Meschede. Mescheder Publikum erwartete das Musical „Phantom der Oper“. Was es tatsächlich bekam und warum es der Vorfall ins Fernsehen geschafft hat.

Angekündigt war das „Phantom der Oper“ in Meschede - zur Aufführung kam aber nicht die berühmte Version von Andrew Lloyd Webber. Das Publikum reagierte damals enttäuscht. Nun ist diese Aufführung Teil einer Kabel 1-Sendung. Dort geht es um Abzocke.

Hohe Erwartungen

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Ein TV-Team der Kabel-1-Sendung „Achtung-Abzocke“ war bei der Vorstellung im Februar vor Ort. Moderator Peter Giesel zeigte den kleinen Tourbus der Musical-Crew und interviewte das Mescheder Publikum vor und nach der Vorstellung. Klar wird: Die Menschen erwarten das Musical mit den berühmten Melodien von Andrew Lloyd Weber. Die Karten (Kosten: ab 50 Euro aufwärts) gab es als Weihnachtsgeschenk oder auch zum Geburtstag. Die Vorfreude im Mescheder Foyer der Stadthalle war entsprechend groß

Große Enttäuschung

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Nach der Vorstellung war die Enttäuschung groß. Die Menschen im Saal erkannten keine der bekannten Melodien. Die interviewten Besucher klangen traurig und blieben dennoch höflich. Wütende Worte, wie beispielsweise nach einer Vorstellung in Wien, gab es nicht.

Auch die Verbraucherzentrale NRW warnt vor der Masche des Musical-Veranstalters. Die Werbung für das Musical erwecke den Anschein, dass es sich um das berühmte Original handele. Das führe zu massenhaften Beschwerden im Internet und auch bei Verbraucherschützern. Deren Rat: Wer Verwechslungen vermeiden will, sollte beim Ticketkauf also gut aufpassen, ob es sich um eine Originalkomposition handelt.

Konfrontation mit Produktionsfirma

Diese Zeitung konfrontierte die ASA Event GmbH im Februar mit den Vorwürfen. Dazu hieß es damals: „Wir geben uns Mühe, den Besuchern vor Kauf der Karten über unsere Werbung klarzumachen, dass es sich um eine Interpretation des Phantom der Oper von Arndt Gerber (Komponist) und Paul Wilhelm (Librettist) handelt. Vielleicht sollten wir in der nächsten Spielsaison jedoch darauf achten, dies noch deutlicher auf den Plakaten herauszustellen.“

Kabel 1-Moderator Peter Giesel verzichtete auf einen Besuch bei der Produktionsfirma – aus Rücksicht vor den Künstlern, die wegen der ausgefallenen Auftritte eine „harte Zeit“ erleben. Die Sendung ist online in der Kabel1-Mediathek (Joyn.de) zu sehen.