Meschede. Die Stadt Meschede hat nach Jahrzehnten die Toiletten im städtischen Gymnasium Meschede saniert. Allerdings sind die Schüsseln nicht ganz neu.
Die Herbstferien hat die Stadt Meschede genutzt, um die Mädchentoiletten am Gymnasium der Stadt Meschede zu sanieren. Die WC-Anlagen waren fast 50 Jahre alt. Die neuen Schüsseln sind jedoch nicht ganz neu.
Die Toiletten-Situation war in den vergangenen Briefen an die Eltern, in dieser Zeitung und auch in Diskussionsrunden mit Politikern häufig Thema. Denn die WC-Anlagen in den beiden Gebäudeteilen des Gymnasiums stammen aus den Jahren 1968 und 1970. Seither wurden sie instandgesetzt, aber nicht umfassend saniert.
Schüler legen Mängelliste vor
Auf drei Etagen waren defekte Toilettenanlagen seit geraumer Zeit sogar dauerhaft gesperrt. Aus einer Mängelliste der Schülervertretung, die im Frühjahr erstellt wurde, ging unter anderem hervor, dass eine offene Verteilerdose vorhanden war und Kabel von der Decke hingen.
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Die teils massiven Probleme mit Überschwemmungen und Vandalismus hatte die Schule nach eigenen Angaben in den Griff bekommen, nachdem die Schüler sich erst eine Liste eintragen mussten, um den Toilettenschlüssel zu bekommen. Diese umständliche Regelung wurde nun abgeschafft – Mädchen wie Jungen dürfen ohne Schlüssel aufs Klo. Außerdem hat sich die Schule ein eigenes Toilettenkontrollsystem auferlegt: Wenn die Schüler Verunreinigungen oder Vandalismus feststellen, können sie dies in eine Liste beim Hausmeister eintragen.
Seit dem 4. November nutzbar
In den Sommer- und Herbstferien sind im Erdgeschoss des unteren Gebäudeteils, dem so genannten 110er-Flur, neue Toiletten für Mädchen entstanden. Sie stehen seit dem 4. November zur Verfügung. Hierzu hatte die Stadt als Schulträger die Toiletten vergrößert und aus zwei Anlagen für Mädchen und Jungen eine Anlage nur für Mädchen geschaffen. Aus den bisherigen drei Kabinen mit WC und zwei Waschbecken wurden nun acht WC-Kabinen und zwei Waschplätze.
WC-Anlagen wurden vom Land bezahlt
WCs und Waschbecken sind jedoch nicht neu, sie stammen aus der Franz-Stahlmecke-Schule, in der bis Ende 2018 Flüchtlinge lebten. Das Land hatte 2016 für die Zentrale Unterbringungseinrichtung extra ein Sanitärgebäude errichtet – und auch bezahlt. Mit der Zweitverwertung spart die Stadt nach eigenen Angaben „einen vierstelligen Betrag im unteren Bereich“.
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Auch weitere Anlagen aus dem Flüchtlingsheim sollen im Stadtgebiet verbaut werden. Geprüft wird, ob die Duschen in der Mariengrundschule eingesetzt werden können. Der Heizkessel wurde in den Herbstferien in der Wennemer Grundschule eingebaut. Die Frischwassermodule wurden bereits in der Turnhalle des Gymnasiums und in der Umkleide des Sportplatzes am Schederweg verbaut. „Geprüft wird ebenfalls, ob die Trennwände für das Schwimmbad genutzt werden können“, so Stadtsprecher Jörg Fröhling. Der Stadt sei es wichtig, „vorhandene Materialien weiter zu nutzen und auf diese Weise Einsparungen zu erzielen“.
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In den Sommerferien 2020 sollen auch die Jungentoiletten eine Etage tiefer im Musikflur saniert werden. Kosten: 30.000 Euro pro Etage. Ziel war es, die Toiletten vandalismussicher zu gestalten: Verkleidete Installationen, Edelstahlflächen statt Spiegel und kontaktlose Spülungen.
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Schüler, Eltern und Lehrer renovieren Toiletten selbst
Die Schulgemeinschaft trat auch in Eigenleistung: Denn im naturwissenschaftlichen Trakt, in dem auch die Klassenräume der Jahrgangsstufen 5, 6, 8 und 9 liegen, haben Schüler mit Lehrern und Eltern in den vergangenen Wochen die alten Toiletten renoviert. „Ein großer Dank geht an alle Helfer!“, schreibt Schulleiterin Claudia Bartels im aktuellen Elternbrief.
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Die Schulleiterin beschäftigt die „Toiletten-Situation“ seit ihrem Dienstbeginn vor zwei Jahren. Mit der Lösung und auch mit der Kommunaktion war sie stets offen umgegangen.
Erst ein neuer Chemieraum, dann Aufzug im alten Trakt
Eine umfangreiche Sanierung der Anlagen im naturwissenschaftlichen Trakt erfolgt erst mit dem Einbau eines Aufzugs. Jedoch wird zunächst ein neuer Chemieraum eingebaut (Kosten: 200.000 Euro). Auch die Investition in den Amok-Alarm hätte, so Bürgermeister Christoph Weber in einer Diskussionsrunde mit Schülern im letzten Schuljahr, vorgezogen werden müssen (250.000 Euro). Deshalb seien die Aufzug-Pläne nach hinten gerückt.
So geht es mit der Franz-Stahlmecke-Schule weiter
- Die ehemalige Franz-Stahlmecke-Schule steht leer und soll verkauft werden.
- Die Schule wurde im Jahr 2010 geschlossen. Der damalige Wert lag bei 600.000 Euro. Von 2015 bis Dezember 2018 nutzte die Bezirksregierung die Gebäude als Unterkunft für Asylbewerber.
- Der Stadtrat hat ein so genanntes Bieterverfahren eröffnet, um an Investoren zu kommen. 553.000 Euro will die Stadt mindestens für das Gelände haben.
- Ziel ist es, einem Käufer noch in diesem Jahr den Zuschlag zu erteilen. Ein Abbruch des Gebäudes oder ein Teilabbruch nicht ausgeschlossen.