Schmallenberg. Im Rahmen der Förderprogrammes „dritte Orte“ wird das Holz- und Touristikzentrum saniert und umgebaut. Wann es losgeht und was passieren soll.

Wenn es darum geht, „das Rad nicht neu zu erfinden“, ist damit meistens ein gutes Fundament gemeint, auf das aufgebaut werden kann, das Grundlage für neue Ideen ist, die den Kerngedanken nicht verfehlen. Ein solches Rad ist das Schmallenberger Holz- und Touristikzentrum, das im Rahmen des Förderprogramms „Dritte Orte“ saniert und renoviert werden soll - und nicht neu erfunden, wie es Ansgar Bültmann und Peter Rosenkranz vom Ingenieurbüro Dr. Dubslaff & Rosenkranz in der vergangenen Stadtratssitzung ausdrückten: „Wir wollen die Grundform beibehalten und beim Herzstück bleiben.“

Die Idee

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Für das Holz- und Touristikzentrum, das neben dem Regionalforstamt Oberes Sauerland auch die Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH beheimatet, sei neben der Sanierung auch das Konzept „Dritte Orte“ vorgesehen. Das Förderprogramm der Landesregierung, das den vollständigen Titel „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ trägt, dient der Infrastruktur der jeweiligen Kommune, um den gesellschaftlichen Herausforderungen gewappnet zu sein. Kurzum: Ein Ort, um Netzwerke zu bilden, um sich zu treffen, Ideen zu entwickeln und übergreifend zusammen zu arbeiten. Ob als Verein, Institution oder kleine Gruppierung. Dritte Orte haben die Idee, die Menschen, in diesem Fall die Schmallenberger, zusammen zu bringen und gemeinschaftlich Zukunft zu gestalten.

Das Konzept

Beschriebenes Herzstück solle der große Saal sein. Im westlichen Bereich sollen weitere Räume entstehen, die auch als Besprechungsräume nutzbar wären. „Eine komplette Verdunklung des Saals soll dann auch endlich möglich sein“, so Ingenieur Bültmann. Der Saal solle dann, angehängt an das Konzept der dritten Orte, durchaus auch für private Veranstaltung nutzbar sein - mit nötigen baulichen Veränderungen. So werde die Eingangssituation des Holz- und Touristikzentrums erweitert, Büros und Sozialräume angeschlossen - „den Eingang müssen wir neu definieren. Den findet man aktuell ja nicht wirklich. Auch die Barrierefreiheit wird dann hergestellt, zudem ein Aufzug installiert“, so Bültmann. Es sollen Verbindungen geschaffen werden, ohne das der hintere Riegel verändert werde: „Im östlichen Teil werden die Bereiche dafür erweitert.“

Die Sanierung

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Unabhängig von dem Konzept der dritten Orte, soll und muss, so die Ingenieure, das Holz- und Touristikzentrum saniert werden. Ingenieur Peter Rosenkranz sprach sogar von einem bisherigen Sanierungsstau. Neben dem Sanierungsstau gebe es in den warmen Sommermonaten bekanntlich auch einen Hitzestau in den Räumen - „der Hitze wollen wir mit modernen Verschattungsmaßnahmen entgegenwirken“. Auch der Gehbelag ringsherum sei von einer leichten Fäulnis befallen, müsse daher erneuert werden. „Der Innenbereich hingegen ist noch völlig in Ordnung und muss nicht saniert werden.“ Ob das Holz- und Touristikzentrum in einem generellen schlechten Zustand sei, der diese Maßnahmen nötig machen würde? Die Antwort lautete „Nein“ - das Gebäude werde 30 Jahre alt, das Holz der ständigen Witterung ausgesetzt.

Die Finanzierung

In der Projektvorstellung des Landes ist davon die Rede, dass das Ehrenamt in Schmallenberg sehr stark und aktiv funktioniere, jedoch bislang dezentral agiere - ein dritter Ort könne dort Abhilfe schaffen: „Die Jury hat die besondere Herausforderung sowie die Einbindung des Aspekts Digitalisierung betont.“ Die Kosten für die Umsetzung des Konzepts inklusive der Sanierung lägen bei etwa zwei Millionen Euro - bezuschusst durch das Förderprogramm des Landes. Insgesamt stehen für das Förderprogramm alle dritter Orte bis 2023 zehn Millionen Euro zur Verfügung.

Der Zeitplan

25 Jahre Holz- und Touristikzentrum in Schmallenberg

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© Nina Kownacki
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Das Förderprogramm sei unterwegs, bald gehe es dann um die Baugenehmigung, hieß es in der Ratssitzung im Fredeburger Kurhaus. „Das sind aber Projekte, die zwei bis drei Jahre brauchen“, trat Andreas Dicke als technischer Beigeordneter der Stadt auf die Euphoriebremse. Die Sanierung im Nordbereich des Holz- und Touristikzentrums könne aber durchaus schon Ende diesen Jahres beginnen, da dort keine Einrüstung nötig wäre, die Arbeiten auf den vorhandenen Außenwegen stattfinden könnten. Alle weiteren Sanierungsmaßnahmen sollten dann gemeinsam mit der Umsetzung des dritte-Orte-Konzepts stattfinden.

Weitere Förderprojekte

Qulturwerkstatt e.V. Netphen, Schalksmühle, We love Warstein e.V., Harsewinkel, Landeseisenbahn Lippe e.V., ExtertalLöhne umsteigen e.V., Life House / JFK Stemwede e.V., Hamminkeln, Bergneustadt, Heimat- und Naturverein Brachelen e.V., Hückelhoven, Eifelgemeinde NettersheimVPK - Viel Platz für Kultur e.V., Rheinbach, Borken, Heimatverein Burgsteinfurt e.V. & Dampfross e.V., Rheine, Waltrop.