Eversberg. . Drei Männer sind in Eversberg festgenommen worden. In ihrem Haus fand sich eine Plantage mit Cannabis-Pflanzen. Das Haus diente Heiner Lauterbach 2014 als Filmkulisse für „Letzte Ausfahrt Sauerland“.

Heiner Lauterbach und Friedrich von Thun hatten noch die Idylle im Mescheder Ortsteil Eversberg mit seinen schönen Fachwerkhäusern gelobt. Hier hatten die Filmstars im September Aufnahmen für ihr Roadmovie „Letzte Ausfahrt Sauerland“ aufgenommen.

Auch interessant

Doch das schöne Bild trügt: An dieser Stelle hätte auch ein Krimi gedreht werden können. Denn ausgerechnet „Tingelhoffs Haus“, das die Schauspieler an der Oststraße mitten im Dorf noch als Kulisse genutzt hatten, erwies sich jetzt als geheimes Drogen-Quartier.

Mehr als 2000 Cannabis-Pflanzen entdeckt

Ganz Eversberg sprach im vergangenen Jahr von den Filmaufnahmen – und ganz Eversberg spricht jetzt darüber, was hier am frühen Samstagmorgen geschah. Die wenigen Fakten, die die Polizei in Meschede und Oberstaatsanwalt Werner Wolff bislang bestätigen: Hier ist eine Rauschgiftplantage ausgehoben worden. Drei 26 und 32 Jahre alte Männer wurden nach Auskunft der Polizei vom Montag in Untersuchungshaft genommen.

Sie waren Sonntagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt worden. In dem Haus sollen mehr als 2000 Cannabis-Pflanzen entdeckt worden sein. Neben den Pflanzen vom Setzling bis zur erntereifen Pflanze wurden auch mehrere Kilo bereits verpacktes Marihuana gefunden. Abtransportiert wurde wohl auch ein Auto mit niederländischem Kennzeichen, das am Haus stand.

Auch interessant

„Tingelhoffs Haus“ hatte lange leer gestanden

„Tingelhoffs Haus“ hatte seit Jahren leer gestanden, als die „Location Scouts“ des Filmteams 2014 auf Eversberg darauf aufmerksam wurden. Nach den Filmaufnahmen ist das Gebäude für 40.000 Euro bei einer Zwangsversteigerung verkauft worden. Einen bewohnten Eindruck machte das Haus danach aber immer noch nicht: Nachbarn berichteten am Sonntag,, dass alle Fenster abgeklebt und die Rollläden stets geschlossen waren.

Sie bemerkten nur eine kleine, aber entscheidende Veränderung: Offenbar damit die Wärme, mit der die Cannabis-Pflanzen angebaut wurden, abziehen konnte, standen kleinere Fenster immer offen – auch an den kalten Tagen. Nur nachts sei öfter Betrieb im Haus gewesen. Jetzt wurde es Nachbarn unheimlich: Als jetzt wieder Betrieb im Haus war, wurde die Polizei alarmiert. Erfolgreich, wie sich zeigte. (mit dpa)