Meschede. . Nach zornigem Brief zum Zustand der Toiletten am Städtischen Gymnasium Meschede, stellte sich der Bürgermeister nun den Fragen der Schülern.
Das Motto der Abiturienten in ihrer letzten Schulwoche lautete: High Society. Deshalb saßen einige Schüler im feinen Zwirn in der Runde mit dem Bürgermeister, in der es um marode Klos ging.
Was bisher geschah
Anfang März hatte die Schülervertretung (SV) des Städtischen Gymnasiums in einem offenen Brief den Zustand der Toiletten, mangelnde
Wertschätzung und eine ungerechte Verteilung des Geldes angesprochen. Bürgermeister Christoph Weber reagierte mit Unverständnis. Nun fand in der Aula eine Fragerunde statt. Die Schüler saßen Weber und den Fachbereichsleitern gegenüber. Mit dabei: Schulleitung und Fraktions-Vorsitzende.
Ist-Zustand
Die WC-Anlagen in den beiden Gebäudeteilen der Schule stammen aus den Jahren 1968 und 1970. Seither wurden sie instandgesetzt, aber nicht saniert, erklärte Bürgermeister Weber. Aus dem Jahr 2010 stammen die zwei Toiletten-Anlagen in der Mensa. Wobei eine davon derzeit – unerlaubterweise – vom Caterer als Magazin genutzt wird. Das werde nun geändert, versprach Gisela Bartsch, Fachbereichsleiterin für Schule und Soziales. Auf drei Etagen sind defekte Toilettenanlagen aktuell dauerhaft gesperrt. Aus der Mängelliste der SV geht unter anderem hervor, dass sich dort ein Fenster im dritten Stock komplett öffnen lässt, eine offene Verteilerdose vorhanden ist und Kabel von der Decke hängen. Das Problem mit Überschwemmungen und Vandalismus habe man in den Griff bekommen, weil sich die Schüler nun in Listen eintragen müssen, um den Schlüssel für das WC zu bekommen, erklärte Schulleiterin Claudia Bertels.
Zusagen
Weber sagte zu, dass noch in diesem Jahr die Kernsanierung der Toiletten
im Erdgeschoss des unteren Gebäudeteils startet. Dort werden Mädchenklos entstehen, ein Jahr später folgen die Jungentoiletten eine Etage tiefer im Musikflur. Kosten: 30.000 Euro pro Etage. „Wir verteilen dafür kein Geld im Haushalt um“, erklärt Weber. Das Geld sei schon zuvor bewilligt gewesen. „Wir haben leider keinen Geldesel gefunden.“ Generell werden die neuen Toiletten vandalismussicher: Verkleidete Installationen, Edelstahlflächen statt Spiegel und kontaktlose Spülungen.
Die Toiletten im oberen Gebäudeteil müssen dennoch warten - diese sollen zeitgleich mit einem Aufzug gebaut werden. Allerdings, so Weber, habe sich die Schulleitung zunächst für einen neuen Chemieraum entschieden (Kosten: 200.000 Euro). Auch die Investition in den Amok-Alarm hätte vorgezogen werden müssen (250.000 Euro). Deshalb seien die Aufzug-Pläne nach hinten gerückt.
Papier
Die SV bemängelt außerdem das Papier zum Händetrocknen. Es ist das
gleiche einlagige Papier, das als Klopapier genutzt wird. Davon benötige man viel zu viel, so die Schüler. Fachbereichsleiter Heinz Hiegemann versprach, das Thema zu prüfen, denkbar seien auch Lufttrockner.