Meschede / Hochsauerlandkreis. Martinrea-Honsel in Meschede, Tital in Bestwig sind in Kurzarbeit: Die IG Metall will die Möglichkeit dazu verlängern - und denkt auch an Neues.

Die IG Metall in Arnsberg bringt als Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen von Corona auch für die Betriebe im Hochsauerlandkreis die Idee einer Vier-Tage-Woche ins Spiel. Die Erste Bevollmächtigte Carmen Schwarz fordert die Arbeitgeber auf, sich ernsthaft mit diesem Gedanken zu beschäftigen.

Anfang 2021 stehen die nächsten Tarifrunden an, sagt Gewerkschaftssekretär Christian Tißen: Dabei könnte diese Forderung dann erhoben werden. Die IG Metall will jetzt auch unter den Betriebsräten und ihren Mitgliedern abfragen, wie sie zur Vier-Tage-Woche stehen. Denn natürlich bedeutet diese dann auch in der Konsequenz finanzielle Einbußen für die Beschäftigten - der fünfte Tag kann frei sein, er könne aber auch zur Weiterbildung genutzt werden, so Tißen.

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Weniger Verdienst teilweise ausgleichen

Die IG Metall denkt allerdings auch über ein Optionsmodell der Arbeitszeitreduzierung zur Beschäftigungssicherung nach, was einen Entgeltausgleich in Teilen vorsieht: „Denn nicht nur die Unternehmen, auch die Beschäftigten müssen sich die Kurzarbeit leisten können“, so Carmen Schwarz. Sowohl Corona als auch die Herausforderungen der Digitalisierung, der Energiewende und des Klimawandels müssten von allen gestemmt werden. Eine reduzierte Arbeitszeit könnte mit Blick auf Qualifikationen und Investitionen dafür Ressourcen schaffen.

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Die Verkürzung der Arbeitszeit soll nach Einschätzung der IG Metall helfen, Arbeit neu zu verteilen und damit Beschäftigung zu sichern. Die Unternehmen könnten so eine Steigerung ihrer Produktivität, zufriedene Mitarbeiter und eine Senkung ihrer variablen Kosten erreichen.

Fast flächendeckend Kurzarbeit

Bewährt haben sich nach Einschätzung der Gewerkschaft die Regelungen zum Kurzarbeitergeld. Diese laufen nach jetzigem Stand aber zum Jahresende aus. Die IG Metall fordert, die als Folge der Corona-Krise getroffenen Erleichterungen beim Zugang zum Kurzarbeitergeld und die erhöhten Zahlungen bei längerem Bezug auch über das Jahresende hinaus zu verlängern. „Bei den Industrieunternehmen gibt es nahezu flächendeckend Kurzarbeit“, sagt Christian Tißen.

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Bei den großen Unternehmen in der Region sind die Beschäftigten von Martinrea-Honsel in Meschede noch in Kurzarbeit, auch die bei Tital in Bestwig, die bei M. Busch waren in Kurzarbeit, dort sind derzeit die Betriebsferien. Die Kurzarbeit trage dazu bei, so die Gewerkschaft, dass den Unternehmen die Beschäftigten als Fachkräfte erhalten bleiben.