Schmallenberg. Im Wahlprogramm geht es ihnen um Bauflächen, den Nahverkehr und kostenlose Schülertickets: Das hat die UWG sonst noch in Schmallenberg vor.

Bei der vergangenen Kommunalwahl schrammten sie nur knapp am sechsten Ratsmandat vorbei. Wenige Stimmen fehlten, um auf dem Papier zweitstärkste Kraft in Schmallenberg zu sein. Aktuell sind sie, was die Mandate angeht, mit der BFS gleich auf. Am 13. September will die UWG ihre Ratsmandatszahl „auf sieben oder acht“ hochschrauben, so Dietmar Weber als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat: „Aber es ist schwer einzuschätzen, was geht.“ Mit der FDP und der Partei seien Mitbewerber ins Rennen eingestiegen, „die sicherlich die ein oder andere Stimme holen werden.“

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Als UWG wolle man sich aber nicht an den anderen Parteien orientieren, sondern ein eigenes Profil präsentieren. Ein großes Thema sei dabei das kommunale Bodenmanagement, sagt Fraktionsvorsitzender Stefan Wiese. Die Vermarktung solle nicht mehr privat, sondern zu städtischer Aufgabe werden: „Denn die soziale Komponente kann man in der privaten Vermarktung nicht einbauen.“ Es gebe großen Bedarf an Bauland - „und da muss die Stadt sagen, dass sie junge Familien unterstützen will“. Aus Grünland Bauland zu machen, das liege in städtischer Hand. Und der Immobilienmarkt „ist aktuell tot“, sagt Weber.

Anreize für Familien schaffen

Man müsse Anreize für Familien schaffen, wo auch familienfreundlichere Öffnungszeiten von Kitas zugehören würden. Die Lebenshaltungskosten in Schmallenberg seien niedrig, die Arbeitslosenzahlen seien „traumhaft“. Trotzdem müsse die Stadt weiter vorangebracht werden, um diesen Zustand zu halten.

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Der Nahverkehr sei ein wichtiges Thema. „Aber ohne Auto geht es hier nicht. Wir sind eine Flächenkommune, das wäre wirtschaftlich nicht zu steuern“, so Wiese: „Aber das, was wir haben, das müssen wir noch besser verkaufen.“ Man habe eine Masse, alles Lebensnotwendige vor Ort: „Wir müssen den Leuten die Lebensqualität hier nur noch bekannt machen.“

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Hinzukomme, die Strukturen von Kindergärten und Schulen zu halten, ein kostenloses Schülerticket für Freifahrten an 365 Tagen im Jahr und eine rechtzeitige Instandhaltung der Straßen und Wege: „So wie es aktuell läuft, ist es der falsche Weg. Es wird erst etwas getan, wenn es im Grund zu spät ist.“ Man müsse rechtzeitig investieren, um Kapitalschäden zu verhindern.

Das Gewerbegebiet „Meisenburg“ in Schmallenberg soll reaktiviert werden, der Wohnmobiltourismus gefördert werden: „Wir sehen da, dass sich die Stadt zu wenig Mühe gibt, Plätze für Wohnmobile zu schaffen.“

Vor Supermärkten werben

Die Stadtverwaltung und der Bürgerservice solle digitaler werden, Bürgersprechstunde und Dorftreffpunkte eingerichtet werden. Weber: „Die Dörfer dürfen nicht hintenrüberfallen.“ Es müsse weiter am Zusammenhalt gearbeitet werden, wozu auch die Verkehrsanbindung zähle.

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Durch die Umgehungsstraße ergeben sich neue Möglichkeiten für den Bad Fredeburger Ortskern, Fleckenberg brauche insbesondere im Bereich B 511/Leißestraße/Schwimmbad einen Kreisverkehr.

Um die Themen noch weiter an den Wähler zu bringen, wollen Wiese, Weber und Co. in den kommenden Wochen mit Prospekten und vor örtlichen Supermärkten Werbung machen: „Vielleicht bekommen wir auch noch eine Bürgerversammlung hin.“ Die Partei sei offen gegenüber allen Interessierten: „Gerade weil wir nur kommunal antreten, sind wir frei von Ideologien.“

Informationen zum Wahlprogramm auf der Internetseite

Für die UWG tritt Dietmar Weber bei der Kommunalwahl am 13. September als Bürgermeisterkandidat an.

Weitere Informationen zum Wahlprogramm gibt es auf der Internetseite der UWG unter www.uwg2020.de

Diese Parteien und Bürgermeisterkandidaten treten in Schmallenberg an: Eine Übersicht.

Das Wahlprogramm der Grünen Schmallenberg.

Das Wahlprogramm der BFS Schmallenberg.