Meschede. An den Mescheder Aral-Tankstellen kam es über die Feiertage zu einem ungewöhnlichen Phänomen. Die Spritpreise explodierten. Das war der Grund.

Ungläubig sind die Autofahrer an den beiden Weihnachtsfeiertagen an den Preistafeln der Aral-Tankstellen vorbeigefahren. Dort stieg der Preis für Super auf 1,96 Euro je Liter (fast zwei Euro!) und lag damit 60 Cent höher als beispielsweise in Bestwig oder Sundern. Das war der Grund.

Die Spitze war am 26. Dezember gegen 20 Uhr mit 1,96 Euro je Liter Super an der Aral-Tanke (Briloner Straße) erreicht. Auch der Preis an der Aral an der Warsteiner Straße stieg während der Feiertage gewaltig an, teilweise auf 1,90 Euro. Dort fiel der Preis aber schneller wieder. Als Preisführer sorgte Aral damit für eine Preisblase in Meschede. Denn auch die meisten Tankstellen orientieren sich an den Preisen der Aral. So zogen beispielsweise Raiffeisen und Kaiser mit.

Aral Tankstelle an der Warsteiner Straße. 
Aral Tankstelle an der Warsteiner Straße.  © Tolksdorf

Der Grund: „Es handelte sich hierbei um einen technischen Fehler, der lokal begrenzt auftrat“, sagt Detlef Brandenburg, Sprecher der Aral AG in Bochum. Der Fehler sei während der Preisumstellung in Bochum aufgetreten und sei sobald er bekannt wurde, wieder behoben worden. Dass der Fehler erst nach zwei Tagen behoben wurde, habe sicherlich auch mit der Besetzung während der Feiertage zu tun gehabt, so Brandeburg. Zu den Beschwerden der Kunden, dass es sich hierbei wohl um „die übliche Abzocke“ in den zu den Feiertagen handele, versichert Brandenburg: „Es hat sich hierbei nicht um eine willkürliche Preiserhebung gehandelt. Wir bitten um Entschuldigung bei unseren Kunden.“

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Technischer Fehler

Der technische Fehler bei Aral hatte zur Folge, dass auch die Preise an weiteren Tankstellen im Mescheder Stadtgebiet stiegen. So richten Raiffeisen und Kaiser ihre Preise an der Aral (Warsteiner Straße) aus. An der Kaiser-Tankstelle im Schwarzen Bruch war beispielsweise der Höchstwert mit 1,87 Euro je Liter Super Plus erreicht. „Wir sind da leider unflexibel und können manuell nicht gegensteuern“, erklärt Boris Sittig, Mitglied der Geschäftsleitung der Briloner Kaiser Mineralöl und Tankstellen GmbH. Dies solle aber in Zukunft geändert werden. Sittig erreichte die Nachricht über die horrende Preissteigerung erst am Morgen des Zweiten Feiertags, da die Tankstelle geschlossen und der Betrieb nur über den Tank-Automaten lief.

Grüne: Manuelle Anpassung jeder Zeit möglich

Grüne Tankstelle in Enste.    
Grüne Tankstelle in Enste.     © Trudewind

Während die Preise im Stadtgebiet anzogen, lagen die Preise im Gewerbegebiet Enste auf dem normal hohem Feiertags-Niveau. „Wir sind da unser eigener Herr“, erklärt Andreas Grüne, Geschäftsführer der Arnsberger Tankstellen „Die Grüne“. Zwar orientiere sich der Arnsberger Betrieb an den umliegenden Tankstellen, hier Steden und Raiffeisen, eine manuelle Anpassung sei aber zu jeder Zeit möglich.

Eine solche Preissteigerung wie in Meschede habe Grüne noch nicht erlebt – allerdings in die andere Richtung sehr wohl. „Wir hatten vor einigen Jahren den Fall, dass die Preise in Arnsberg plötzlich sehr niedrig waren. Da konnten wir sofort gegensteuern.“

Der Preis für „Diesel“ war von dieser technischen Panne bei Aral nicht betroffen. Am 27. Dezember läuft der Betrieb wieder regulär.

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