Meschede/Hochsauerlandkreis. Neben Corona bereitet sich die Verwaltung des Hochsauerlandkreises in Meschede auf die nächste Seuche vor – die Afrikanische Schweinepest kommt.

Der Hochsauerlandkreis trifft jetzt auch Vorkehrungen für eine andere Seuche. Denn die Kreisverwaltung in Meschede rechnet damit, dass ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland immer wahrscheinlicher wird.

Nur noch zehn Kilometer von der deutschen Grenze

Diese Tierseuche grassiert seit Jahren in Osteuropa. 2018 gab es einen Ausbruch in Belgien, derzeit ist sie in Polen nur noch zehn Kilometer von der deutschen Grenze von Sachsen und Brandenburg entfernt. Bricht sie hier aus, müssen in einem davon gefährdeten Gebiet und in einer Pufferzone Sammelstellen für tote Tiere eingerichtet werden. Darin müssen erlegte Wildschweine bis zum Vorliegen von Untersuchungsergebnissen erst einmal gelagert werden. Außerdem müssen verendete Wildschweine darin bis zu ihrer unschädlichen Beseitigung durch eine Tierkörperbeseitigungsanstalt aufbewahrt werden.

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Die Nachbarn in den Kreisen Siegen-Wittgenstein, Olpe, Märkischer Kreis, Unna und Paderborn sind auf solche Sammelstellen bereits eingestellt. Der Hochsauerlandkreis folgt jetzt. Angeschafft werden dafür für rund 80.000 Euro spezielle Container, die im Kreisgebiet mobil aufgestellt werden könnten. Man weiß auch durch die Erfahrungen aus Corona: Bei einem bereits erfolgten Seuchenausbruch ist bei plötzlich erforderlich werdendem Material mit erheblichen Lieferzeiten zu rechnen – und mit höheren Preisen.

Über 6000 Fälle schon

Der Hochsauerlandkreis hatte bereits 2019 eine große Stabsübung durchgeführt, bei dem das Vorgehen im Falle eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest geprobt wurde. Mit dabei waren dabei auch Vertreter der Jägerschaft und Forstwirtschaft als externe Berater sowie Vertreter der Ordnungsämter der Kommunen.

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Allein in diesem Jahr sind über 6000 Fälle bekannt geworden, bei denen die Afrikanische Schweinepest in Osteuropa, auf dem Balkan und auf Sardinien bei Wildschweinen aufgetreten ist. Hinzu kommen aber auch bislang erste Fälle bei Hausschweinen. Eine Einschleppung nach Deutschland hätte schwere Folgen für die Gesundheit der Bestände - und in der Folge für die landwirtschaftliche Produktion.

Laut Verbraucherschützern ist die Afrikanische Schweinepest für den Menschen und andere Haustierarten nicht gefährlich. Selbst der Verzehr infizierten Schweinefleisches soll kein gesundheitliches Risiko haben. Es gibt keinen Impfstoff gegen die Seuche.

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