Meschede. Erneut wurden in Meschede Reifen zerstochen. Die Tatorte liegen nahe beieinander. Es gibt noch eine weitere Verbindung zwischen den Taten.

Schlägt wieder ein Reifenstecher in Meschede zu? Die Polizei ermittelt in zwei Fällen. Auffällig: die Tatorte liegen nah beieinander. Erst kürzlich hatte sich eine Serie in Meschede ereignet. Die Ermittlungen gehen nun jedoch in eine andere Richtung.

Zwei Tatorte in Meschede

Mittwoch, kurz nach 6 Uhr am Ringofenweg im Norden von Meschede: Der Eigentümer eines Pkw möchte eigentlich starten, doch er stellt fest: Die Reifen an seinem Fahrzeug sind zerstochen. Ein Defekt scheidet aufgrund der Umstände aus. Die Polizei wird gerufen. Sie nimmt eine Anzeige wegen Sachbeschädigung auf.

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Mittwoch, kurz nach 7 Uhr in der Waldstraße in Meschede: Nur wenige hundert Meter vom ersten Tatort entfernt entdecken die Besitzer an ihrem Wagen ebenfalls platte Reifen. Gleich alle vier sind nach Informationen dieser Zeitung dort zerstochen worden.

Die Polizei nimmt auch diesen Fall auf und kann schnell eine Verbindung ziehen. Beide Autos haben den gleichen Fahrzeughalter. Die Polizei geht deshalb und auch aufgrund von weiteren Hinweisen von einem privaten Streit aus. Gegen den mutmaßlichen Täter laufen Ermittlungen wegen Sachbeschädigung.

Rund um den Bahnhof

Bei dem Stichwort „Reifenstecher“ horchen die Mescheder auf, weil es in jüngster Vergangenheit eine Serie gegeben hatte. Beinahe täglich hatte ein Mann im Herbst vergangenen Jahren in Meschede die Reifen von Fahrzeugen zerstochen. Anfang September hatten die Taten begonnen, sie dauerten bis Ende November. Der Täter hatten vor allem rund um den Bahnhof in Meschede zugeschlagen.

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Letztlich nahm die Polizei im November 2019 einen 27-Jährigen Mann fest, der sich in der Nähe eines Tatorts aufgehalten hatte und auf den eine Beschreibung von Zeugen passte. In seiner Wohnung wurde Beweismaterial gesichert. Gegen den Mann wird wegen Sachbeschädigung ermittelt. Wegen vermuteter psychischer Störungen wurde der Beschuldigte seinerzeit im in die LWL-Klinik nach Warstein gebracht.

Keine Erstattung der Kosten

Ob er sich dort noch aufhält, dazu machte die Polizei auf Anfrage keine Angaben. Die neuen Taten werden jedoch nicht mit den alten in Zusammenhang gebracht. Besonders ärgerlich für die Betroffenen damals: Sie bleiben meistens auf den Kosten sitzen: Die Vollkasko-Versicherung würde die Schäden übernehmen, das rechnet sich aber aufgrund steigender Beiträge meistens nicht.

Wenn dann ein Täter, wie der 27-Jährige, als psychisch krank eingestuft wird, besteht die Möglichkeit, dass er schuldunfähig ist. Auch hier wäre für die Geschädigten kein Geld zu holen.