Meschede. . Nach Problemen mit den Toiletten am Städtischen Gymnasium Meschede meldet die Schule gleich mehrere Erfolge. Und die Schüler reagieren mit Humor.

Seit Oktober sind die meisten Toiletten am Gymnasium der Stadt Meschede verschlossen. Wer auf die Toilette möchte, muss nun im Sekretariat einen Schlüssel abholen und sich in eine Liste ein- und später wieder austragen. Die Schulleitung griff zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme, nachdem es auf den Schulklos immer wieder massive Verschmutzungen gegeben hatte. Auch die Reinigungskräfte begannen zu streiken. Wie sieht es nun aus an der Schule?

Situation deutlich verbessert

An den Wänden hängen Automaten für das Toilettenpapier.    
An den Wänden hängen Automaten für das Toilettenpapier.     © Privat

„Die Situation hat sich seitdem deutlich verbessert“, sagt Schulleiterin Claudia Bertels. „Verschmutzungen kommen zwar noch vor, diese können jedoch auch mit der veralteten Technik zusammenhängen.“ Die Sanitäranlagen des Gebäudes am Schederweg stammen größtenteils aus den 60er und 70er Jahren. Für das Jahr 2019 sind laut Stadtverwaltung neue Toiletten geplant. In der gleichen Baumaßnahme soll die Schule dann auch Aufzüge erhalten. Letztlich wird jedoch der Stadtrat entscheiden, ob die finanziellen Mittel hierfür bereitgestellt werden.

Verschmutzte Toiletten ein reines Jungenproblem. Strafe für Verursacher

Außerdem sind laut Schulleiterin Claudia Bertels die Verursacher gefunden worden. Wie bereits vermutet, handelte es sich um Schüler des Gymnasiums. Die Jungen haben die Verschmutzungen zugegeben. „Ich bin froh, dass wir in dieser Sache auch mit den Eltern an einem Strang ziehen.“ Die Schüler erwartet nun eine Strafe. Reinigungsdienste seien im Gespräch.

Wege in Fünf-Minuten-Pause kaum zu schaffen

Zwei Toiletten sind immer geöffnet: In der Mensa und auf dem Oberstufen-Flur. Zusätzlich werden in den großen Pausen die Toiletten im Erdgeschoss am Haupteingang aufgeschlossen. Wer während des Unterrichts oder in der Fünf-Minuten-Pause muss, dem bleibt nur der Gang zum Sekretariat. An einem durchschnittlichen Schultag tragen sich zwischen 15 und 20 Schüler in der Liste ein. Teilweise müssen die Schüler weite Wege auf sich nehmen. „Je nachdem, wo man Unterricht hat, schafft man es nicht, wieder pünktlich in den Unterricht zu kommen“, erzählt eine Schülerin.

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Die extremen Verschmutzungen gab es bislang nur auf den Jungen-Toiletten. „Deshalb denken wir auch darüber nach, die Mädchentoiletten wieder zu öffnen“, sagt Claudia Bertels. Sie möchte so auch Rücksicht nehmen auf die besondere Situation junger Mädchen, die zum ersten Mal ihre Periode bekommen. Die Schlüssel-Maßnahme sei von vornherein nicht als Dauerlösung angelegt.

Schüler drehen Video

Dass man die Situation auch mit Humor nehmen kann, zeigt ein kurzes Video, das die Film-AG gedreht hat. Zu Fats Dominos „I’m Walking“ wird eine Achtklässlerin auf ihrem langen Weg zur Toilette begleitet.

Überschwemmungen kosten 3400 Euro

Da Schüler immer wieder mit Toilettenpapierrollen die Abflüsse verstopften, kam es am Städtischen Gymnasium im Vergleich zu den anderen städtischen Schulen besonders häufig zu Überschwemmungen.

Im Jahr 2015 wurden deshalb Toilettenpapier-Kästen eingebaut, aus denen die Schüler nur einzelne Blättchen ziehen können. Seitdem gab es keine Überschwemmungen.

Um die Überschwemmungen zu beheben, zahlte die Stadt im Jahr 2014 mehr als 3400 Euro.

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