Eversberg. Hatice Hasan erfüllt sich einen Traum: Sie eröffnet in Eversberg bei Meschede einen Salon. Uns gab sie exklusiven Einblick in den Friseurladen.

„Warum nicht in Eversberg?“, diese Frage stellte sich Hatice Hasan (46), als sie im Auto über den Lingscheiderweg nach Eversberg fuhr und auf das Bergdorf-Panorama mit Burgruine und Kirchturm schaute. Den Traum vom eigenen Friseursalon trug sie schon Jahre mit sich herum. Nun wird er Wirklichkeit.

Zuvor Grell-Filialleiterin in Schmallenberg

Zuletzt hatte die Friseurmeisterin Hatice Hasan fünf Jahre die Grell-Filiale in Schmallenberg geleitet. „Diese Aufgabe war ein sehr gute Übung“, erzählt die Friseurmeisterin. Der Zeitpunkt, jetzt mit 46 Jahren, sei genau richtig: „Vor fünf Jahren wäre es zu früh gewesen, in fünf Jahren zu spät.“

Der Umbau des Altbaus hielt viele Überraschungen für Hatice Hasan (46) bereit. Früher war hier eine Schmuckwerkstatt.
Der Umbau des Altbaus hielt viele Überraschungen für Hatice Hasan (46) bereit. Früher war hier eine Schmuckwerkstatt. © Ilka Trudewind

Nun steht sie zwischen den beiden Waschbecken und blickt in den Salon vor ihr, auf den sie so lang gewartet hat. Für den sie Himmel und Erde in Bewegung setzen musste. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn in der ehemaligen Schmuckwerkstatt der Eversberger Goldschmiedin Anna Luse, musste für die Nutzungsänderung einiges verändert werden. So wurde unter anderem der Boden abgetragen, um die geforderte Raumhöhe zu erreichen.

Salon besticht mit schlichter Eleganz

Von den Überraschungen und Verzögerungen, die der Umbau im Altbau bereithielt, ließ sich Hatice Hasan nicht aufhalten. Schließlich wollte sie eigentlich schon im November 2019 eröffnen. „Wenn ich mir etwas vornehme, gebe ich nicht so schnell auf“, sagt sie und lacht. Eine große Unterstützung sei ihre Vermieterin Anna Luse gewesen, sie habe sich sehr eingesetzt und immer eine Lösung gefunden. „Ebenso wie die vielen Handwerker aus der Region“, sagt Hatice Hasan.

Der Salon besticht durch schlichte Eleganz. Keine Schnörkel, gerade Linien, klare Erdtöne, gebrochen von den grauen Natursteinmauern und einem Boden in gekalkter Holzoptik. „Genau so habe ich es mir vorgestellt“, sagt sie stolz. Besonders wichtig waren ihr jedoch logische, optimale Abläufe im Laden. „Wenn du 30 Jahre im Beruf bist, weißt du, worauf es ankommt“, erzählt die 46-Jährige. Vom Mülleimer über die Anordnung der Steckdosen bis hin zur Ausstattung des Aufenthaltsraums für das Personal.

Hatice Hasan möchte auch Gesellen ausbilden

Hatice Hasan (46) hat sich ihren Traum erfüllt: Ein eigener Friseursalon.
Hatice Hasan (46) hat sich ihren Traum erfüllt: Ein eigener Friseursalon. © Ilka Trudewind

Auch auf die Auswahl der Haarprodukte habe sie großen Wert gelegt. Bei Farben und Pflege setzt die Friseurin auf das italienische Label „Previa Natural“ – „Es sind keine reinen Naturprodukte, aber die chemischen Inhaltsstoffe sind auf ein Minimum reduziert. Optimal für empfindliche Kopfhaut“, so Hasan. Hinzu kommt eine Auswahl an Kosmetik der Firma Déesee. Bei den Preisen orientiert sich die Friseurin am Durchschnitt der Mescheder Friseure. „Ich übe meinen Beruf mit Leidenschaft aus und weiß, was ich kann“, sagt sie.

Zunächst wird Hatice Hasan allein im Laden stehen. „Aber gern möchte ich auch noch jemanden einstellen und in Zukunft auch ausbilden. Es gibt nichts Schöneres, als einem jungen Menschen ein Stück von seiner Erfahrung mit auf den Weg zu geben“, sagt Hatice Hasan. Im Tresen stecken deshalb auch schon drei Röhrchen fürs Trinkgeld.

Die gebürtige Kölnerin zog 1996 aus dem Rheinland nach Meschede, der rheinländische Dialekt schlägt manchmal noch durch. Mit ihrem Mann und den beiden Söhnen (17 und 15 Jahre alt, Hatice Hasan nennt sie „meine Goldstücke“) lebt sie in Meschede. Viele Jahre arbeitete Hatice Hasan auch als Angestellte in der Stadt, unter anderem im Salon „Vier Haareszeiten“ von Volker Sperner in der Lindenstraße. 2008 legte sie ihre Meisterprüfung ab.

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Der Salon „Hatice Hasan“ befindet sich an der Mittelstraße, direkt neben der Bäckerei Hahne und in der Nähe der Sparkasse. Viele Menschen kommen dort vorbei und steckten immer mal wieder die Köpfe in den Laden. Es soll auch ein paar Nasenspitzenabdrücke an den Scheiben gegeben haben. „Die Resonanz ist wirklich toll. Zunächst war ich skeptisch, ob es klappt. Aber ich bin so warm empfangen worden“, freut sich die Selbstständige. „Jetzt steigt die Vorfreude mit jedem Tag und ich freue mich, wenn ich endlich anfangen kann zu schneiden.“

  • Zur Eröffnung am Samstag, 14. März, ab 14 Uhr sind alle willkommen.
  • Im Salon wird in Zukunft nach Termin gearbeitet. Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9-17 Uhr, mittwochs geschlossen; samstags von 8-13 Uhr. 0291/ 95289222.
  • Parkplätze befinden sich links hinterm Haus (Einfahrt neben Bäckerei) und am Friedhof.