Meschede. Hecht, Brasse, Zander und Co. tummeln sich im heimischen Hennesee. Angler berichten über die bisherige Saison und verraten Rezeptideen.

Der Angelsport am Hennesee kommt nach Corona wieder in Wallung. Hecht, Karpfen, Aal, Seeforelle, Renke und Co. haben die jährliche Schonzeit länger hinter sich und seit Juni darf auch wieder Zander gefischt werden. Christian Baczyk, erster Vorsitzender des Angelsportvereins Hennesee, hatte zudem einen „Corona-Cup“ organisiert, um trotz Kontaktverbot während der Corona-Hochphase die Vereinsmitglieder beisammen zu halten.

“Eigentlich haben wir im Frühsommer ja schon mehrfach gemeinsam geangelt, da das in diesem Jahr nicht ging, wurde eben der Corona-Cup ausgerufen“, erklärt Baczyk. Und auch wenn längst wieder gemeinsam geangelt wird und auch Veranstaltungen wie das Nachtangeln wieder stattfinden dürfen, läuft der Cup weiter.

Auch interessant

Längenmäßig stehen aktuell drei Hechte an der Spitze des Cups. Einen davon hat der stellvertretende Vorsitzende Franz-Werner Entian gefangen. Stolze 80 Zentimeter und 4200 Gramm weist sein erster größerer Fang nach der Fang-Schonzeit vor. Doch der 61-Jährige hat in seinen 50 Jahren Angler-Dasein schon weitaus größere Fische aus dem Hennesee geholt.

Christian Baczyk hat eine knapp 2,5 Kilogramm schwere Brasse im Hennesee geangelt.  
Christian Baczyk hat eine knapp 2,5 Kilogramm schwere Brasse im Hennesee geangelt.   © ASV Hennesee

Gut kann er sich an einen über ein Meter großen Wels erinnern. „Der Hecht jetzt ist ja noch lange kein Kapital-Fang“, erklärt Entian bescheiden. Kapital-Fische sind besonders mächtige Exemplare, bei Hechten würde man um 1,10 Metern von einem Kapital-Fang sprechen. Christian Baczyk hat am 18. August zudem eine stattliche Brasse mit knapp 2,5 Kilogramm Gewicht aus dem Hennesee holen können.

Zubereiten wie ein Schnitzel

Auch interessant

Was die Sportangler im Hennesee fischen, ist ausdrücklich nicht für den Weiterverkauf bestimmt. Hecht und Zander werden für den Eigenbedarf gefangen und natürlich selbst zubereitet. Da haben die beiden Vorsitzenden des Angelsportvereins Hennesee jedoch ganz unterschiedliche Auffassungen der besten Art und Weise: „Simple is best“ meint Franz-Werner Entian, der seinen Fang am liebsten filetiert, „wie ein Schnitzel“ mit Salz und Pfeffer würzt, mit Mehl paniert und brät. „Ganz wichtig ist bei Fisch der Dill“, findet der 61-Jährige. Dahingegen klingt Christians Baczyks Lieblings-Fischgericht geradezu experimentell. „Ich esse Zander oder Seefisch sehr gerne als Auflauf mit Spinat und Bandnudeln“, verrät er, „alles muss schön mit Käse überbacken sein“.

Fischfang ist Glückssache

Doch was im Endeffekt auf den Teller kommt, haben die Angler nie selbst in der Hand. Grundsätzlich kann jeder, der einen Fischereischein hat, sein Glück nach Erwerb einer Anglerkarte am Hennesee versuchen. Durch die Artenvielfalt im Hennesee gilt aber: „Hier entscheidet noch der Fisch“, wie Baczyk es umschreibt. Vor zwei Jahren hat er selbst mal einen fast einen Meter langen Zander gefischt, der über 13 Pfund gewogen hat. Es gibt aber auch andere Tage am Hennesee. Standards, die besagen welche Fische man wann am häufigsten fängt, könnte man kaum aufstellen. „Fischen ist Glückssache“, fasst Christian Baczyk es zusammen.

Sorge um Fischbestand

Auch interessant

Das bestätigt auch Stefan Hengsbach, einer von vier ehrenamtlichen Mitarbeitern der Fischereiaufsicht des Hochsauerlandkreises. Seit seiner frühen Kindheit kennt er den Hennesee wie seine Westentasche und beobachtet trotz negativer Veränderung der Wasserqualität einen gut besetzten See. Sorge machen ihm die vielen Touristen, die ihm die ein oder andere Kippe zu viel im See entsorgen trotzdem. „Durch Corona ist es jetzt noch einmal voller an den Seen und Talsperren des HSK geworden“, beschreibt er die Situation.

Erfreulich sei jedoch, dass die jüngeren Generationen, sowohl Angler als auch Touristen, umweltbewusster seien und auf Sauberkeit am See achten. Das kommt dann auch der Fischerei zugute. Seinen ersten Zander von 83 Zentimetern hat auch Hengsbach in dieser Saison schon gefangen. Den isst er aber weder besonders gern paniert noch als Auflauf. „Am liebsten vakuumiere ich den Fisch und esse ihn dann im Herbst mit frischen Pfifferlingen und einem Sahnesößchen.“

Eine Rezeptidee vom Sportangler:

  • Zander oder Seefisch filetieren, mit Salz, Pfeffer, Zitrone, Rosmarin und Kräuterbutter würzen.
  • Den Fisch für 20 Minuten bei 200 Grad in einer Auflaufform im Ofen garen.
  • Blattspinat und gekochte Bandnudeln hinzugeben und mit Käse überbacken.
  • Wenn der Käse goldgelb bis braun ist, den Auflauf aus dem Ofen holen und genießen.