Meschede. Wie Sie die Motivation für das Training nicht verlieren, verrät Michael Kaiser vom Kreissportbunds. Am Besten sei Sport in Gesellschaft.

Gerade zum Jahresanfang haben Menschen viele gute Vorsätze – weniger Süßigkeiten essen, weniger rauchen, nicht mehr so oft aufs Handy gucken. Zu den Top Ten gehört sicherlich auch der Vorsatz, mehr Sport zu treiben. Am Jahresanfang wird also gesportelt. Im Interview gibt Michael Kaiser, Geschäftsführer des Kreissportbunds, Tipps zum Fitwerden.

Frage: Jetzt ist die Jahreszeit, in der Menschen Fitnessangebote suchen! Ist das wirklich so?

Sport in Gesellschaft macht mehr Spaß und die Motivation hält länger, so der KSB.
Sport in Gesellschaft macht mehr Spaß und die Motivation hält länger, so der KSB. © Getty ImagesE+/Getty Images | zoranm

Michael Kaiser: Sicherlich haben besonders zum Jahresbeginn traditionell viele Menschen gute Vorsätze, auch besonders in sportlicher Hinsicht. Das ist auch grundsätzlich erstmal gut so, denn dieser Zeitpunkt des Jahres hat offenbar einen besonderen Zauber. Die Motivation, sein Leben umzukrempeln, ist dann häufig am ausgeprägtesten. Wer diese Motivation überdauernd nutzen kann, super. Aber Vorsicht, wir wissen heutzutage, dass sich die scheinbar hohe Motivation bei über 80 Prozent der Menschen sehr schnell in Luft auflöst. Gewicht verlieren, gesünder essen, weniger Alkohol und mehr Sport sind dann schnell Schnee von gestern und man fängt wieder an, diese Dinge auf nächste Woche oder irgendwann zu verschieben. Wenn das so passiert, ist das schlecht für Körper und Seele. Frustration, schlechtes Gewissen und Entmutigung können die Folge sein.

Wie kann ich in kurzer Zeit von faul auf fit schalten?

Solch eine Hauruck-Aktion kann nur gelingen, wenn sie durchdacht und möglichst konkret vorbereitet ist. Wo im Wochenablauf habe ich Zeit für Sport? Welche Sportart soll es sein? Wie konkret soll die Ernährungsumstellung aussehen? Wer auf solche Fragen schon keine Antwort hat, geht lieber noch mal in sich. Ansonsten empfehlen wir selbstverständlich jedem, egal ob jung oder alt, eine sport- und bewegungsfreundliche sowie grundsätzlich eine insgesamt gesunde Lebensweise. Dazu gehört eine ganze Menge.

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Welche Sportarten bieten sich denn an?

Die Auswahl ist glücklicherweise sehr groß. Die über 400 Mitgliedsvereine des Kreissportbunds HSK bieten mit über 30 Sportarten flächendeckend eine große Vielfalt mit hoher Qualität zu verhältnismäßig moderaten Konditionen. Der Aspekt der Geselligkeit, der für die Gesundheit von großer Bedeutung, ist in den Sportvereinen einer von vielen wesentlichen Werten. Auch beim Kreissportbund selbst finden sich Kursangebote im Bereich Prävention und Rehabilitation, eine Skilanglaufschule und eine Vielzahl von Aus- und Fortbildungsangeboten. Darüber hinaus bietet das Sauerland natürlich traumhafte Bedingungen zum Wandern und Radfahren. Auch hier gilt: Wer sich nicht alleine motivieren kann, schließt sich einfach einer Vereinsgruppe an. Wichtig ist, mindestens eine Sportart zu betreiben, die einem wirklich gut tut bzw. Spaß macht. Man muss sich darauf freuen und nicht jedes mal den Schweinehund überwinden müssen.

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Was sollten Untrainierte berücksichtigen?

Als Untrainierter geht man einfach entspannt an die Sache ran, setzt sich realistische und konkrete Ziele, möglichst unter Hilfestellung eines erfahrenen Trainers. Die aktuelle körperliche Verfassung inklusive möglicher vorhandener Einschränkungen ist natürlich Grundlage des Trainingsplans. Gefahren für Untrainierte bestehen bei entsprechender Materialausstattung, normaler körperlicher Verfassung und vernünftiger Herangehensweise in der Regel nicht. Man sollte sicherlich nicht versuchen, untrainiert im fortgeschrittenen Alter bei Minusgraden mit dem Joggen zu beginnen.

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Mit Blick auf die Gesundheit: Wie oft die Woche sollte man Sport machen?

Die Häufigkeit und der Umfang des Sporttreibens wird immer wieder gerne zum Thema gemacht. Auch hier gilt es, das persönlich richtige Maß zu finden. Wer es schafft, zwei bis drei feste Wochenaktivitäten zu schaffen, ist sicherlich ideal unterwegs. Mindestens von genauso großer Bedeutung ist jedoch, den Alltag im Job und zu Hause so bewegt und gesund wie möglich zu gestalten. Nicht für jeden Anlass ins Auto setzen, die Brötchen einfach mal zu Fuß oder mit dem Rad holen.