Bestwig. Bestwig belegt bei der Drogenkriminalität in der HSK-Statistik Platz 1. Wachleiter Hubert Sapp ordnet den unrühmlichen Spitzenplatz für uns ein.

Es war eine Razzia, die auch überregional für Aufsehen gesorgt hat: Im Sommer 2018 stürmen Beamte eine Autowerkstatt in Nuttlar und verhindern den Verkauf von 4,5 Kilogramm hochkonzentrierter Amphetaminbasezubereitung, aus der Pep hergestellt werden sollte. Im Mai 2019 gelingt der Polizei ein weiterer empfindlicher Schlag gegen die Drogenszene: Bei der Durchsuchung von vier Wohnungen in Bestwig und einer weiteren in Brilon stellen die Beamten neun Kilogramm Marihuana, Amphetamin, Ecstasy, MDMA und Haschisch sicher.

Ergebnis intensiver Ermittlungsarbeit

Für Hubert Sapp, Leiter der Polizeiwache Meschede, sind diese Erfolge das Ergebnis intensiver Ermittlungsarbeit. Ein Drogenproblem, so sagt er, habe die Gemeinde Bestwig allerdings nicht - obwohl die Kommune die kreisweite Statistik der Drogenkriminalität anführt. Die führende Rolle habe die Gemeinde, weil die Statistik an der Einwohnerzahl bemessen werde.

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Man könne nicht behaupten, dass die Gemeinde eine Art Drogen-Hotspot im Hochsauerlandkreis sei. In Sachen Rauschgiftkriminalität gebe es in der Kommune keine Auffälligkeiten, sagt Sapp ausdrücklich und liefert Zahlen: Von den 818 Rauschgift-Delikten, die 2018 kreisweit in allen zwölf Kommunen verzeichnet worden seien, entfallen 57 auf die Gemeinde Bestwig - eine Zahl, die unter dem Durchschnitt liegt. Was Sapp besonders freut: Die Aufklärungsquote bei Drogendelikten liegt inzwischen bei über 80 Prozent.

Bei der Gesamtkriminalität werden in Bestwig fast 70 Prozent der Fälle geklärt. „Damit liegen wir weit über den Kreis- und Landesdurchschnitt!“, betont der Leiter der Polizeiwache.

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Die Zahl der Wohnungseinbrüche lag im Jahr 2018 bei 7, minus 1 im Vergleich zum Vorjahr. Mit einem Anteil von 3,2 Prozent ist die Gemeinde eine der am geringsten betroffenen Kommunen; die Aufklärungsquote liegt kreisweit bei vergleichsweise sehr guten 29 Prozent.

Gewaltkriminalität hat in Bestwig deutlich abgenommen

Was beim Blick in die Kriminalstatistik auffällt: 2018 hat es auffällig viele - nämlich fünf - Einbrüche in Gaststätten gegeben. Weil die Täter es dabei in erster Linie auf Geldkassetten und Sparkästen abgesehen hatten, sei laut Sapp davon auszugehen, dass es sich um Beschaffungskriminalität gehandelt habe.

Ebenfalls auffällig: Die Zahl der Gewaltkriminalität hat in Bestwig deutlich abgenommen. Nach 20 Fällen im Jahr 2017, waren es im vergangenen Jahr lediglich 6. Die Straßenkriminalität ist um 32 Prozent bzw. von 100 Taten im Vorjahr auf 68 reduziert worden. Der Schwerpunkt der Taten liege in den Bereichen Rathaus und Bahnhof. „Eben dort, wo sich naturgemäß viele Menschen aufhalten“, sagt Sapp.

Zahl der Verkehrstoten kreisweit dramatisch gestiegen

Die Zahl der Verkehrsunfälle in der Gemeinde ist von von 83 im Jahr 2017 auf 110 im Jahr 2018 gestiegen. bezogen auf 100.000 Einwohner belegt die Gemeinde damit Platz 5 in der HSK-Statistik. So weit, so unspektakulär.

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Dramatisch wird es allerdings beim Blick auf die Zahl der Verkehrstoten. 2018 hat ein Fußgänger in Heringhausen sein Leben verloren, als er von einem Auto überrollt wurde. Er war der einzige Verkehrstote in der Gemeinde im vergangenen Jahr. In diesem Jahr gab es in der Gemeinde bislang zwei (auf der L776 wurde eine Autofahrer von einem umstürzenden Baum erschlagen und an der B7 ist ein Pedelec-Fahrer an den Folgen eines Unfalls verstorben) und kreisweit bislang 18.

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es gerade einmal acht. „Dieses Jahr ist kein gutes Jahr“, sagt Sapp angesichts dieser erschreckenden Zahl. „Geschwindigkeit ist der Killer Nr. 1 auf unseren Straßen! Deshalb werden wir auch weiterhin konsequent gegen Raser vorgehen!“