Drewer. . Ein Film funktioniert nicht ohne weitere Darsteller. Zu den Komparsen bei „Forever Sauerland“, der in der Region gedreht wird, gehörte auch Günter Schlüter aus Drewer, der erstmals bei einem Film mitspielte. Und gleich ein weiteres Angebot bekam.

Bei der „Soester Fehle“ zeigte Günter Schlüter schon wiederholt schauspielerisches Können. Nachdem jetzt eine Film-Produktionsgesellschaft Komparsen für den Film „Forever Sauerland “ (Arbeitstitel) suchte, überlegte der 60-Jährige nicht lange und fuhr zum Casting.

Dort fiel der Dreweraner offenbar prompt auf, denn er wurde aus der Reihe der Wartenden gezogen und gebeten, mitzukommen. „Ich habe dann auch ein wenig gezeigt, aber ich glaube, die wollten mehr schauen, wie ich mich vor der Kamera bewege.“ Ob es das war, das Gesicht oder der Bart – binnen Minuten hatte Günter Schlüter das Engagement. Und er wurde sogar gefragt, ob er sich trauen würde, eine kleine „Sprech-Rolle“ zu übernehmen.

Großer Tag in Oeventrop

Knapp drei Wochen nach dem Casting am Möhnesee, von dem der Dreweraner aus der WESTFALENPOST erfahren hatte, war der große Tag: In Oeventrop wurde gedreht. Beim Film arbeitet man offenbar mit knappem Vorlauf: Erst ein paar Tage vorher erfuhr Günter Schlüter per Mail vom genauen Termin. Und ihm wurde bestätigt, dass er ein paar Stunden mitbringen sollte. „Vermutlich von zehn Uhr bis spät in den Abend“ werde man drehen. Am Ende, so erinnert sich der 60-Jährige, der ansonsten beim Amtsgericht in Lippstadt arbeitet, wurden es von elf Uhr bis Mitternacht.

Um was es genau in dem Film geht, wissen die Komparsen nicht – und was sie wissen, dürfen sie nicht verraten. „Da wurde ein Schützenfest nachgestellt“, soviel immerhin gibt der Dreweraner dann doch preis. Aber ansonsten „weiß ich nicht mal genau, ob es sich um ein Krimi oder eine Komödie handelt“. Den anderen, unter anderem der komplette Schützenverein aus Möhnesee-Völlinghausen, geht es nicht viel anders. Der Regisseur habe jeweils nur Informationen zur aktuellen Szene gegeben, „ich bin daher selbst gespannt, wie der Film geht“.

Dafür weiß Günter Schlüter nun nur zu gut, was den Unterschied zwischen der „Soester Fehde“ und einem Film ausmacht: Auf der Bühne gibt es keine Wiederholung. Beim Film schon: „Die Szenen wurden zig mal gedreht, auch immer wieder aus anderen Perspektiven.“ Für die Schauspieler wie die Komparsen bedeutete dies, dass sie sich genau merken mussten, an welcher Stelle die einzelne Figur zu Beginn einer Szene stehen muss.

Natürlich kam der Dreweraner auch mit den beiden Stars des Filmes ein wenig ins Gespräch, Heiner Lauterbach und Friedrich von Thun. „Die waren sehr umgänglich“, erinnert sich Günter Schlüter, „eine gewisse Akzeptanz war da“. Schließlich „lebte“ man ja auch einen Tag zusammen. Schlüter: „Wir liefen durcheinander, haben zusammen Mittag gegessen.“ Und natürlich das heute obligatorische „Selfie“ (Handyfoto mit den Stars) gemacht.

Interessanter Tag

Schlüter hat der Tag gefallen: „Es war interessant zu sehen, wie die Profis arbeiten.“ So habe der Regisseur ganz genaue Vorstellungen davon gehabt, wie die Szene aussehen sollte. So sei stets für frische Getränke gesorgt worden, aber: „Da wurde dir Bier hingestellt, doch du durftest nichts trinken.“

Wie lange Günter Schlüter in der Endfassung zu sehen sein wird, weiß der Dreweraner nicht; theoretisch könnte sein Einsatz auch dem Schnitt zum Opfer fallen, „aber das glaube ich eher nicht“. Nicht ungewöhnlich sei aber, dass viel mehr gefilmt als später gesendet werde: „Der ganze Drehtag wird drei bis vier Minuten im Film ausmachen – wenn überhaupt“.

Wenn gekürzt wird, dürfte es nicht am schauspielerischen Talent des 60-Jährigen gelegen haben, denn der bekam bereits nach dem Dreh das Angebot, bei einem Tatort in Köln mitzuspielen. Der Termin wäre in dieser Woche gewesen; doch das ist Günter Schlüter mit den Reservisten unterwegs. Aber seine Daten sind in der entscheidenden Kartei. Schlüter: „Es wird wohl nicht mein letzter Dreh sein“.