Cobbenrode. Die Cobbenroder Karnevalisten ärgern sich über Jens Spahn. Wie es nun um die Pläne für den Karneval im Ort steht.
Diese Pläne schmerzen in einer Hochburg wie Cobbenrode: Vor dem Hintergrund der Corona-Krise will Gesundheitsminister Jens Spahn den Karneval absagen lassen. Wir haben mit Thomas Funke gesprochen. Er ist Präsident des Cobbenroder Karnevalsvereins.
Herr Funke, wie fühlt man sich, wenn man die Zeilen von Jens Spahn liest?
Thomas Funke Ganz ehrlich? Da hat man Tränen in den Augen. Ich halte eine solche Aussage für verfrüht. Natürlich hat man so etwas immer schon im Hinterkopf gehabt. Aber nun schon eine Komplettabsage ins Spiel zu bringen, finde ich falsch. Auch, weil es nicht gut ist für die Motivation der Kinder, die seit Monaten für ihre Auftritte proben. Es weiß doch jetzt noch niemand, wie die Situation Mitte Februar aussieht. Was mich auch wundert: Wie kann man eine solche Aussage ausgerechnet zu einem Zeitpunkt treffen, zu dem in Düsseldorf ein Konzert mit 13.000 Menschen geplant wird. Aber ein Funken Hoffnung bleibt uns ja noch. Eine konkrete Absage war die Spahn-Aussage ja noch nicht.
Könnten Sie sich denn Karneval unter gewissen Einschränkungen vorstellen?
Wenn es die Situation und die Corona-Zahlen Anfang des Jahres zulassen auf jeden Fall. Ich persönlich glaube zwar noch nicht an einen Rosenmontagszug 2021, weil zumindest beim jetzigen Stand der Dinge die Bürde für uns als Vorstand zu groß wäre. Vorstellen kann ich mir aber durchaus einen kleineren Sitzungskarneval unter Beachtung gewisser Vorgaben. Letztlich geht es ja auch nicht nur um den Karneval hier bei uns im Ort. Ich denke etwa auch an unseren Besuch im Störmanns Hof. Da würden wir schon gern hin - und wenn wir hinter Plexiglasscheiben auftreten müssen.
Könnten Sie sich auch Karneval im Sommer vorstellen?
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Auf jeden Fall! Wir wären ja nicht die erste Karnevalshochburg, bei der ein ausgefallener Umzug im Sommer nachgeholt wird. Das wäre definitiv eine Option. Ich kann mir aber auch eine Art Dorffest vorstellen, bei dem zum Beispiel die Tänze unsere Garden aufgeführt werden. Es wäre doch schade, wenn die monatelangen Mühen völlig umsonst gewesen wären. Denkbar ist hier sicherlich eine ganze Menge.
Wie sieht es denn mit dem Sessionsauftakt im November aus?
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Das ist ja auch so eine Sache. Wir reden jetzt bereits über eine Absage des Karnevals im Februar, dabei gibt es von Bund und Land noch nicht einmal eine Aussage zu den Veranstaltungen im November. Wir haben zum Sessionsauftakt am 13. November unter anderem Brings eingeladen. Denen kann ich immer noch nicht wegen höherer Gewalt absagen, weil es noch keine konkreten Aussagen hierzu gibt. Unsere Halle ist bereits so gut wie ausverkauft und man weiß nicht, was man den Leuten sagen soll, wenn man gefragt wird.
- „Ich war selbst Kinderprinz und komme aus einer Karnevalshochburg. Ich weiß also, wie wichtig Karneval für viele Millionen Deutsche ist. Aber: Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es.“ Das sind die Sätze des Gesundheitsministers aus einer Telefonkonferenz des Gesundheitsausschusses, die bei den Karnevalisten für Ernüchterung sorgen.