Eslohe. Wer in Eslohe einkauft, genießt viele Vorteile. Gerade in Zeiten von Corona sollten sich Kunden auf den Handel vor Ort besinnen.

Mit Beratung und Service können Einzelhandelsbetriebe in diesen schwierigen Corona-Zeiten punkten, so die Einschätzung von Theo Bremke vom Vorstandsteam bei „Eslohe Aktiv“. Die Gemeinschaft vertritt die Interessen aller Betriebe in der Gemeinde.

Nach Ihrer Erfahrung: Was zeichnet einen guten Einzelhandelsbetrieb aus?

Der zeichnet sich durch eine bodenständige Beratung aus, verbunden mit einem guten Service. Das sind sicherlich Faktoren, die sich in der heutigen digitalen Welt nicht von der Hand weisen lassen. Schließlich gibt es immer noch Menschen, die schon eine persönliche Beratung schätzen. Entweder im Laden – oder, wenn ich mich als Beispiel nehme – auch beim Kunden selbst. Wir fahren zum Beispiel für Robotermäher viel raus zu den Kunden, und machen vor Ort eine Beratung. Dann kann man auch direkt sagen: Sie brauchen für das Grundstück dieses oder jenes Modell.

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Und das unterscheidet von den Online-Händlern…?

Genau, das kann man im Internet nicht erwarten. Natürlich muss man dem Kunden auch ein wenig zu verstehen geben, dass diese Beratung nicht umsonst ist: Für Serviceleistungen muss man etwas in Rechnung stellen. Aber die meisten Kunden sind dazu bereit: Die sagen, bei einer vernünftigen Beratung nehmen wir das gerne in Kauf – das ist schließlich ein Rundum-Sorglos-Paket. Dafür ist man bereit, etwas mehr als im Internet zu bezahlen.

Was wünschen Sie sich vom Kunden?

Ich wünsche mir Verständnis dafür, dass Beratung und Serviceleistungen nicht immer umsonst sein können. Ein Gegenbeispiel: Gehen Sie mal heute in eine Autowerkstatt. Die machen Ihnen einen Kostenvoranschlag für eine Reparatur. Selbst der ist heute meistens auch nicht mehr kostenfrei, es sei denn, Sie lassen die Reparatur auch durchführen. Das muss man eigentlich auch in den Einzelhandel herunterbrechen.

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Haben Sie die Sorge, dass alle Käufe ins Internet abwandern?

Nein, das glaube ich nicht. Zumindest gilt das für Betriebe, die servicebetont sind oder Service anbieten. Bei Produkten, wo man absolut vergleichbar ist, wird es schon schwieriger. Ich denke an die Preiskämpfe im Elektrofachhandel mit der weißen Ware zum Beispiel. Oder bei der Kaffeemaschine: Zum Aufstellen braucht es keinen besonderen Service. Für diese Händler wird es schon schwierig, gegen das Internet zu bestehen. Die momentane außergewöhnliche Situation mit Corona hat die Situation natürlich für Einzelhändler erschwert: Als die Krise auf dem Höhepunkt war, haben eben viele im Internet bestellt und teilweise gemerkt, wie bequem das ist. Ob alle zurückkommen, wage ich zu bezweifeln…

Wie kann man diese Kunden zurückgewinnen?

Das ist die entscheidende Frage: Wie schafft man es, dem Kunden begreifbar zu machen, nach dieser Corona-Katastrophe wieder den stationären Einzelhandel zu besuchen? Das ist eine Herausforderung für Eslohe, auch für uns als „Eslohe aktiv“. Was kann man machen, was kann man anstellen, dass die Kunden kommen.

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Geht das über Atmosphäre, über das Gefühl beim Einkaufen?

Ja, auf jeden Fall. Da muss jeder vor seiner Haustür kehren: Jeder muss seinen Laden auf dem neuesten Stand halten. Diese Lust, shoppen zu gehen, muss wieder geweckt werden.

Bedeutet Corona das Ende der Innenstädte?

Auf Eslohe bezogen glaube ich das nicht. Wir sind eine Kleinstadt. Hier können alle Bedürfnisse des täglichen Bedarfs gedeckt werden. Aber wenn ich in etwas größere Städte wie Meschede oder Arnsberg schaue: Da könnten schon Probleme entstehen. Wenn Ankermieter ihre Läden schließen, dann hat das Auswirkungen auf die komplette Infrastruktur der Händler – erinnern wir uns nur, was geschehen ist, als Karstadt in Meschede geschlossen hat. Das ist in solchen Städten anders als für einen kleinen, aber feinen Einkaufsort wie Eslohe.

Wie funktioniert eigentlich das Einkaufen mit Maske?

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Wir beobachten da bisher keine Probleme. Ich persönlich kann mir aber schon vorstellen, dass es Menschen hemmt, länger in einem Laden zu bleiben. Eine Maske ist ja schon eine Beeinträchtigung, gerade wenn man Brillenträger ist. Das muss man nicht schönreden. Aber auf der anderen Seite müssen wir ja die Infektionszahlen niedrig halten.

  • Zuletzt hatte die Gemeinde Eslohe beim „Heimat-Check“ unserer Zeitung glänzend abgeschnitten.
  • 245 Teilnehmer hatten sich dabei auch zu den Einkaufsmöglichkeiten geäußert: Sie vergaben hier eine Durchschnittsnote von 1,84 – das war weit besser als in Schmallenberg, Bestwig und Meschede.
  • Ausschlaggebend dafür, so die Werbegemeinschaft: Die kostenlosen und nahe gelegenen Parkplätze, die persönliche Beratung und Bedienung sowie die Vielfalt der Geschäfte vor Ort.