befürchtung, dass es unter anderem an den hoch gewachsenen Büschen liegt, die unsere Grabreihe sehr uneinsichtig machen“, sagt sie und vermutet, dass die Diebe dort besonders leichtes Spiel haben. „Daher habe ich die Verwaltung gebeten, die Büsche doch bitte zu kürzen.“

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Den Freienohlerinnen wurde ein Bronze-Relief in einem Edelstahlrahmen mit einem Neuwert von etwa 500 Euro, eine Edelstahl-Laterne sowie ein Messingschild mit Namen gestohlen. Relief und Messingschild waren an zwei Stelen auf dem Grab befestigt. „Nun stehen da nur noch Schrauben heraus. Wir haben dort einen Zettel befestigt und drauf geschrieben, dass nur derjenige ernten darf, der auch etwas sät. Und dieser jemand die Gegenstände gerne jederzeit zurücklegen darf“, erklärt die Bestohlene, die lieber anonym bleiben möchte. Ihr sei zwar bewusst, dass sie das Diebesgut wohl nicht mehr wiederbekommt, einfach so auf sich sitzen lassen, wollte sie die Sache aber auch nicht.

Dass es in den letzten Jahren immer wieder zu Diebstählen - nicht nur auf dem Freienohler Friedhof kommt - lasse sich durch Abwehrmaßnahmen kaum eindämmen, fürchtet die Stadtverwaltung, rät jedoch dazu, die Augen vor allem in den Abendstunden stets offen zu halten: „Die Möglichkeiten, solchen Vorfällen entgegenzuwirken, sind leider beschränkt. Theoretisch denkbar wäre es natürlich, die Friedhöfe ab den Abendstunden zu schließen.

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Allerdings besuchen gerade in den trockenen Sommermonaten insbesondere abends viele Angehörige die Gräber ihrer Familien oder Verwandten, um Grabpflege zu betreiben oder Blumen zu gießen“, schildert Stadtsprecher Jörg Fröhling.

  • Die Stadtverwaltung bittet darum, mögliche Beobachtungen im Umfeld des Friedhofs der Polizei mitzuteilen.
  • Gerade in den Abendstunden ist es sinnvoll, auf allen Friedhöfen im Stadtgebiet oder in deren Umfeld „die Augen offenzuhalten“ und nicht zu zögern, verdächtige Beobachtungen der Polizei mitzuteilen.
  • Die Polizei Meschede ist unter Tel. 0291 / 90200 erreichbar. Die Leitstelle unter 0291 / 90203110.