Meschede. Cinja Wolcz leitet das Mescheder Tierheim mit gerade einmal 22 Jahren. Die ausgebildete Tierpflegerin rät zur Kastration von Hunden und Katzen.

Sie ist jung, gerade mal 22 Jahre alt, ausgebildete Tierpflegerin, und sie ist Leiterin des Mescheder Tierheims. Dort arbeitet sie im Team mit vier Mitarbeitern und fünf ehrenamtlichen Helfern. Sie tragen die Verantwortung für durchschnittlich fünf Hunde, 20 Katzen, und 11 Kleintiere, die alle nur vorübergehend in ihrer Obhut sind und so schnell wie möglich an verantwortungsbewusste Tierliebhaber abgegeben werden sollen.

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Träger des Tierheims ist der 1958 gegründete Tierschutzverein Hochsauerlandkreis e.V.. Das Tierheim Meschede wurde 1985/86 gegründet.

Frage: Wie sind die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen?

Cinja Wolcz: Unser Team ist in erster Linie für die artgerechte Versorgung der Tiere zuständig. Wir sind für Fundtiere, Abgabetiere, verletzte Tiere genauso wie für Wildtiere und Exoten verantwortlich. Darüber hinaus möchten wir die Bürger über die richtige Haltung und Versorgung verschiedener Tiere aufklären.

Welche tiergerechten Möglichkeiten bieten Sie Ihren Gästen?

7 Hundewiesen, 2 Katzenhäuser, 3 Kleintiergehege. Wir vermitteln die Tiere in liebevolle Hände gegen eine Gebühr. Diese Gebühr sehen wir nicht als Kaufpreis, sondern eher als Schutzgebühr für die Tiere und als Anerkennung des Tierschutzes. Auf unserer Pensionsstation bieten wir Hunde und Kleintierversorgung an, derzeit steht leider unsere Katzenpension wegen eines Leukämie-Virus nicht zur Verfügung.

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Wie wird man Tierpflegerin?

Dazu gehören drei Dinge: Tierliebe, Tierliebe und Tierliebe. Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet dual, an Berufsschule und dem Ausbildungsplatz statt. Es empfiehlt sich unbedingt, vor Beginn der Ausbildung ein Praktikum zu vereinbaren, um zu sehen, ob das Berufsbild den Vorstellungen entspricht.

Was hat sich durch das Corona Virus geändert?

Aufgrund der Covid-19-Pandemie sind unsere Fundtiere fast vollständig ausgeblieben. Wir vermuten, dass viele Menschen, die zur Zeit gar nicht oder im Homeoffice arbeiten, diese Tiere bei sich aufgenommen haben. Sobald das Arbeitsleben sich wieder völlig normalisiert hat, könnten diese Tiere also bei uns landen. Wir haben die Zeit, in der wir normalerweise die Tiere vermitteln, genutzt, um unser Tierheim zu verschönern und zu verbessern.

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Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf, und was nicht so?

Mein Beruf bringt eine große Vielfalt an Arbeitsaufgaben mit sich. Selbstverständlich birgt dieser Beruf ein hohes Risiko an Konfliktpotenzial, mit schlecht informierten Tierbesitzern aneinander zu geraten. Hier müssen wir Geduld und Fingerspitzengefühl einsetzen. Ich habe mein Hobby zur Berufung gemacht. Es ist jedes Mal ein besonderes Erlebnis, ein neues Tier aufzunehmen und kennenzulernen. Mein Herz blüht auf, wenn wir aus dem neuen Zuhause Bilder und Berichte bekommen und sehen, wie toll sich die Tiere entwickeln.

Bleibt Ihnen noch Zeit für Familie und Hobby?

Freizeit wird bei mir eher klein geschrieben. Ich bin am liebsten im Tierheim, es ist wie ein zweites Zuhause für mich. Viele Überstunden mache ich völlig freiwillig unentgeltlich. Ich lebe eben genau für diesen Tierschutz. Mich abends um kranke oder verängstigte Tiere zu kümmern, ist für mich absolut selbstverständlich, ich kann gar nicht anders leben.

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Gibt es etwas, was Sie den Mescheder Bürgern sagen möchten?

Ich bitte die Mescheder Bürger, über die Kastration von Hunden und Katzen nachzudenken. Gerade zum Frühling und Herbst werden viele Tiere paarungsbereit. Fast täglich fangen wir unkastrierte Rüden ein. Sie sind auf der Suche nach einer läufigen Hundedame und bringen sich selbst und andere in Gefahr, wenn sie z. B. über eine Bundesstraße oder Autobahn ihr Ziel verfolgen. Niemand möchte sich ausmalen, was passiert, wenn plötzlich ein großer Schäferhund vor einem kleinen Smart steht. Wir sollten ein Bewusstsein für diese Gefahren und die damit verbunden Konsequenzen entwickeln. Mein Team lebt mit großer Einsatzbereitschaft für den Tierschutz. Ich bin fest davon überzeugt, mit meinem Team vieles verbessern zu können und darauf bin ich sogar stolz. Wir laden alle täglich zwischen 9 und 16 Uhr recht herzlich ein, sich selbst davon zu überzeugen.

  • Cinja Wolcz, Jahrgang 1997 leitet das Tierheim Meschede (Ensterweg 15) als ausgebildete Tierpflegerin seit 2020.
  • Das Tierheim ist auf Spenden angewiesen (Bankverbindung IBAN: DE52464510120008001125
  • Auch Sachspenden werden gern entgegen genommen (Tel. 0291 1776) Ehrenamtliche Mitarbeiter sind jederzeit herzlich willkommen.