Bad Fredeburg. Sandro Cellura sucht einen Nachfolger für die „Tenne“. Seit 1974 wird sie von der Familie geführt. Pizzeria läuft normal weiter. Die Hintergründe
Über der urigen Theke hängen kleine weiße Lampions. Die Beleuchtung wechselt zwischen rot und lila. Über der kleinen Tanzfläche die von Holztischen und Stühlen eingerahmt wird, glitzert noch die Original Disco-Kugel aus dem Jahr 1974. Hinter der Theke steht Sandro Cellura. Ein Bild, das vielen Schmallenbergern bekannt sein dürfte. Er ist seit drei Jahren das Gesicht des Tanzlokals „Tenne“ in Fredeburg. „Aber die Tenne wird schon seit 1986 von meiner Familie geführt“, sagt er. Umso schwerer fällt es ihm, jetzt Abschied zu nehmen. Denn aktuell sucht der Betreiber nach einem Nachfolger. „Unsere Pizzeria läuft ungeachtet davon normal weiter!“, betont Sandro.
Mit dem Betrieb des Tanzlokals ließ sich sein zweiter Job einfach nicht mehr vereinbaren - „an Gästen mangelte es auf jeden Fall nicht“, sagt er. Auf der Tanzfläche und an der Theke sind Ehen und Freundschaften entstanden - aber auch wieder zerbrochen. „All das haben wir hautnah miterlebt.“ Jetzt hoffen sie, jemanden zu finden, der „genauso für die Sache brennt wie wir.“
Auch Promis zu Gast
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Bereits seit 1974 ist die „Tenne" in Bad Fredeburg ein Treff für jedes Alter im Sauerland. Früher gehörte das Lokal
einem Schlagersänger - einige Promis waren zu Gast, erinnert sich Sandro zurück: „Zum Beispiel Heino.“ 1986 übernahm sein Vater das Lokal im Fredeburger Ortskern, fünf Jahre später baute die Familie die Pizzeria an.
Während früher noch jeden Tag Betrieb war, wurde es in den vergangenen Jahren etwas runtergefahren.
„Wir haben nur noch samstags Partys gefeiert. Auch, weil ich ja noch den Job in der Pizzeria hatte.“ Erst das Nachtgeschäft, dann die Arbeit in der Pizzeria, das sei einfach irgendwann „zu viel geworden.“ Trotzdem hängt an der Tenne auch das Herz des gebürtigen Schmallenbergers.
„Deswegen hoffe ich, dass wir jemanden finden, der pfiffige Ideen für die Weiterführung hat und dem die Arbeit Spaß macht.“
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Das gesamte Inventar kann von Sandro Cellura übernommen werden. „Eigentlich braucht man dann nur noch einziehen und aufschließen“, sagt er und lacht. Der Raum besteht aus einem Thekenraum und einer kleinen Tanzfläche mit Tischen und Sitzplätzen. Ein Biergarten mit circa 20 Sitzplätzen befindet sich vorne an der Straße. Neben dem Feiern und Tanzen haben Besucher auch die Möglichkeit zum Kickern oder Darten.
Vieles vom Inventar ist noch original - einiges hat Sandro Cellura in den letzten Jahren modernisiert: „Der Thekenbereich war beispielsweise zu dunkel. Wir haben ihn jetzt heller und etwas freundlicher gestaltet.“
Letzte Party gefeiert
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Die letzte Party wurde bereits an Silvester gefeiert: „Es war noch mal richtig voll und ein toller Abschluss“, erinnert sich Sandro zurück, der zwischendurch auch als DJ hinter dem Mischpult stand. Er will sich auch noch mal bei den Gästen, Stammgästen und seinem engagierten Team für die tollen Jahre bedanken: „Hier war immer eine tolle Atmosphäre. Wir haben uns mit unseren Gästen immer wohlgefühlt.“
Leidenschaftlich betreibt die Familie auch die Pizzeria - die direkt im angebauten Nebengebäude liegt, aber trotzdem einen separaten Eingang hat - bereits seit vielen Jahren. „Auch das ist ein reiner Familienbetrieb, der außer dienstags - da ist Ruhetag - jeden Tag geöffnet hat.“ Pizzeria und Tanzlokal sind beides alteingesessene Betriebe in Bad Fredeburg. „Und es wäre schade, wenn einer davon wegfällt.“
Bei Interesse melden
Wer Interesse hat, die „Tenne“ als neuer Mieter zu übernehmen, der kann sich bei Sandro Cellura unter sandro.cellura@web.de melden.
Das Tanzlokal hat eine Fläche von insgesamt 120 Quadratmetern und verfügt außerdem über einen kleinen Außenbereich mit Sitzplätzen.