Eslohe. Der Messer-Überfall in einem Bus zwischen Cobbenrode und Oedingen hat Folgen für den mutigen Fahrer. So erging es ihm danach.

Der mutige Busfahrer, der am Mittwochabend auf der Strecke von Eslohe nach Grevenbrück von einem unbekannten Mann während der Fahrt mit einem Messer bedroht worden ist, musste nach dem Vorfall noch ins Krankenhaus. Er erlitt einen Zusammenbruch. Das hat die Pressestelle der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd GmbH in Siegen auf Nachfrage unserer Zeitung mitgeteilt. Dort sprach man von einem „mutigen Verhalten des Fahrers“.

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Wie berichtet, war der 57-Jährige am Mittwochabend um 19.15 Uhr während der Fahrt in Höhe des Rastplatzes „Madonna der Straße“ zwischen Cobbenrode und Oedingen von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht worden. Daraufhin hatte er vor lauter Schreck den Bus extrem stark abgebremst. So stark, dass der Messermann zu Boden stürzte. Danach hatte der Fahrer geistesgegenwärtig die Tür geöffnet, den Mann mit seinen Füßen unsanft aus dem Bus befördert, die Türen wieder geschlossen und war weitergefahren.

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„Wir sind sehr froh, dass die Sache gut ausgegangen ist“, betont ein Sprecher der Verkehrsbetriebe. „Die Sache hätte auch ins Auge gehen können“. Das sieht man beim Busunternehmen Rettler aus Remblinghausen, das auf der Strecke im Auftrag der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd unterwegs ist, ähnlich. Auch dort ist man froh, dass die Sache vergleichsweise glimpflich ausgegangen ist.

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Nach Angaben des Busunternehmens handelt es sich bei dem Fahrer um einen äußerst erfahrenen Mitarbeiter. Ganz spurlos ist der Vorfall an dem mutigen 57-Jährigen allerdings nicht vorbeigegangen. Nach dem Überfall hatte er direkt die Polizei informiert und war noch bis nach Altenhundem weitergefahren. Danach habe er die Linie abgebrochen.

Gesundheitliche Probleme auf dem Nachhauseweg

Erst auf dem Nachhauseweg mit seinem Pkw sei ihm offensichtlich bewusst geworden, in welch großer Gefahr er sich kurz zuvor befunden hatte: Wegen gesundheitlicher Probleme musste er anhalten und setzte die Fahrt sicherheitshalber nicht selbst fort. Danach musste der 57-Jährige ins Krankenhaus - und sicherheitshalber zur Beobachtung dort bleiben. Ihm gehe es aber glücklicherweise den Umständen entsprechend gut, hieß es beim Busunternehmen Rettler.

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Derweil ist der Täter, der offenbar lediglich wegen ein paar Euro Bargeld mit dem Messer gedroht hatte, weiter flüchtig. Nachdem der Fahrer ihn aus dem Bus geworfen hatte, war er nach Informationen unserer Zeitung blutend und mit einem Springmesser in der Hand Richtung Schwartmecke geflüchtet. Seitdem fehlt von dem Mann jede Spur.

  • Eingestiegen war der Täter am Esloher Busbahnhof. Zum Zeitpunkt des Vorfalls war der Fahrer mit dem Täter allein im Bus.
  • Laut Busfahrer hat der Täter ein afroamerikanisches Erscheinungsbild, ist etwa 1,80 Meter groß, schmal gebaut und hat schwarzes krauses Haar. Bekleidet war er mit einem weißen T-Shirt und einer lachsfarbenen Bermuda-Shorts.
  • Hinweise nimmt die Polizei in Olpe unter der Telefonnummer 02761/9269-0 entgegen.