Bestwig. Was wird aus dem Bestwiger Schulzentrum, wenn die Sekundarschule endgültig geschlossen wird? Eine Frage, mit der sich bereits befasst wird.

Im Bestwiger Rathaus wird daran gearbeitet, dass das Schulzentrum nach dem Ende der Sekundarschule nicht leer stehen wird. Das hat Bürgermeister Ralf Péus jetzt angedeutet.

„Unser Bestreben wird es sein, eine gute und nachhaltige Nachnutzung des Schulzentrums zu erreichen“, so Péus in seiner Haushaltsrede. Die Gemeinde sei in dieser Hinsicht nicht untätig geblieben, und hoffe, bald eine gute Alternative aufzeigen zu können.

Katastrophale Anmeldezahlen

Wie berichtet, hatten katastrophale Anmeldezahlen die Sekundarschule in die Knie gezwungen. Zum kommenden Schuljahr werden in Bestwig auf Druck der Bezirksregierung keine neuen Eingangsklassen mehr gebildet. Damit ereilt den Teilstandort der Sekundarschule Olsberg-Bestwig das gleiche Schicksal wie zuvor die Real- und die Hauptschule: Er wird auslaufen.

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das ende naht- Über die stimmung an der realschule bestwig„Das ist bitter, aber der Elternwille hat klare Worte gesprochen“, so Péus. Die Schulform der Sekundarschule werde nicht angenommen. Aus Sicht von Péus ist die Ursache hierfür in einer verfehlten Schulpolitik des Landes zu suchen. „Man kann nicht die Sekundarschule als Schulform der Zukunft propagieren, während gleichzeitig in Nachbarkommunen noch etliche Realschulen existieren, die sich größter Beliebtheit erfreuen“, so der Bürgermeister. Rat und Verwaltung müssten sich jedenfalls nicht vorwerfen lassen, nicht alles getan zu haben, als Schulträger ein sehr gutes Umfeld zu schaffen.

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Aus seiner sicht waren die Millioneninvestitionen ins Schulzentrum keineswegs vergeblich:. „Sie bieten die einzige Möglichkeit der weiteren Vermarktung“, machte er deutlich.

Aus Sicht von CDU-Fraktionschef Winfried Gerold, ist es „schade“, dass die Gemeinde künftig keine öffentliche Schule der Sekundarstufe mehr hat. Allerdings sei Bestwig immerhin noch in einer recht komfortablen Lage, was die Schulvielfalt in unmittelbarer Nähe angehe. Sämtliche Schulformen seien für Bestwiger Schüler in kurzen Fahrzeiten zu erreichen. Vor diesem Hintergrund sei das Aus der Sekundarschule immerhin nicht ganz so tragisch.

Erschrockenheit über die Wucht

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SPD-Vorsitzender Paul Theo Sommer nutze die Gelegenheit noch einmal, um seine Erschrockenheit über die Wucht der plötzlichen Ablehnung auszudrücken. Denn: Nur 28 Eltern hatten ihre Kinder angemeldet. Man stelle sich schon die Frage was geschehen sei, dass die Akzeptanz so extrem gelitten habe, angesichts der Tatsache, dass die Anmeldezahl zum Start völlig in Ordnung waren. Ähnlich wie Péus machte auch Sommer die „alles andere als optimale Schulpolitik des Landes in den vergangenen Jahren“, für die Misere verantwortlich.

Aber, auch das betonte Sommer: „Wenn eine Sache nicht funktioniert, dann sollte man sie konsequenter Weise auch beenden. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Wichtig sei nur, so die Forderung der SPD, dass das Schulzentrum nun tatsächlich einer sinnvollen und nachhaltigen Nutzung zugeführt werde.