Ramsbeck/Meschede. Ein 29-jähriger Mann aus Ramsbeck hat die Gartenhütte seiner Eltern als Drogendepot genutzt. Bei einer Durchsuchung fanden Beamte nicht unerhebliche Mengen Marihuana und auch Kokain.

Das Mescheder Amtsgericht verurteilte den Mann jetzt zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten.

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Das hören Richter und Staatsanwalt nicht allzu oft: „Ich bin froh, dass alles so gekommen ist und ich heute hier sitze“, betonte der reumütige Ramsbecker während der Verhandlung. Er habe inzwischen eingesehen, dass er Fehler gemacht und in einer schweren Zeit den falschen Weg eingeschlagen habe. Um wieder auf den richtigen Weg zu kommen, hatten ihn seine enttäuschten Eltern nach dem Drogenfund in ihrer Gartenhütte erst einmal eine Zeit lang zur Tante in die Türkei geschickt. Dort sei er zur Besinnung gekommen.

Keine Beweise für Drogenhandel

16 Beutel mit insgesamt knapp 50 Gramm Marihuana sowie 0,8 Gramm Kokain hatten die Beamten im Juni des vergangenen Jahres in der Laube beschlagnahmt. Angeklagt war der 29-Jährige aber nicht nur, weil er Drogen besessen hatte, er soll auch damit gehandelt haben.

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36 Mal, so stand es in der Anklageschrift, soll er seinen „Kunden“ mit sechs bis sieben Gramm Marihuana versorgt und dafür jeweils 100 Euro kassiert haben. Für den Staatsanwalt war klar: „Damit wollte sich der Angeklagte auf Dauer eine sichere Einkommensquelle verschaffen“. Angesichts der zu erwartenden Verurteilung wegen des Drogenbesitzes und einer schwierigen Beweislage stellte das Gericht nach einem Rechtsgespräch diesen Teil des Verfahrens allerdings ein.

Kokain für besondere Anlässe

Die Drogen in der Hütte seiner Eltern seien lediglich für den Eigenbedarf gewesen, beteuerte der 29-Jährige. Das Marihuana für den regelmäßigen Gebrauch, das Kokain eher „für besondere Anlässe“. Ich hatte damals die falschen Freunde. Nach einer schwierigen Phase mit seinen Eltern und der Trennung von seiner Freundin sei er „in ein Loch gerutscht“. Er habe in seiner eigenen Welt gelebt.

Das sei nun alles wieder anders. Mit seinen Eltern sei er wieder im Reinen und beruflich laufe es nach einigem Auf und Ab inzwischen auch wieder gut, so der 29-Jährige. Zusätzlich zur Bewährungsstrafe bekam er noch eine Geldzahlung in Höhe von 1500 Euro an die Caritas und an den Verein zur Förderung der Bewährungshilfe auferlegt.