Bestwig. In der Gemeinde Bestwig soll in den kommenden Jahren die Lebensqualität weiter steigen. Sorgen soll dafür ein besonderes Projekt.

In allen Ortsteilen in der Gemeinde Bestwig soll in den kommenden Jahren die Lebensqualität weiter steigen. Sorgen soll dafür ein Quartiersprojekt von Gemeinde und der DRK Soziale Dienste Meschede gGmbH. Deren Vorsitzender Norbert Vowinkel bemüht ein Bild, um zu zeigen, wie man sich das Ganze vorzustellen hat. „Denken Sie sich die Gemeinde als eine Glasschale, in der als Steine alle Vereine, Institutionen, Organisationen und Akteure liegen. Nun kommen wir mit unserem Quartiersmanagement als Sand hinzu, der alles verbindet.“

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Was ihm wichtig ist: „Wir sind kein weiterer Stein in diesem Glas und möchten bestehenden Akteuren schon gar keine Konkurrenz machen.“ Es gehe vielmehr darum, die vorhandenen Strukturen besser zu nutzen, Akteure zusammenzubringen und so neue Möglichkeiten zu schaffen. „Wir wollen Möglichmacher und Unterstützer sein.“

Denkbar ist dabei vieles. Die konkreten Ideen, die umgesetzt werden könnten reichen von einer Taschengeldbörse, einem Repaircafé, Gesundheitsangeboten, organisierten Spaziergängen und Meditationsangeboten über die Einrichtung einer Selbsthilfegruppe „Pubertät“, Stammtischen für Pflegende Angehörige bis hin zu Babyschwimmkursen, Schwimmkursen für Muslime, Tablet-Kursen und einem Camping von Vätern und Kindern.

Bürger befragt

Um den Ist-Zustand und die Wünsche in der Gemeinde abzufragen, hatten DRK und Gemeinde im Vorfeld eine Online-Umfrage gestartet, an der sich 202 Einwohner beteiligt hatten. „Eine beachtliche Zahl“, wie Bürgermeister Ralf Péus findet. Vor allem, wenn man bedenke, dass eben jene Umfrage zum Corona-Höhepunkt stattgefunden habe.

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Die Erkenntnisse aus der Bürgerbefragung: Es gibt eine hohe Zufriedenheit, was die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr angeht. Es gibt Unzufriedenheit was Freizeitangebote und Treffpunkte sowie die Erreichbarkeit von Bekleidungsgeschäften angeht. Und ein Großteil der Teilnehmer sieht einen Bedarf bei Mutter/Vater-Kind-Angeboten, Sportangeboten, Gesundheitsangeboten und im Bereich Digitaler Bildung.

Netzwerke knüpfen

Und genau hier kommt künftig, das Quartiersmanagement ins Spiel. Aufgabe von Quartiersmanagerin Gülcan Güner wird es sein, Netzwerke zu knüpfen, Fördergelder zu akquirieren, Akteure zu finden und Öffentlichkeit herzustellen. „Dabei geht es auch um Nachhaltigkeit“, betont sie ausdrücklich. Güner, die auch die Tagespflege in der Alten Post leitet, wird das Projekt als Quartiersmanagerin nicht allein stemmen müssen. Sie betreut das Projekt zu 20 Prozent. „Für die restlichen 80 Prozent werden wir jemanden einstellen“, sagt Vowinkel. Sogar ein eigenes Büro, in dem künftig alle Fäden zusammenlaufen, wird es geben. Untergebracht sein, wird es in der Alten Post.

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Nach der Bürgerbefragung wird es für Güner nun im nächsten Schritt darum gehen, Kontakt mit den Vereinen und Akteuren in der Gemeinde aufzunehmen, um die Ansatzpunkt mit Leben zu füllen. „Das Ganze ist eine Chance für die Gemeinde“, sagt Bürgermeister Ralf Péus. Zum einen trage das Projekt zur Stärkung des Ehrenamtes bei, zum anderen sei es eine gute Ergänzung des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes, das jüngst aufgestellt worden ist.

  • Finanziell gefördert wird das Projekt von der Deutschen Fernsehlotterie. Im ersten Schritt gab es 30.000 Euro, um es an den Start zu bringen.
  • Für Phase 2, die im April des kommenden Jahres starten soll, werden weitere 120.000 Euro erwartet, um das Ganze mit Leben zu füllen.
  • Aktuell warte er auf die Zusage für diesen Folgeantrag, sagt Vowinkel. Im Prinzip sei das aber eine reine Formsache.