Meschede/Eslohe/Bestwig/Schmallenberg. Die Zahlen für den Arbeitsmarkt im HSK liegen vor. Noch ist die Corona-Krise darin nicht berücksichtigt. Doch sie deutet sich mit Wucht an.

Die Entwicklung auf dem heimischen Arbeitsmarkt zeigt für den März noch nicht die Auswirkungen durch Corona. „Wir alle durchleben gerade bewegte Zeiten. Die Corona-Krise hat unser Leben und unseren Alltag in großem Umfang verändert. Die wirklichen Folgen für den Arbeitsmarkt können wir frühestens ab dem nächsten Monat bilanzieren, denn der Stichtag, also der Tag, an dem wir die Daten für den Berichtsmonat März erhoben haben, war der 12. März“, so Oliver Schmale, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest. Das war vier Tage, bevor die Ausbreitung des Virus und in der Folge die Maßnahmen der Politik die wirtschaftlichen Aktivitäten stark eingeschränkt haben.

Schlimmer als vor zwölf Jahren

„An diesem 12. März hatte die bis dahin einsetzende Frühjahrsbelebung die Arbeitslosigkeit in unserem Agenturbezirk sinken lassen“, so Oliver Schmale,Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest zur aktuellen Entwicklung. „Derzeit greifen sehr viele Betriebe auf Kurzarbeit zurück. Aktuell gehen wir davon aus, dass die Zahl der Kurzarbeiter in der Spitze erheblich höher ausfallen wird als vor zwölf Jahren in der Finanzkrise.“

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Von Ute Tolksdorf, Jürgen Kortmann, Oliver Eickhoff, Frank Selter, Alexander Lange, Christina Schröer

Eine stabile Datenbasis liege der Behörde für die Zahl der Kurzarbeiter aber bislang nicht vor. Schmale: „Der einzige, erste Anhaltspunkt, den wir momentan haben, sind die Anzeigen, die bei uns eingehen. Die Arbeitsbelastung in den Agenturen für Arbeit ist aktuell extrem hoch. Dennoch ist mir an dieser Stelle besonders wichtig zu erwähnen: Wer einen Anspruch hat, erhält auch Leistungen. Ganz egal ob Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld. Wir tun gerade alles dafür, die Anträge schnell und unbürokratischaufzunehmen und abzuarbeiten.“

Quote im HSK bei 4,1 Prozent

Bis zum 12. März war die Zahl der Arbeitslosen im Hochsauerlandkreis gesunken. Insgesamt waren 6154 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates waren dies 160 Personenweniger. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen lag im März bei 4,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich ebenfalls auf diesem Wert. Meschede, Eslohe und Bestwig meldeten 4,0, Schmallenberg 2,8 Prozent.

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Die ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie sind bei den Stellenzugängen im Bezirk Meschede und Soest zuerkennen. Insgesamt wurden in diesem Berichtsmonat 229 Arbeitsstellen (-20,5Prozent) weniger als im Vormonat und 202 Stellen (-18,5 Prozent) als im März desVorjahres gemeldet worden. In den kommenden Monaten wird es Stellenmeldungenvoraussichtlich nur aus den krisenrelevanten Branchen geben.