Wasserfall. Als einer der ersten Freizeitparks in NRW startet das Fort Fun in die Corona-Saison. Trotz einiger Regeln bleibt der Spaß nicht auf der Strecke.

Als einer der ersten Freizeitparks in Nordrhein-Westfalen wird das Abenteuerland Fort Fun in der Corona-Krise an Christi Himmelfahrt seine Tore wieder für Besucher öffnen. Während das Phantasialand in Brühl erst Ende des Monats in die Saison startet und im Movie-Park in Bottrop immer noch unklar ist, wann es endlich losgehen kann, ist in Wasserfall alles dafür vorbereitet, damit auch in Krisenzeiten der Spaß nicht auf der Strecke bleibt. Und nein, es muss nicht immer und überall ein Mundschutz getragen werden - auch nicht auf allen Fahrgeschäften!

Beim Pre-Opening für Fanclub-Mitglieder und Jahreskartenbesitzer am vergangenen Sonntag, waren 700 Besucher im Park unterwegs. Der Tag war so etwas wie eine Corona-Generalprobe für den Saisonstart am Donnerstag.  
Beim Pre-Opening für Fanclub-Mitglieder und Jahreskartenbesitzer am vergangenen Sonntag, waren 700 Besucher im Park unterwegs. Der Tag war so etwas wie eine Corona-Generalprobe für den Saisonstart am Donnerstag.   © Unbekannt | Fort Fun


Bereits beim Pre-Opening für die Jahreskarten-Besitzer und die Fanclub-Mitglieder am vergangenen Sonntag waren 700 Besucher in den Park geströmt. Es war so etwas wie eine Corona-Generalprobe - und die hat laut Parkchef Andreas Sievering bis auf einige kleinere Probleme hervorragend funktioniert.

Auch das Ordnungsamt der Gemeinde Bestwig, das den Tag kritisch begleitet hatte, sei äußerst zufrieden gewesen. „Die Behörde hat keinen Bedarf gesehen, etwas an unserem Konzept zu ändern“, sagt Sievering. Damit hat sich die enorme Arbeit des Fort-Fun-Teams in den vergangenen Tagen gelohnt.

Enormes Arbeitspensum

Das spiegelt sich auch in den zahlreichen positiven Rückmeldungen wider, die der Park nach dem Pre-Opening erhalten hat. Das freut Sievering vor allem auch für sein Team, das in der vergangenen Woche ein Arbeitspensum erledigt habe, das üblicherweise zwei bis drei Wochen in Anspruch genommen hätte. Jetzt aber ist der Weg für den offiziellen Start in die ganz besondere Saison 2020 geebnet. „Wir freuen uns alle tierisch, dass es endlich los geht“, sagt Andreas Sievering.

Rund eine halbe Million Euro Umsatzeinbußen, so hat der Parkchef ausgerechnet, habe der Lockdown gekostet. Aktuell liege man durch den verschobenen Saisonstart rund 35.000 Besucher hinter dem Plan. „Aber wenn es keinen erneuten Lockdown gibt, bekommen wir die Krise noch gut bewältigt“, blickt Sievering weiterhin optimistisch nach vorn. Natürlich habe er bei der Freude über den Saisonstart auch die Zahlen im Blick, schließlich sei auch ein Freizeitpark ein Wirtschaftsunternehmen. Als Chef des Abenteuerlandes geht es Sievering aber auch darum, den Menschen endlich wieder Freude bereiten und ein stückweit Normalität bieten zu können.

Visiere statt Masken

Deswegen werden die Mitarbeiter des Parks auch ganz bewusst keine Mund-Nasen-Bedeckungen tragen, sondern so genannte Face-Shields - also Visiere aus Kunststoff, die vor einer Tröpfcheninfektion schützen sollen. „So sieht man die freundlichen Gesichter und das Lachen“, sagt Sievering. Die Maske sei für ihn so etwas wie ein Symbol der Krise.

Ausnahme Marienkäferbahn

Ganz verzichten können die Besucher darauf zwar nicht. „Aber hier muss niemand den ganzen Tag mit der Maske durch den Park laufen“, stellt Sievering klar und räumt mit Missverständnissen auf. Maskenpflicht gebe es lediglich bei den Indoor-Attraktionen wie etwa den L.A.B.S. und dem Dark Raver. Und auch im Wartebereich für die Devils Mine muss die Maske hoch. In fast allen Freiluft-Fahrgeschäften aber kann sie in der Tasche bleiben. Lediglich im Freefall-Tower müsse sie grundsätzlich getragen werden, weil dort der notwendige Abstand nicht gewährleistet werden könne.

Und bei der Marienkäferbahn komme es darauf an, wer an Bord sei. Weil die Bahn für ihre Fahrt ein gewisses Gewicht haben müsse, könne man nicht wie bei der Achterbahn Speedsnake einfach jeden zweiten Wagen leer lassen, erklärt der Parkchef. Soll heißen: Gehören größere Gruppen oder Familien zu den Fahrgästen könne man möglicherweise auf die Maskenpflicht verzichten. Steigen aber viele Einzelfahrgäste ein, muss die Maske oben bleiben. Das müsse von Fahrt zu Fahrt aufs Neue entschieden werden.

Kein erhobener Zeigefinger

Für die Gastronomie im Park sind Pager angeschafft worden, die die Besucher bei ihrer Bestellung ausgehändigt bekommen. Ist ihr Gericht fertig, werden sie darüber benachrichtigt, dass sie es abholen können. Wir haben uns wirklich sehr viele Gedanken darüber gemacht, wie wir die maximale Sicherheit der Gäste gewährleisten können, ohne übertriebene oder sogar angsteinflößende Maßnahmen zu ergreifen, sagt Sievering.

Natürlich habe die Gesundheit der Besucher höchste Priorität und habe bei allen Überlegungen an erster Stelle gestanden. Letztlich sei es aber natürlich auch so, dass die Menschen gerade deswegen in den Park kommen, weil sie Corona mal für ein paar Stunden vergessen und einen unbeschwerten Tag erleben möchten. Deswegen wird es zwar trotzdem Hinweisschilder im Park geben - allerdings nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern stets freundlich und mit dem lachenden Maskottchen garniert. Weil Funny auf die Kinder eine magische Anziehungskraft ausübt, wird er in der nächsten Zeit in echt leider nicht im Park unterwegs sein. So sollen größere Ansammlungen kleinerer Gäste vermieden werden.

Erfahrungen am Eingang

All das und noch viel mehr hat bereits am Wochenende beim Pre-Opening gut geklappt. „Es war wirklich ein gelungener Tag“, betont auch Marketingchef Dijamant Neziraj mit Blick auf den vergangenen Sonntag. „Es war schön, das so zu erfahren“, sagt er. Er habe sich vor allem lange im Eingangsbereich aufgehalten und immer wieder diesen einen Satz gehört: „Es ist echt schön, dass ihr aufhabt!“ Wenn es nach ihm und Sievering geht, kann dieser Satz in den kommenden Wochen und Monaten gerne noch viel öfter fallen.

  • Tickets für den Park sind aktuell nur über den Onlineshop und nicht an der Tageskasse erhältlich.
  • Wer in den Park möchte, sollte sich vorab also auf jeden Fall frühzeitig unter www.fortfun.de informieren. Wer den Park ohne Online-Ticket ansteuert, läuft Gefahr, dass ihm wegen der geltenden Vorschriften kein Zutritt gewährt werden kann.
  • Auch wer im Besitz einer Jahreskarte, eines Coupons oder einer Partnerkarte ist, muss vorher auf der Internetseite vorbeischauen, um sich zu registrieren und ein Zeitfenster für seine Anreise auswählen.
  • Für den reibungslosen Ablauf sind vier Parkzonen eingerichtet worden, die den Eingangsbereich entzerren.
  • Alle Gäste werden darum gebeten, erst zum gewählten Zeitpunkt zum Eingangsbereich zu gehen. Ein vorzeitiger Einlass ist nicht möglich.