Menden. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ wurde am Wochenende in Menden viel geschafft. Was Jugendgruppen umgesetzt haben.
Auch in Menden startete am vergangenen Donnerstag um 17.07 Uhr die bundesweite Aktion „in 72 Stunden die Welt ein Stückchen besser machen“. Dabei beteiligen sich viele Freiwillige an der Sozialaktion des Bundes der Katholischen Jugend im Märkischen Kreis in Kooperation mit dem Evangelischen Jugendreferat Iserlohn. Bei dieser Aktion geht es darum, Missstände im direkten sozialen Umfeld zu beseitigen. Was in den vergangenen 72 Stunden in der Hönnestadt passiert ist.
Soziale Projekte für Menden
„Im Vorfeld haben wir Vorschläge und gute Zwecke sondiert, so sind die Projekte wie hier entstanden“, erklärt Gaby Iserloh. Die Dekanatsreferentin weiß schon lange, dass auf die beiden Jugendgruppen Verlass ist. „Sie unterstützen uns das ganze Jahr über tatkräftig, auch außerhalb dieser Aktion.“ Am Donnerstagnachmittag wussten die jungen Leute noch nicht, was auf sie zu kommen würde. „Es war richtig spannend, wir haben einen Umschlag überreicht bekommen, in dem unsere Aufgabe stand“, schildern Marina Betken und Jonas Kalhoff, vom Leitungsteam der KJG Bösperde, und Cedric Nowak von der Kolpingjugend Halingen. Die drei bildeten den Kopf der engagierten Gruppe, bestehend aus zwanzig jungen Menschen der Jugendorganisationen, die das ganze Wochenende daran arbeiteten, die Welt auch in Menden ein Stückchen besser zu machen.
Die Aufgabe, die in dem Briefumschlag steckte, beinhaltete den Wunsch nach einem Tausch- und Spendenschrank und einer Outdoor-Sitzgruppe für das Heim für Wohnungs- und Obdachlose in Öberrödinghausen. „Den Beteiligten wurde bei der Art und Weise wie sie die Wünsche umsetzten wollen, komplett freie Hand gelassen“, erklärt Boie Peters, der in seiner Funktion als Sozialarbeiter der Einrichtung durchgängig mit vor Ort war. „Wir haben es als richtige Herausforderung betrachtet und uns sofort ins Zeug gelegt, doch ohne Sachspenden wäre die Verwirklichung nicht möglich gewesen“, sagt Jonas Kalhoff und zeigt auf einen Haufen Holzpaletten und Bretter, die von einer Privatperson gespendet wurden. Marina Betken ergänzt: „Thomas Eickmann von der Firma DITEM hat uns einen Schrank von einer Haushaltsauflösung geschenkt.“ Farben, Lacke und Pinsel steuerte Herbrügger zu.
Den Kopf voller kreativer Ideen und richtig Lust das umzusetzen, was sie sich vorgenommen hatten, machten sich die jungen Leute mit Hammer, Säge, Nägeln und Farben ans Werk. Der geschenkte Schrank wurde mit Farbe aufgearbeitet und mit Holzbuchstaben versehen, die seine Nutzung kennzeichnen. Selbst ein paar Bücher fanden mit Hilfe einer Spende der Buchhandlung Daub bereits ihren Platz darin. Aus den Paletten und Holzspenden entstand eine gemütliche Loungegruppe, neben der nun auch ein prächtiges Hochbeet steht. Zur Freude aller konnte auch das direkt bepflanzt werden, weil der Hellweg-Baumarkt, die Gärtnerei Felten und die Baumschule Schotenröhr Pflanzen und Co. sponsorten.
Ein überdimensioniertes Hochbeet
Drei Tage haben sich die jungen Menschen in den Dienst der guten Sache gestellt. Damit ihnen dabei nicht die Kraft ausgeht, versorgte das Team der Cafeteria der Walburgisschule die fleißigen Handwerkenden jeweils mit einem warmen Mittagessen. Ein paar Meter entfernt auf dem Gelände der ehemaligen alten Schule waren die Bieberschlümpfe eifrig daran, einen 12 Meter langen Streifen entlang der Hauswand als Beet zu gestalten und mit Rhododendren zu bepflanzen. Denn auch sie beteiligten sich an der 72-Stunden-Aktion. Schnell entstand ein reger Austausch unter den Gruppierungen und nach getaner Arbeit luden die Bieberschlümpfe die Jugendlichen noch auf ein gemeinsames Grillen ein.
Durch das Bündeln von Kräften, mit dem gemeinsamen Ziel, ihrem Glauben buchstäblich Hand und Fuß zu geben, haben die KJG Bösperde und die Kolpingjugend Halingen alle Wünsche erfüllen können. Was sie geschaffen haben, kann sich sehen lassen. Nicht nur zum Gucken, sondern besonders zum Bewundern und Bedanken machten sich Bürgermeister Roland Schröder, Matthias Eggers (CDU, MdL) sowie Vertreter der Kirchen und sozialer Einrichtungen auf den Weg nach Oberrödinghausen und sprachen ihre Bewunderung aus. Die zwanzig jungen Menschen hätten, wie viele Gleichaltrige, das Wochenende erholsamer und eigennütziger verbringen können, doch für Betken, Kalhoff, Nowak und ihr Team kam das nicht in Frage. „Uns geht es gut, dafür sind wir dankbar und von dieser Dankbarkeit möchten wir abgeben und außerdem haben wir immer großen Spaß in unserer Gruppe, deshalb sind wir gerne immer wieder dabei, wenn es um solche Einsätze geht“, ist sich das Leitungsteam einig.