Schmallenberg. Hubertus Schmidt hat den Tourismus und seine Heimatstadt Schmallenberg immer mit neuen Ideen vorangetrieben. Jetzt ist der 52-Jährige gestorben.
Er war ein Visionär, der seine Heimatstadt Schmallenberg immer vorangetrieben hat. Am Montagmorgen ist Hubertus Schmidt, Geschäftsführer des Schmallenberger Sauerland Tourismus und der Ferienregion Eslohe, mit 52 Jahren gestorben. Trotz seiner schweren Erkrankung, Schmidt hatte ALS und war zuletzt vom Kinn abwärts gelähmt, kam der Tod für die meisten seiner Wegbegleiter überraschend. Denn bis zuletzt hatte er täglich gearbeitet.
Die Kandidatur für die Schmallenberger Bürgermeisterwahl
Noch im Januar hatte der 52-Jährige seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl bekanntgegeben. „Ich kenne die Menschen und Strukturen in den Orten“, sagte er damals. „Ich möchte gemeinsam mit ihnen die Zukunft und den Lebensraum gestalten.“ Einen Monat später zog er die Kandidatur wieder zurück. Gute Freunde und Ärzte hatten ihm abgeraten. Es sei nicht sicher, dass er das Amt auf Dauer so ausfüllen könne, wie er es auch von sich selbst erwarte, sagte er, betonte aber: „Ich hoffe, dass ich trotzdem in den vergangenen Wochen ein paar Akzente setzten konnte.“
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Anwalt für den Tourismus
Akzente zu setzen war das eine, das andere war, sie auch umzusetzen. Dafür hat Hubertus Schmidt sich nicht nur beruflich engagiert, sondern auch ehrenamtlich an den unterschiedlichsten Stellen - vom Schützenverein Fleckenberg, in der dortigen CDU bis zur Arbeitsgemeinschaft Schmallenberger Woche. „Er war ein Anwalt des Tourismus“, sagt Bürgermeister Bernhard Halbe, „immer offen für neue Ideen“. Viele Prägungen, die heute das Schmallenberger Sauerland auszeichneten, „vom Kinderland über die Wandergasthöfe bis zum Spirituellen Sommer oder den Seelenorten werden immer mit ihm verbunden bleiben.“ Gleichzeitig habe Schmidt vorausschauend die Digitalisierung im Tourismus vorangetrieben. „Sein plötzlicher Tod kam furchtbar und überraschend.“
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Verbindungen schaffen und halten
„Sein Tod reißt ein großes Loch“, sagen auch Marcus Schulte-Glade von der Werbegemeinschaft Schmallenberg, Christian Koch vom Verkehrsverein Schmallenberg und Rudolf Grobbel vom Gesamtverkehrsverein. „Seine Ideen werden fehlen.“ Trotz seiner Erkrankung und weiterer Schicksalsschläge habe er sich nie unterkriegen lassen, erzählt Marcus Schulte Glade. Er sei immer freundlich und hilfsbereit geblieben. „Er war der Kitt“, sagt Rudolf Grobbel. Es sei ihm wichtig gewesen, Verbindungen zu schaffen und zu halten.
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Im Büro des Schmallenberger Sauerland Tourismus ist keiner in der Lage ans Telefon zu gehen. Die Mitarbeiter stehen unter Schock. „Er hat dort ein Team geformt, das voll hinter ihm steht“, sagt Christian Koch. Respektvoll spricht Rudolf Grobbel auch von Bianca Schmidt, die ihrem Mann immer zur Seite gestanden habe und ihm so bis zuletzt vieles ermöglicht habe.
Ein gutes Team aufgebaut
„Hubertus Schmidt hat sich nie zurückgelehnt und war mit dem zufrieden, was er erreicht hatte“, sagt Karl-Anton Schütte, der als Hotelier und ehemaliger Vorsitzender des Gesamtverkehrsvereins lange mit Schmidt zusammenarbeitete. „Er forderte viel von sich, aber auch von uns Gastronomen und war dabei immer weitsichtig, ein Vorbild, kein Phantast.“ Schütte ist überzeugt, dass Schmidts Ideen nicht verloren sind. „Er hat ein gutes Team aufgebaut, das sie weiterführen kann.“
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>>>HINTERGRUND
Hubertus Schmidt ist 52 Jahre alt geworden.
Er wurde in Schmallenberg geboren, ist in Fleckenberg aufgewachsen und lebte zuletzt mit seiner Frau in Schmallenberg-Waidmannsruh.
Schmidt absolvierte eine kaufmännische Ausbildung bei der Stadt Schmallenberg und arbeitete im Anschluss in der Bad Fredeburger Kurverwaltung.
1992 wurde die Kur und Freizeit GmbH (heute Schmallenberger Sauerland Tourismus) gegründet - in der er zunächst als Prokurist tätig war. 2009 übernahm Schmidt deren Geschäftsführung.