Schmallenberg. Viele Unternehmen im HSK melden aufgrund der Coronakrise Kurzarbeit an. Wie das ist, wenn man selbst betroffen ist, erzählt ein Schmallenberger.
Viele Unternehmen melden aktuell aufgrund der Coronakrise auch im HSK aktuell Kurzarbeit an. Aber wie das ist, wenn man selbst unmittelbar davon betroffen ist, bekommt ein Schmallenberger Arbeitnehmer nun mit voller Wucht zu spüren. Der Mitte-30-Jährige arbeitet normalerweise im Bereich Elektro- und Maschinenbau bei einer Schmallenberger Firma. Normal ist aktuell aber gar nichts mehr, weiß er. Der Betrieb hat vor kurzem Kurzarbeit angemeldet. Darunter leidet auch die Belegschaft. „Eine schlimme Situation für viele“, weiß der Schmallenberger. Im HSK wird sogar mehr Kurzarbeit als in der Finanzkrise erwartet.
Rapider Aufgangsrückgang
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Er selbst ist schon länger bei dem Unternehmen beschäftigt. Die Corona-Krise hat den Betrieb mit voller Wucht getroffen - wie so viele Unternehmen aktuell. Hintergrund sind dabei nicht einmal Probleme bei der Materialbeschaffung, „obwohl viele Materialien aus dem Ausland und betroffenen Gebieten kommen“ - sondern der rapide Auftragsrückgang.
„Schon seit Ende letzten Jahres beobachten wir eine schwache Konjunktur. Die Coronakrise hat das aber noch einmal massiv verstärkt. Im Frühling gehen die Aufträge in unserer Branche zwar immer etwas zurück, aber nicht in diesem Ausmaß. Die ganzen Beschränkungen und neuen Regelungen zur Eindämmung des Virus’ hat der ohnehin schwierigen Situation nun das Sahnehäubchen aufgesetzt.“
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Die rapide Entwicklung in der Coronakrise zwang auch den Arbeitgeber des Schmallenbergers zu einer schnellen Handlung - das Unternehmen meldete Kurzarbeit an. Das bedeutet konkret eine vorübergehende Verringerung der regelmäßigen Arbeitszeit in einem Betrieb aufgrund eines erheblichen Arbeitsausfalls - und somit auch weniger Gehalt für die Arbeitnehmer.
Von der Kurzarbeit können alle oder nur ein Teil der Arbeitnehmer des Betriebes betroffen sein. „Statt 100 nur 60 Prozent des Nettolohns, das macht sich am Monatsende schon deutlich im Geldbeutel bemerkbar“, sagt der Schmallenberger. Er hat aber auch Verständnis für den Arbeitgeber. „Zuerst mussten alle Überstunden abbauen. Danach kam die Kurzarbeit. Das bringt zwar für viele eine schwierige Situation, ist aber aktuell die beste Lösung.“
Ausfall möglichst fair verteilen
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In seinem Betrieb werde nun voraussichtlich wochenweise in der Belegschaft gewechselt. Auch, um den Ausfall möglichst fair auf alle zu verteilen. „So tragen nicht nur einige wenige Mitarbeiter die ganze Last. So haben alle ein wenig Einbußen, die aber zu verschmerzen sind.“ Außerdem werde so auch das Infektionsrisiko innerhalb der Belegschaft verringert. Entlassungen seien aktuell noch kein Thema. „Personelle Anpassungen sollen laut meiner Info vermieden werden. Wir müssen aber abwarten, wie sich die Situation jetzt weiter entwickelt.“
Der Schmallenberger betont auch: „Der Staat sollte auch die Arbeitnehmer und deren eingeschränkte Einkommen während der Kurzarbeit im Auge behalten. Natürlich ist es wichtig den Unternehmen zu helfen, man sollte dabei aber nicht die Arbeiter vergessen, die teilweise nicht im Home-Office arbeiten können. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten sich außerdem in der schweren Zeit unterstützen“