Wormbach. Wegen der Corona-Krise fällt die Walburga-Woche aus. Die Absage trifft tausende Menschen. Aber es gibt auch gute Nachrichten.

Gut ein halbes Jahr Planungen sind in Programm und Thema der Walburga-Woche in diesem Jahr geflossen. „Leider musste die Veranstaltung, die vom 3. bis 10. Mai stattfinden sollte, mit ihren Veranstaltungen, Gottesdiensten und Aktionen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden“, sagt Gemeindereferentin Sabine Jasperneite. „Die Absage war ein ganz harter Moment für alle die sich engagiert haben. Besonders für Monika Winzenick und mich. Viele sind traurig über die Absage, denn für sie fällt ein wichtiger Fixpunkt im Kalender weg“, sagt sie. Tausende Menschen kamen sonst über die Woche verteilt nach Wormbach.

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Aber es gibt auch positive Nachrichten: Am Telefon gab ein Pilger, der jahrelang sonntags zur Messe kam, einen entscheidenden Impuls. „Es wird eine stille Walburga-Woche geben“, sagen die Gemeindereferentinnen jetzt. Alle, die in Stille zur Heiligen Walburga beten wollen, sind in die Pfarrkirche St. Peter und Paul eingeladen, um ihre Anliegen auf die Fürsprache der Heiligen Walburga vor Gott zu bringen. „Außerdem wird die Walburga angestrahlt“, sagt Jasperneite. In der Kirche stehen auch Kerzen mit dem Bild der Heiligen Walburga bereit, die gegen eine Spende mitgenommen werden können.

Es gibt Einschränkungen

Dennoch gibt es Einschränkungen. Wichtig ist beiden: „Es soll keine Massenveranstaltung werden! Die Besucher müssen sich an die bestehenden Verordnungen, Hygiene- und Abstandsregeln halten. Wir alle müssen jetzt verantwortungsbewusst handeln. Deswegen können die Menschen einzeln oder innerhalb der Familie in die Kirche kommen.“ Die Wormbacher Kirche wird vom 3. bis 10 Mai für die Walburga-Woche wie immer täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet sein.

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„Wenn mehrere Personen in der Kirche sind, bitten wir den nötigen Abstand einzuhalten.“ Außerdem werden bei der Walburga Impulse und Gedanken zum Gebet ausliegen, die die derzeitige Situation aufgreifen und die aktuellen Gefühle in Worte fassen wollen. „Angst und Trauer, Vertrauen, Nächstenliebe: all das hat auch die Heilige Walburga erlebt. Die Impulse liegen dort zum stillen Gebet in der Kirche, um diese mit nach Hause zu nehmen und auch zum Teilen mit Menschen, die gerne in die Kirche gehen würden, es aber momentan nicht können“, heißt es dazu.

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Ein Trost ist, dass die Programmplanung und das Thema („Unter einem guten Stern“, es lehnt an die Sternzeichen im Gewölbe der Wormbacher Kirche an) für die nächste Walburga-Woche übernommen werden können. „Wir hatten alles fertig, auch die Flyer. Die Referenten und die Prediger standen fest - und ein tolles Programm. Aber die Planungen waren nicht umsonst“, sagt Monika Winzenick, die weiß, dass den Menschen jetzt die Gemeinschaft fehlt, „die uns im Glauben normalerweise verbindet.“ Aber es sei eine Ausnahmesituation. Man dürfe den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken. Auch Sabine Jasperneite will die positiven Seiten sehen.

Aktuell beobachte sie eine Verstärkte Nutzung der Kirche für persönliche Gebete. „Es werden viele Kerzen angezündet. Die Menschen nutzen die Kirche mehr als sonst als Gebetsraum.“

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Gott könne jetzt Kraft und Halt bieten - „man kann persönlich mit Gott sprechen und seine Verbindung zu Gott neu entdecken. Das ist in gewisser Hinsicht auch eine Chance“, ergänzt Gemeindereferentin Monika Winzenick.

Beiden Gemeindereferentinnen ist es außerdem wichtig, jetzt für die Menschen da zu sein: „Auf dem Flyer in der Kirche sind auch unsere Kontaktdaten vermerkt. Wir stehen für Telefon- oder Videogespräche jederzeit zur Verfügung - das gilt aber für alle Ansprechpartner im Pastoralen Raum.“ Wichtig sei, niemanden mit seinen Sorgen und Ängsten alleine zu lassen. „Wir sind da - für alle Themen, die den Menschen gerade wichtig sind. Sie können sich bei uns melden“, appellieren sie.

  • Die Pfarrgemeinde oder auch „Kirchspiel“ Wormbach besteht aus den Dörfern Ebbinghof, Obringhausen, Werpe, Felbecke, Selkentrop und Wormbach.
  • Nach Wormbach brachten in frühen Jahren die Menschen von weit her ihre Toten (auf den sogenannten Totenwegen).
  • Heutzutage pilgern jedes Jahr viele Menschen von Nah und auch von Fern zur hl. Walburga, die in Wormbach besonders verehrt wird (Walburga-Verehrung).