Meschede. Teile der Tankstelle Kaiser im Schwarzen Bruch sind gesperrt. Zwei wichtige Arbeiten werden erledigt. Auch für den Shop sind Neuerungen geplant.

Die Kaiser-Tankstelle im Schwarzen Bruch in Meschede wird gerade umgebaut. Der Boden rund um die Zapfsäulen wurde abgetragen und gewährt Kunden so Einblicke auf den sonst verborgenen Aufbau einer Tankstelle.

Die Domschächte (blauer Kasten) werden ersetzt und der Oberflächenbelag erneuert.
Die Domschächte (blauer Kasten) werden ersetzt und der Oberflächenbelag erneuert. © Ilka Trudewind

Die Maßnahme ist Teil einer größeren Frischekur, die der Briloner Betreiber, die Kaiser Mineralöl und Tankstellen GmbH, seiner Tankstelle unterzieht. Auch für den Shop sind Neuerungen geplant. Der Tankstellenbetrieb läuft unterdessen weiter.

Flüssigkeitsundurchlässige Fläche

Die Fläche rund um Zapfsäulen, die so genannte Tankfläche, muss mit einem flüssigkeitsundurchlässigen Belag ausgestattet sein, damit Kraftstoffe nicht ins Erdreich und so ins Grundwasser sickern können. „Die Fläche war bislang mit wabenförmigen Steinen gepflastert. Zwischen den Steinen lag eine Dichtung“, erklärt Boris Sittig, Mitglied der Geschäftsleitung der Kaiser Mineralöl und Tankstellen GmbH und Leiter der Tankstellen. „Da der Grundwasserspiegel hier recht hoch ist, nämlich auf Höhe des angrenzenden Bachs, und die Fläche häufig von Kunden und Tankfahrzeugen befahren wird, waren die Steine immer minimal in Bewegung.“ Der Betreiber habe deshalb immer wieder Stellen ausbessern müssen.

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Unter Kontrolle der Unteren Wasserschutzbehörde

Diese so genannten Domschächte führen zu den unterirdischen Kraftstoff-Tanks.
Diese so genannten Domschächte führen zu den unterirdischen Kraftstoff-Tanks. © Ilka Trudewind

Schließlich habe die Untere Wasserschutzbehörde des Kreises als Kontrollbehörde dem Vorhaben zugestimmt, die Fläche komplett zu erneuern. „Das haben wir dann zum Anlass genommen, auch die über 20 Jahre alten Domschächte zu erneuern.“ Diese Schächte führen von den unterirdischen Tanks zur Oberfläche. Die Oberkante der Tanks liegt 1,50 Metern unter der Erde.

Belag 1998/99 verlegt

Wenn die alten Schächte ausgetauscht sind, werden nun zwei Mal zwei Meter große Fertigbetonplatten verlegt. „Das Gewicht der Platten sorgt dann zusätzlich dafür, dass sich der Untergrund nicht mehr bewegen kann“, so Sittig. Der vorherige Belag wurde 1998/99 verlegt und entspräche nicht mehr den heutigen Standards.

Überraschung unter dem Pflaster

Überraschung unter dem Pflaster: Unter der

 Diese wabenförmigen Pflastersteine werden gegen große Betonplatten ausgetauscht.
 Diese wabenförmigen Pflastersteine werden gegen große Betonplatten ausgetauscht. © Ilka Trudewind

Oberfläche stießen die Bauarbeiter auf eine große Menge Beton, die ebenfalls in den 90er Jahren verbaut wurde. Da diese Schicht erst aufgestemmt werden musste, dauert die Maßnahme nun länger als geplant. Mitte September, so der Plan, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Tankbetrieb läuft weiter

Der Tankbetrieb ist während der gesamten Bauphase möglich. Benzin, Diesel (Pkw und Lkw), Autogas und AdBlue können getankt werden. „Einen vorübergehenden Tankstopp gibt es nur, wenn ein Explosionsrisiko besteht, zum Beispiel bei Entgasungs- oder Schweißarbeiten“, erklärt Sittig. Die gesamten Arbeiten werden von einem Gutachter aus Dortmund und dem Hochsauerlandkreis begleitet.

Um sicher zu stellen, dass während der Bauarbeit kein mit Kraftstoff behaftetes Material in die Umwelt gelangt, hat die Fachfirma aus Dortmund Bohrungen

So sah einer der mehr als 20 Jahre alten Domschächte aus, die die Arbeiter aus der Erde gegraben haben.
So sah einer der mehr als 20 Jahre alten Domschächte aus, die die Arbeiter aus der Erde gegraben haben. © Ilka Trudewind

mit bis zu 3,50 Metern Tiefe auf dem Tankstellen-Gelände unternommen. Die gezogenen Proben werden im Labor untersucht. „Schadhaftes Material wird entsprechend der Analyseergebnisse fach- und umweltgerecht entsorgt werden“, so Sittig. Deshalb stehen auf dem Gelände auch unterschiedliche Container.

Mehr als 3000 Hermes-Pakete im Monat

  • Schon Anfang des Jahres hat das Gebäude einen neuen Anstrich erhalten. Das Dach über den Zapfsäulen wurde von unten gestrichen und eine neue Beleuchtung installiert.
  • Auch für den Shop sind im Jahr 2020 Neuerungen geplant. Ziel sei es, die Wege für das Personal zu optimieren. „Bäckerei und Kasse werden wir hinter einen Tresen legen“, erklärt Boris Sittig.
  • Auch für die Lagerung der Hermes-Pakete soll optimiert werden. „Aktuell bekommen wir im Schnitt 3000 Pakete im Monat, 100 Pro Tag. Wenn der Bote die abgegebenen Pakete am Vormittag abholt, benötigt er dafür eine Stunde.“ Für Kaiser ist das Geschäft lukrativ, sie erhalten vom Paketdienst einen festen Betrag pro Paket.