Meschede/Düsseldorf. . Es bleibt, wie es war: Schützenvereine, die keine Frauen aufnehmen, behalten den Status der Gemeinnützigkeit. Das bestätigt der NRW-Finanzminister.

Schützenvereine, die keine Frauen aufnehmen, können nach einem Angriff von Finanzbeamten auf ihren Status der Gemeinnützigkeit aufatmen. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) stellte am Mittwoch in Düsseldorf klar, dass Traditionsvereine im Regelfall weit über ihre Mitgliedschaft hinaus wirkten. "Deshalb dienen sie der Allgemeinheit und erfüllen die Anforderungen an die Gemeinnützigkeit. Damit ist das Thema für mich vom Tisch."

Zuvor hatte ein Schreiben des Finanzamtes Meschede an den Sauerländer Schützenbund für Wirbel gesorgt. Es hatte Schützenvereinen, die die Aufnahme von Frauen per Satzung ausschließen, den Verlust der Gemeinnützigkeit und damit der Steuervorteile angedroht.

Keine sachlichen Gründe

"Sich aus der Tradition oder des Brauchtums ergebende Begründungen sind keine sachlichen Gründe, die einen Ausschluss von Frauen als Mitglieder rechtfertigen würden", heißt es in dem Schreiben des Finanzamts Meschede an den Sauerländer Schützenbund, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das die "Westfalenpost" in Hagen berichtet (Mittwoch).

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Frauen die Mitgliedschaft zu verweigern, passe nicht mehr in eine aufgeklärte Zeit, hielt der Finanzminister den Schützen allerdings vor. "Über einen wünschenswerten Sinneswandel sollte jedoch eine offene Debatte entscheiden und nicht die Finanzverwaltung."