Ostwig. Die Ostwiger Ehrenamtskneipe „Kumm rin“ bleibt in der Corona-Krise weiterhin geschlossen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Gerade einmal 13,4 Grad misst das Thermometer in der Ehrenamtskneipe „Kumm rin“ in Ostwig. Die Heizung ist aus, das Kühlhaus heruntergefahren, der Zapfhahn mit Trockentüchern abgedeckt. Corona-Pause! Obwohl die Kneipe im Schatten des Ostwiger Kirchturms eigentlich längst wieder geöffnet sein dürfte, bleibt sie weiterhin geschlossen.
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Klaus Schmücker ist Vorsitzender des Heimatvereins. Er hat nicht gezählt, wie oft er in den vergangenen Tagen die Frage gestellt bekommen hat, wann es endlich wieder los geht im „Kumm rin“. „Es war jedenfalls verdammt oft“, sagt er und schmunzelt. Seine Antwort ist jedes Mal die gleiche: „Ich kann es euch nicht sagen“. Und das wird vermutlich wohl noch ein ganzes Weilchen so bleiben.
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Gleich mehrere Gründe, so sagt Schmücker, hätten zu der Entscheidung geführt, den Betrieb im „Kumm rin“ vorerst auf unbestimmte Zeit weiterhin ruhen zu lassen. Zum einen wolle man den heimischen Gastronomen, die mit ihren Betrieben den Lebensunterhalt verdienen, in der Krise keine Konkurrenz machen. „Die sollen erst einmal wieder auf die Beine kommen“, sagt Schmücker mit Blick auf die nach wie vor schwierige Situation für viele Wirte. Die Schließung hat zwar auch für die ehrenamtlich betriebene Kneipe finanzielle Auswirkungen. „Aber bei uns geht es nicht um Existenzen“, sagt der Heimatvereinsvorsitzende.
Wenn durch die Schließung am Ende des Jahres geringere Kneipen-Erlöse an die heimischen Vereine ausgeschüttet würden, dann sei das in diesem Jahr nun einmal so. „Das ist schade, aber damit können wir sicherlich alle leben“, sagt Schmücker und ergänzt: „Wir werden durch die Schließung jedenfalls nicht in die Verlustzone rutschen“.
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Grund Nummer zwei für die verlängerte Corona-Pause in Ostwig ist die Rücksicht auf die rund 50 ehrenamtlich arbeitenden Wirte. Zum einen wolle man ihnen nicht zumuten, die ganze Schicht lang mit einem Mundschutz hinterm Tresen zu stehen. Zum anderen dürfe man nicht vergessen, dass die Wirte - ob ehrenamtlich oder nicht - grundsätzlich in der Verpflichtung seien, dafür zu sorgen, dass etwa Abstandsregeln innerhalb der Räumlichkeiten eingehalten werden. Auch das sei einem Ehrenamtler nicht zuzumuten, betont Schmücker, zumal man immer damit rechnen müsse, dass solche Diskussionen Ärger und Probleme geben könnten.
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Und genau das ist mehr oder weniger auch Grund Nummer drei für die selbst verordnete Zwangspause: „Ich bin mir ganz sicher, dass viele Leute einen Hals hätten, weil sie mit einer falschen Erwartungshaltung kommen würden“, formuliert es Schmücker auf gut sauerländisch. „Wer in eine Kneipe wie das Kumm rin kommt, will andere Leute treffen, quatschen und an der Theke stehen“, zählt er auf.
Und genau das sei aufgrund der aktuell noch geltenden Abstandsregeln und wegen des Kontaktverbotes kaum bis gar nicht möglich - zumal er damit rechne, dass das „Kumm rin“ nach seiner Wiedereröffnung einen regelrechten Ansturm erlebe und die Probleme damit vorprogrammiert seien. „Wenn schon, denn schon“, sagt Schmücker: „Wenn wir wieder öffnen, dann wollen wir auch das ungetrübte Kumm-rin-Erlebnis bieten.“ Auch, wenn das eben noch ein Weilchen dauere. Man mache sich mit der Eröffnung keinen Stress.
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Immerhin wird die Corona-Pause gerade dafür genutzt, die Beleuchtungsanlage der Ehrenamtskneipe zu modernisieren, die Tonanlage auf den neuesten Stand zu bringen und ein paar Gadgets einzubauen, mit denen sich die Gäste nach der Wiedereröffnung ein bisschen Spaß machen und die Zeit vertreiben können.
Derweil schreibt Schmücker den Dienstplan für die Wirte trotz der Pause weiter fort. Schließlich will man gerüstet sein, wenn es dann doch irgendwann wieder weitergeht. Und wenn der große Tag dann endlich gekommen ist, dann wird auch die Heizung wieder eingeschaltet und das Kühlhaus wieder hochgefahren sein - zwei bis drei Tage Vorlauf braucht es, dann ist wieder alles angerichtet für das ungetrübte „Kumm-rin“-Erlebnis.