Meschede. Der Reifen ist platt - wer bezahlt den Schaden? Wird den Opfern des Reifenstechers von Meschede von ihrer Versicherung geholfen?
Es war bereits dunkel, der Pendler kam abends nach der Arbeit mit dem Zug nach Meschede zurück. Eigentlich wollte er in sein Auto steigen, das auf dem Parkplatz an der Lagerstraße geparkt war, und direkt nach Hause fahren. Doch: Er hatte einen Platten. In dem Moment dachte er noch an einen blöden Zufall.
Bis zu vier Reifen
Inzwischen weiß der Betroffene: Er ist nicht allein. Und es war kein Zufall. Ein Unbekannter zersticht seit diesem Monat nahezu täglich Reifen von Fahrzeugen. Dabei, so scheint es, geht er wahllos vor. Und: Mal zerstört er nur einen Reifen, im schlimmsten Fall auch alle vier. Die Polizei geht inzwischen von bis zu 30 Fällen aus, zu der Serie zählt sie auch abgeknickte oder abgetretene Außenspiegel.
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Es ist nicht nur die Situation, die für die Betroffenen unschön ist: Sie stehen unerwartet vor einem platten Reifen. Es sind auch Kosten, die auf sie zukommen. Durchschnittlich 100 bis 200 Euro lassen sich für den Ersatz veranschlagen, je nachdem, ob ein Reifen preiswert oder hochwertig ist, und ob die Montage selbst oder durch eine Werkstatt erfolgt. Zahlt hier die Versicherung?
Von Teilkasko bis Vollkasko
Die Antwort lautet zum einen: Es kommt darauf an. Und zum anderen: Es lohnt sich für die Versicherten eher nicht. Bei Haftpflicht und Teilkasko kommt ohnehin niemand für den Schaden auf. Erst bei einer Vollkasko würde die Versicherung für zerstochene Reifen zahlen. Jedoch: Die meisten Tarife haben einen Selbstbehalt, und bei einer Schadensmeldung rutschen die Versicherungsnehmer oft automatisch in eine ungünstigere Klasse und müssten künftig höhere Beiträge bezahlen.
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Fazit eines Experten: „Es lohnt leider meistens nicht!“ Geld könnten sich die Betroffenen letztlich beim Verursacher zurückholen - wenn er gefasst wird und zahlungsfähig ist. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise auf den Unbekannten. Pressesprecher Holger Glaremin sagte: „Bei verdächtigen Beobachtungen sollte umgehend der Polizeiruf 110 gewählt werden. Die Polizei nimmt jeden dieser Hinweise ernst und geht jedem Fall nach!“