Ende. . Einem 27-jährigen Syrer bleibt die Rückkehr nach Bulgarien erspart. Das Kirchenasyl in der Ender Gemeinde spielte dabei eine wichtige Rolle.

Noch vor Weihnachten solle das Kirchenasyl für einen 27-jährigen Syrer nicht mehr nötig sein. So die Hoffnung der evangelischen Kirchengemeinde in Ende vor wenigen Wochen. Die Hoffnung ist in Erfüllung gegangen: Der junge Mann hat drei Tage vor dem Heiligen Abend sein Asyl auf dem Gelände der Gemeinde beendet und lebt wieder wie zuvor in Hagen.

Bei Kirchenasyl geht es meist um Zeitgewinn. Oft ist da die Furcht, eine Abschiebung könne erfolgen, bevor das laufende Asylverfahren beendet ist. Im Fall des jungen Frisörs aus Syrien drohte die Abschiebung nach Bulgarien. Hier war er nach seiner Flucht aus der umkämpften Heimat zunächst gelandet. Die Zustände in Bulgarien sind für Asylbewerber aber sehr problematisch, erkennen mittlerweile auch deutsche Gerichte an. Ein Zurück sei nicht zumutbar. So sah es das Oberverwaltungsgericht im Grundsatz und nun auch das Verwaltungsgericht in seinem Verfahren.

Gekümmert und eingekauft

Gut zwei Monate hatten sich Mitglieder der Ender Kirchengemeinde um den 27-Jährigen gekümmert, für ihn eingekauft und immer wieder Zeit mit ihm geteilt. Schon frühzeitig hatte das Presbyterium einen Beschluss gefasst, grundsätzlich Kirchenasyl gewähren zu wollen. Als es dann eine konkrete Nachfrage der Diakonie Mark-Ruhr gab, wurde der Beschluss erneuert. Beim Kirchenasyl werden Asylbewerber nicht vor den Behörden versteckt. Nach Absprachen mit der Landeskirche weiß das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Bescheid. Gemeindepfarrer Guido Hofmann sieht sich durch den Ausgang bestätigt, „dass es richtig war, dem jungen Syrer vorübergehend einen sicheren Ort zu bieten.“