Menden. Gemeinsame Erklärung von Grünen, FDP und Menden Innovativ. Alle stärken der WSG als eigenständige Gesellschaft den Rücken.

Der Antrag der SPD, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft WSG Menden aufzulösen und die Aufgaben zurück ins Rathaus zu holen, stößt bei mehreren anderen Ratsfraktionen auf heftigen Widerstand. Die Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen (Peter Köhler), FDP (Stefan Weige) und Menden Innovativ (Christian Feuring) reagieren mit einer gemeinsamen Erklärung. Sie hätten den Antrag „mit großer Verwunderung“ zur Kenntnis genommen. Weiter stellen sie klar:

„Die jüngsten Vorgänge sind vom neuen Aufsichtsratsvorsitzenden in der Ratssitzung am 23. April 2024 sehr ausführlich dargestellt worden. Auch die SPD-Fraktion war in dieser Sitzung anwesend. Daher ist die Darstellung in dem Antrag falsch. Die Gründe für die Abberufung des ehemaligen Geschäftsführers sind dem Aufsichtsrat und den Gesellschaftern bekannt. Auch in der Ratssitzung am 7. Mai 2024 wurde vom Aufsichtsratsvorsitzenden darüber berichtet.“

Neue Strukturen und Prozesse eingeführt

Die neue Geschäftsführerin Sara Schmidt habe „die mangelnde Datenverfügbarkeit und Transparenz aus der Vergangenheit (unter dem vorherigen Geschäftsführer) identifiziert und neue Strukturen und Prozesse eingeführt. Erst dadurch konnte dem Rat in der Sitzung am 7. Mai 2024 ein sehr ausführlicher Bericht über die Entwicklungen auf Hämmer vorgestellt werden. In der Sitzung wurde durch ein Ratsmitglied festgestellt, dass es noch nie eine so umfängliche Berichterstattung durch die Geschäftsführung gab.“

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Die Vermarktung und Ansiedlung selbst sei zudem nicht die einzige Aufgabe der WSG: „Die Geschäftsführerin präsentiert das Gewerbegebiet auf Veranstaltungen und Messen und betreut die Interessenten während des Bewerbungsprozesses. Auch dies wurde strukturell neu aufgebaut, da in der Vergangenheit keine aktive Betreuung erfolgt ist. Die neue Geschäftsführerin ist im ständigen persönlichen Austausch mit den Unternehmen. Die Bewerber durchlaufen einen Bewerbungsprozess. Dabei wird eine Bewerbungsmatrix verwendet, die der Rat sich selbst auferlegt hat. Eine fünfköpfige Bewertungskommission (bestehend aus der Geschäftsführerin der WSG und Mitarbeitern der Stadtverwaltung) vergibt anhand eines Kriterienkataloges Punkte, anschließend kann der Rat über die Bewerbung entscheiden. Die Grundstücksverkäufe tätigt die Verwaltung. Ob die Anfragen eine ausreichend hohe Bepunktung nach der Matrix zulassen oder nicht, liegt weder in der Hand der Wirtschaftsförderungsgesellschaft noch in der Hand der Verwaltung. Auch darüber wurde in der Ratssitzung gesprochen.“

Offensichtlich kennt die SPD Menden weder die wirtschaftlichen Herausforderungen der Unternehmen, noch die Vorgehensweise bei der Vermarktung von Gewerbegrundstücken auf Hämmer.
Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Menden Innovativ - in ihrer gemeinsamen Stellungnahme

Seit September 2023 habe es 15 bewertete Anfragen gegeben. Die allgemeine wirtschaftliche Lage und die stark gestiegenen Baukosten seien allerdings Investitionshemmnisse für die Unternehmen. Grüne, FDP und MI erklären: „Die SPD-Fraktion unterstellt in ihrem Antrag, es läge an der WSG bzw. an der Geschäftsführerin, wenn der Rat nicht mehr Beschlüsse fasst. Offensichtlich kennt die SPD Menden weder die wirtschaftlichen Herausforderungen der Unternehmen, noch die Vorgehensweise bei der Vermarktung von Gewerbegrundstücken auf Hämmer.“ Unter dem ehemaligen Geschäftsführer Tim Behrendt habe es 18,5 Monate gedauert, bis dem Rat die ersten drei Unternehmensanfragen zur Entscheidung vorgelegt worden seien: „Und zwischen dem 14. Juni 2022 und dem 12. September 2023 gab es keine Entscheidungen des Rates zum Verkauf von Grundstücken im Gewerbepark.“

Es sei außerdem „falsch, die WSG auf einen ,Immobilienmakler‘ zu reduzieren“. Die Fraktionen verweisen auf den Wirtschaftsservice, Veranstaltungen für Unternehmen, Schulungen für Auszubildende sowie Beratung und Betreuung von Unternehmen: „Das Stadtmarketing mit seinen erfolgreichen Events und der Etablierung der ,Marke Menden‘ ist ebenfalls Bestandteil der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. All das blendet die SPD aus und verschweigt die erfolgreiche Arbeit.“

SPD soll ihren Antrag unverzüglich zurückziehen

Der Antrag der SPD Menden bestehe „aus falschen Darstellungen und persönlichen Angriffen auf die Geschäftsführerin“ Es sei „ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeitenden, die sich unter der neuen Führung zu einem Team entwickelt haben. Wir fordern die SPD Menden auf, den Antrag unverzüglich zurückzuziehen und sich bei der Geschäftsführerin und den Mitarbeitenden persönlich und öffentlich zu entschuldigen.“