Bestwig. Überraschung in Bestwig: SPD und Grüne schicken mit Matthias Scheidt einen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen.

Die Sozialdemokraten und die Grünen werden in der Gemeinde Bestwig mit dem 30-jährigen Matthias Scheidt bei der Kommunalwahl im September einen gemeinsamen grünen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken.

Bestwig brauche einen Bürgermeister, der die Gemeinde nicht nur mit hoher Kompetenz, sondern vor allem mit großem persönlichen Einsatz in eine finanzierbare bürgernahe Zukunft führe, sagt Helmut Bolz als Vorsitzender des Bestwiger SPD-Ortsvereins. „Diese Eigenschaften eines zukünftigen Bestwiger Bürgermeisters sind uns wichtiger als eine Parteizugehörigkeit“, betont er. Deshalb habe sich die SPD entschieden, als Bürgermeisterkandidaten Matthias Scheidt zu nominieren. „Wir sind überzeugt davon, dass er der Richtige dafür ist, die Gemeinde Bestwig erfolgreich durch die nächsten Jahre zu steuern“, so der SPD-Vorsitzende.

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Matthias Scheidt ist 30 Jahre alt, selbstständiger Kaufmann, versiert in Management mit dem Schwerpunkt Betriebswirtschaft. Bereits seit sechs Jahren engagiert sich Scheidt für Grünen kommunalpolitisch im Kreistag. Dort ist er Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses.

„Wer meine politische Arbeit der letzten Jahre im Kreistag beobachtet hat, weiß, das ich die Themen die ich angefasst habe, stets zielorientiert und vor allem mit Realismus behandelt habe“, formulierte es Matthias Scheidt bei seiner Vorstellung in den Reihen der SPD. Dazu gehöre auch der regelmäßige positive Austausch mit den Mitgliedern der SPD-Fraktion. Denn auch ohne sein politisches Profil zu verlieren könne man gemeinsam Lösungen finden, die die Region voranbringen. „Genau das möchte ich in Bestwig auch tun. Ich möchte gemeinsam mit euch Bestwig aus dem Mittelmaß herausholen und zu einer noch lebenswerteren Kommune machen“, so Scheidt.

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Bolz bezeichnete den 30-Jährigen als einen unverbrauchten Kandidaten, dessen Konzept die SPD überzeugt habe.

Man habe sich lange mit mehreren Bewerberinnen und Bewerbern für das Bürgermeisteramt beschäftigt. „Für uns ist entscheidend, dass die Gemeinde Bestwig in Zukunft mit Entschlossenheit und hoher Sachkompetenz geführt wird“, betont Bolz und ergänzt: „Die Anforderungen an das Amt des Bürgermeisters werden nach Corona noch größer.“ Es gehe unter anderem um die Fragen, wie sich das Gewerbesteueraufkommen entwickele, das letztlich zur Finanzierung der Gemeinde nötig ist und welche Belastungen noch auf die Bürger zukommen. Auch eine gezielte Wirtschaftsförderung oder das Schaffen von altersgerechtem Wohnraum zählt Bolz zu den anstehenden Problemen, die es in Zukunft zu lösen gelte. „Unsere Nachbarkommunen haben es vorgemacht. Hier gilt es, alle geeigneten Kräfte zu bündeln“, betont er.

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Die Heimat Bestwig sei der SPD viel zu wichtig, um parteipolitische Auseinandersetzungen auszutragen. „Wir setzen auf die Zukunft mit einem jungen Team voller Elan, begleitet von erfahrenen Kommunalpolitikern und einem jungen unverbrauchten Spitzenkandidaten“ sagt Bolz und ergänzt mit Blick auf die Kandidaten in den Wahlkreisen: „Unsere Frauen und Männer verbindet eins: Sie sind Bestwiger und wollen Verantwortung für ihre Heimatgemeinde übernehmen.“ Bestwig stehe großen Aufgaben gegenüber. Wirtschaft, Gesundheit und Lebensqualität seien echte Herausforderungen – und dies vor dem Hintergrund der älter werdenden Gesellschaft. Es sei wichtig zu agieren statt zu reagieren. Ansonsten verharre man weiter im Mittelmaß. „Deshalb sind wir der Meinung, Bestwig kann mehr“, ist Bolz überzeugt.

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Es gebe aus Sicht der SPD viele offene Fragen, sagt Bolz: „Kann das Ehrenamt in der Gemeinde durch das Rathaus gestärkt werden - etwa durch einen Beauftragten für ehrenamtlich Tätige? Welche strukturellen Maßnahmen sind erforderlich, um die Wirtschaft in Bestwig zu fördern und auszubauen? Wie können vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung Sport- und Freizeitstätten für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde weiterentwickelt werden?“, zählte Bolz in der Gemeindewahlkonferenz auf.

Finanzielle Belastung der Bürger

Ebenso wichtig ist aus Sicht der SPD die Frage, wie die Gemeinde ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum für junge Familien und Senioren schaffen kann. „Reicht die bisherige Schulentwicklungspolitik für junge Familien aus? Kann die Verkehrsführung bei Straßen und Radwegen verbessert werden? Wann beschließt der Rat, die finanziellen Belastungen der Bürgerinnen und Bürger infolge Straßensanierungen deutlich zu begrenzen?“, schloss Bolz seinen Fragenkatalog, zu dem sich die SPD Gedanken gemacht habe.

„Wir brauchen Veränderung, um Bestwig wieder nach vorne zu bringen“, sagt Bolz und zitierte in der Gemeindewahlkonferenz Gustav Heinemann: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Beim Kandidaten-Team in den Wahlbezirken setzet die SPD daher auf ein junges Team mit erfahrenen „alten Hasen“.

Die Kandidaten der SPD in den Wahlkreisen

Nuttlar: Michael Menke, Franz Josef Blüggel.

Bestwig: Birgit Bagaric, Kadir Yildiz.

Velmede: Manuel Fritsch, Detlev Leuschner, Esther Yildiz, Jörg Salinus.

Ostwig: Paul-Theo Sommer, Fritz Brendel.

Andreasberg: Andrea Rostel.

Ramsbeck: Üwen Ergün, Michael Gerhards.

Heringhausen: Ulrich Bathen

Für den Kreistag kandidieren Bernd Lingemann und Manuel Fritsch

  • Bei der Kommunalwahl im Jahr 2014 holte die Bestwiger SPD 39,5 Prozent. In einem unserer letzten Artikel war irrtümlich eine falsche Prozentzahl angegeben.