Eslohe. Ruth Reintke tritt für die SPD als Bürgermeisterkandidatin in Eslohe an. Die Partei hat sich in der Gemeinde grundlegend neu aufgestellt.
Die SPD in Eslohe tritt mit Ruth Reintke als Spitzenkandidatin bei der Kommunalwahl im September an. Die 53-Jährige will Bürgermeisterin werden.
Ruth Reintke aus Marpe ist in der Aufstellungsversammlung einstimmig nominiert worden. Nach Nathalie Evers-Stumpf im Jahr 2014 ist sie bereits die zweite Bewerberin in Folge, die von der SPD nominiert wird. „Eigentlich ist das keiner besonderen Erwähnung wert in der heutigen Zeit, andererseits zumindest in unserer näheren Umgebung doch eher die Ausnahme“, kommentierte Ratsmitglied Tobias Vielhaber die Entscheidung.
Reintke arbeitet als Verwaltungsfachangestellte beim Hochsauerlandkreis im Fachdienst Kultur/Musikschule. Sie war zuletzt Mitglied des HSK-Corona-Krisenstabs. Sie sagt: „Die Bürgermeisterin ist die erste Angestellte der Bevölkerung, nicht ihr Oberhaupt.“ Und: „Als Bürgermeisterin bin ich vielleicht Wegbereiterin, oft Vermittlerin, aber manchmal auch nur Zuhörerin. Aber ich verspreche, jeden und jede ernst zu nehmen, mit dem, was sie oder er bei mir vorbringt. So verstehe ich nicht nur das Bürgermeisteramt, so stelle ich mir auch die tägliche Arbeit als Ratsvertreterin vor.“ Sie tritt auch in Eslohe für ein Mandat im Gemeinderat an.
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Neben Ruth Reinke stehen mit Nathalie Evers-Stumpf und Laura Berens zwei weitere Frauen auf den vordersten vier Plätzen der Reserveliste. Fraktionsvorsitzender Volker Frenzel spricht von einem ausgewogenen Team aus etablierten wie neuen, jungen Bewerbern. „Besonders glücklich bin ich über die Kandidatur von Ruth. Demokratie muss inhaltlich und personell Alternativen anbieten, die FDP hat dies ja leider nicht geschafft. So wird es zu einem Wettbewerb nur mit dem Amtsinhaber kommen. Ich habe Respekt vor Stephan Kersting, bin aber überzeugt und stehe voll hinter unserer Kandidatin Ruth Reintke.“
Ergebnis ausbauen
Die SPD ist derzeit mit sieben Sitzen im Gemeinderat vertreten: „Wir wollen unser Ergebnis ausbauen. Das Potenzial haben wir“, sagt Fraktionschef Frenzel – er hofft auf ein, zwei Sitze mehr im neuen Rat. „Wir bieten personell und inhaltlich Alternativen an“, so Frenzel. Ziele sind ein Erhalt und weiterer Ausbau der Infrastruktur im Gemeindegebiet, dazu müssten auch die „weichen“ Standortfaktoren gestärkt werden, „die das Leben und auch den Urlaub hier ausmachen“.
Das Ehrenamt dürfe nicht überstrapaziert werden: „Wir können nicht alle Aufgaben ins Ehrenamt schieben!“ Die SPD setzt sich weiter auch für den Erhalt der Dorfschulen ein, will die Ganztagsbetreuung ausweiten und ihre Qualität stärken. „Wir müssen auch für neue Formate offen sein“, sagt Frenzel: Er denkt an übergreifendes Lernen und auch eine Vernetzung mit anderen Schulen in Nachbarkommunen.
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Auch ein unpopuläres Thema wollen die Sozialdemokraten angehen: Die erneuerbaren Energien. „Bislang findet die Energiewende ohne Eslohe statt. Hier ist eine minimale Potenzialausschöpfung“, sagt Volker Frenzel – denn es gibt bisher lediglich Photovoltaikanlagen. Windräder stehen in der Gemeinde bekanntlich noch gar nicht. So sehr es auch Sorgen vor einer „Verspargelung“ der Landschaft durch Windräder gebe: Eslohe müsse sich dem Thema dennoch mit Aufgeschlossenheit stellen, meint der Fraktionsvorsitzende – sonst würden womöglich Projektbetreiber durch Klagen Standorte forcieren, die man vielleicht nicht wolle. „Wir brauchen Verlässlichkeit“, sagt Frenzel.
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In der Zwischenzeit hat sich die SPD in der Gemeinde Eslohe auch grundlegend neu aufgestellt. Aus den beiden bisherigen Ortsvereinen Wenholthausen und Eslohe hat sich der neue Ortsverein „SPD in der Gemeinde Eslohe“ konstituiert. Den bisherigen Vorsitzenden Heiner Lindau (Ortsverein Wenholthausen) und Wolfgang Schaub (Ortsverein Eslohe) dankte Volker Frenzel für ihr großes Engagement in den letzten Jahren.
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Er erinnerte auch an die lange Tradition der beiden Vereine und wie sie das politische Leben in der Gemeinde über Jahrzehnte mitgestaltet und geprägt haben. „Es ist richtig und wichtig“, so Frenzel, „dass wir uns jetzt personell und strukturell zukunftsfähig machen. Die Anforderungen an die Verantwortlichen nehmen ständig zu, wir wollen möglichst viel Energie in die politische Arbeit und nicht in die Regularien stecken.“ Neue Vorsitzende ist ebenfalls Ruth Reintke: „Es ist wichtig, die Kräfte zu bündeln, um gemeinsam erfolgreich zu sein.“
Die Kandidaten in den Wahlbezirken
Cobbenrode: Bernhard Willmes, Nathalie Evers-Stumpf
Eslohe: Tobias Vielhaber, Johannes Schwanekamp, Michael Koch, Bastian Scherer, Ruth Reinke
Salwey: Ingo Kaiser
Salwey/Kückelheim: Julia Reintke
Hengsbeck/Frielinghausen: Dirk Berghoff
Bremke: Laura Berens
Reiste: Michael Breker, Wolfgang Schaub
Wenholthausen: Jürgen Speckenheuer, Volker Frenzel, Dr. Matthias Kotthoff