Meschede. . Ein Kirchenasyl in der Meschede Gemeinde Mariä Himmelfahrt könnte in einem komplexen Verfahren münden. Der Ausgang ist völlig offen.

Das Kirchenasyl in der katholischen Gemeinde Mariä Himmelfahrt könnte in einem komplexen Verfahren münden.

Wie berichtetet, ist die 18-jährige Haya Alsaffouri seit Mitte Dezember im Pfarrhaus von Pastor Reinhold Schlappa untergebracht. Auf diese Weise will die katholische Kirche verhindern, dass die junge Frau nach Schweden abgeschoben wird. Dort war sie in die Europäische Union eingereist und registriert worden.

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D ie geltenden Vorschriften sehen vor, dass ihr Asylverfahren daher in Schweden geführt werden müsste. Die deutschen Behörden hatten sie zur freiwilligen Ausreise aufgefordert. In einem der nächsten Schritte hätte die Abschiebung angestanden.

Härtefall oder Schweden

Die Ausländerbehörde des Hochsauerlandkreises war von dem Kirchenasyl in Kenntnis gesetzt worden. Dafür gibt es inzwischen formale Standards. Seitdem ist das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge direkt für den Fall zuständig.

Die Behörde muss nun prüfen, ob hier ein Härtefall vorliegt oder ob es der 18-Jährigen zuzumuten wäre, allein in Schweden zu leben, ohne ihre Eltern und ihre Geschwister, die sich in Meschede aufhalten.

Abschiebung nach Schweden

Bei einem negativen Bescheid müsste sie ausreisen oder insgesamt sechs Monate im Kirchenasyl bleiben, das Behörden üblicherweise nicht antasten: Nur innerhalb dieser Frist könnte sie nach Schweden abgeschoben werden.

Blick auf die Familie

Danach müsste Deutschland das Verfahren führen und prüfen, ob ein Asylgrund vorliegt. Mit Blick auf die Familie könnte am Ende eine Duldung ausgesprochen werden. Bei jordanischen Staatsbürgern, wie in diesem Fall, gilt die Anerkennungsquote als Asylbewerber nach Angaben der Behörden allerdings als vernachlässigbar.

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Das Land ist nicht von Krieg oder Bürgerkrieg betroffen. Im Falle einer Ablehnung könnte die erneute Androhung einer Abschiebung stehen - dieses Mal nach Jordanien.

Öffentlichkeit wird gemieden

Wie der Hochsauerlandkreis berichtete, hat die Behörde zuletzt immer mal wieder mit Kirchenasyl zu tun. „Zum Teil meiden die Gemeinden allerdings die Öffentlichkeit“, sagte Pressesprecher Martin Reuther.

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