Schmallenberg. Schmallenbergs Verkehrsvereine sind für den Abbruch des Wisentprojekts- und haben damit einen vor 14 Jahren gefassten Beschluss manifestiert
Im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Verkehrsvereins Schmallenberger Sauerland haben sich alle anwesenden Verkehrsvereine für den sofortigen Abbruch des Artenschutzprojektes „Wisente im Rothaargebirge“ ausgesprochen und damit einen schon vor 14 Jahren gefassten Beschluss manifestiert. Ebenso einstimmig fiel die Ablehnung des Eingatterungs-Vorhabens im Latroptal aus.
Bereits vor 14 Jahren abgelehnt
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Das Artenschutzprojekt beschäftigt auch den Tourismus im Schmallenberger Sauerland seit über 14 Jahren. Nach intensiver und ergebnisoffener Auseinandersetzung mit dem Projekt und seinen möglichen touristischen Effekten und Folgen hatte der Schmallenberger Tourismus das Auswilderungsprojekt und die Beteiligung daran bereits in der damaligen Ideenphase abgelehnt. Schon damals wurde befürchtet, dass Gäste verunsichert würden und ein nicht kalkulierbarer wirtschaftlicher Schaden entstehen könnte.
Gäste und Besucher sind unsicher
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Die Gäste im Schmallenberger Sauerland seien zwar durchweg begeistert vom bestehenden Wisent-Gehege, „auf die freilebende Wisent-Herde trifft das nicht zu. Viel zu oft treten unsere Gäste an uns heran mit der Sorge und den Wunsch, den Tieren nicht zu begegnen. Kein Gast besucht uns wegen des Wisent-Themas.“ Die Lenkungsgruppe des Wisent-Projekts hatte zuletzt auf Empfehlung von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser beschlossen, dass die Tiere auf Zeit (3-5 Jahre) in ein Gehege auf überwiegend staatseigenem Grund geführt werden sollen. 80,4 Prozent der ca. 840 Hektar großen Projektfläche liegen auf Schmallenberger Grund.
Sicherheitsbedenken erhöhen sich
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„Unsere Gäste wandern entweder am Zaun entlang oder müssen das Gatter mit den Wisenten durchqueren. Die ohnehin bestehenden Sicherheitsbedenken erhöhen sich erheblich, dadurch das eine überproportional erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit der Wisent-Herde innerhalb des Gatters besteht.“ Das vorgesehene Gehege würde nicht nur die Bergvariante des Rothaarsteiges überlagern, sondern auch erheblichen Einfluss auf gewohnte Spazier- und Wanderwege in Schanze, Latrop und Jagdhaus nehmen.
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„Der Tourismus im Schmallenberger Sauerland mit seinen 23 Verkehrsvereinen lehnt die Eingatterung der Wisent-Herde auf Schmallenberger Gebiet ab“, heißt es. Und: „Das Projekt ist nach unser Ansicht gescheitert. Deshalb empfiehlt der Tourismus im Schmallenberger Sauerland - gemessen an der ursprünglichen Zielsetzung des Projektes - dringend den Abbruch, da es dem Tourismus und im Speziellen in Latrop und den umliegenden Orten einen irreversiblen Schaden zu bringen droht.“